(openPR) Die Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung e.V. (AGfaN) verurteilt den Brandanschlag auf den Rohbau des Maststalls in Sprötze auf das Schärfste. „Kriminelle Handlungen sind kein geeignetes Mittel, Ziele des ethisch motivierten Tierschutzes glaubwürdig nach außen zu vertreten“, meint Vorsitzender Eckard Wendt. Aus diesem Grunde hat sich der Tierschutzfachverband, der auch Mitglied des „Runden Tisch Natur-, Umwelt- und Tierschutz“ (RTNUT) ist, durch sein Mitglied Sabine Eisermann (Buchholz) an der Abfassung einer Pressemitteilung beteiligt. Darin wird „jegliche Form von gewalttätigen und kriminellen Handlungen abgelehnt“.
Die AGfaN setzt vielmehr auf Aufklärung der Bevölkerung über die unbeschreibbaren Leiden, die Nutztiere hinter hermetisch abgeschotteten Stalltüren ertragen müssen, damit billiges Fleisch auf den Markt geworfen werden kann. „Jeder Verbraucher sollte wissen, dass er durch seine Kaufentscheidung für Billigware aus Intensivtierhaltung zur Tierquälerei anstiftet“, klagt Wendt an. Den Betreibern der tierquälerischen Haltungssysteme und ihren Lobbyverbänden wirft die AGfaN gezielte Desinformation vor. Es werde mit Bildern niedlicher Jungtiere auf grüner Wiese geworben. Mit schönfärberischen Markennamen werden die Verbraucher bewusst hinters Licht geführt. Ganz charakteristische Beispiele hierfür seien „Bauernglück“, „Gutshof“, „Wiesenhof“, „Heidemark“, „Gutfried“, „Bauernsiegel“, „Landjuwel“ und andere von Werbepsychologen trickreich erfundene Wortschöpfungen, mit denen Idyllen, Harmonie, Adel und Gesundheit suggeriert werden, obwohl berechtigte Zweifel daran bestehen, dass Produkte von Tieren, die Zeit ihres kurzen Lebens leiden mussten, überhaupt einen ernährungsphysiologischen Wert haben können. „Ethisch vertretbar sind solche Nahrungsmittel allemal nicht“, meint Eckard Wendt.
Hinzu komme, dass für die Mast der Tiere Futtermittel, insbesondere der Eiweißträger Soja, importiert werden müssen, die zum Teil auch aus Ländern stammen, wo der Regenwald zum Anbau abgeholzt wird und viele Menschen in den Elendsvierteln hungern. Zu diesen Ländern gehört auch Brasilien, das auf Druck des internationalen Agro- Business rücksichtslos den Amazonas-Urwald rodet und damit eine der wichtigsten, das Weltklima bestimmenden Wetterküchen unwiederbringlich vernichtet. „Das Gebot unserer Zeit kann nur in der Rückführung des Konsums auf das umweltverträgliche Maß gesehen werden, das dann auch welternährungspolitisch richtig ist“, so Wendt.