(openPR) Jülich, 26. Juli 2010 – „Meine Analysen deuten darauf hin, dass wir zum Ende des Jahres eine deutliche wirtschaftliche Abschwächung sehen werden“, meint Dr. Steffen Hauptmann, Fondsmanager des GALIPLAN Aktien Global AMI (WKN A0F5HG). „Die Gewinnerwartungen vieler Analysten sind viel zu positiv. Dies lässt Spielraum für negative Überraschungen und weitere Kursbewegungen nach unten“, so der Fondsmanager weiter. Aus diesem Grund ist der quantitative Aktienfonds GALIPLAN Aktien Global AMI aktuell fast vollständig abgesichert. Der Fonds ist ein Private-Label-Fonds der GALIPLAN Financial Strategies GmbH, Jülich.
Analysten prognostizieren höchstes Gewinnwachstum seit 30 Jahren – ist das realistisch?
Das von Analysten für die Unternehmen im S&P 500 durchschnittlich erwartete Gewinnwachstum für das Jahr 2011 beträgt 21 Prozent. „Das ist der höchste Wert seit 30 Jahren“, erklärt Hauptmann. „Leider zeigen die historischen Daten, dass gerade in Bezug auf das Gewinnwachstum Analystenschätzungen sehr unzuverlässig sind. Die Korrelation zwischen den Schätzungen und den tatsächlich erreichten Ergebnissen liegt bei 0,28. Statistisch bedeutet das, dass die Analysten nur etwa zu 10 Prozent die tatsächliche Größenordnung für das zukünftige Gewinnwachstum richtig vorhergesagt haben“, erläutert Hauptmann weiter. Der Fondsmanager hat die Märkte mit historischen Unternehmensdaten bis 1910 detailliert analysiert.
„Vergleicht man hingegen die Schätzungen für zukünftige Jahre mit dem Gewinnwachstum vorangegangener Jahre ergibt sich eine deutlich höhere Korrelation von 0,75. Daher denke ich, dass die meisten Analysten dazu neigen, das gerade gesehene Wachstum einfach weiter in die Zukunft zu projektieren“, so Hauptmann. Aufgrund der verhältnismäßig starken Erholung der Gewinne vom Tiefpunkt 2009 bis heute sei es nicht verwunderlich, dass die Analysten für das Folgejahr überaus positiv eingestellt seien. „Aufgrund der historisch geringen Trefferquote habe ich wenig Hoffnung, dass die Analysten dieses mal besser liegen“, so der Marktexperte.
Schätzungen der Analysten historisch sehr ungenau
Die historischen Daten zeigten, dass wann immer die Schätzungen der Analysten besonders hoch waren, der Aktienmarkt sich eher schlecht entwickelt habe und umgekehrt. Betrachtet man alle Quartale, in denen die Analystenschätzungen für das kommende Jahr bei einem Wachstum von weniger als 5 Prozent lagen, habe der Aktienmarkt über die kommenden 12 Monate im Schnitt 18 Prozent zugelegt. Und in allen Perioden in denen die Prognosen bei mehr als 15 Prozent lagen, habe der Aktienmarkt im Folgejahr eine durchschnittliche Performance von minus 12 Prozent verzeichnet. „Offensichtlich sind die jeweiligen Analystenschätzungen bereits in den aktuellen Kursen eingepreist und jede Abweichung in die entgegengesetzte Richtung kommt für die Investoren als unliebsame Überraschung, die einen deutlichen Kursabschwung zur Folge hat.
Kurzfristiger Markt schwierig
Vorhersagen für kurzfristige Bewegungen seien zur Zeit extrem schwierig. In der Berichtssaison für das zweite Quartal könne jede positive oder negative Überraschung bei den Ergebnissen bei einem der großen Unternehmen, den Markt in eine Richtung treiben oder verstärken. „Zudem bewegen sich aktuell Aktien und andere Assetklassen oft zufällig und ohne Relation zu fundamentalen Werten. Gründe dafür sind nicht zuletzt die massiven Eingriffe von Regierungen und Notenbanken. Der aktuelle Markt wird daher von kurzfristig agierenden Tradern getrieben, die den langfristig wirkenden Fundamentaldaten eher wenig Beachtung schenken“, so Fondsmanager Hauptmann.