(openPR) Die deutsche Wirtschaft läuft angesichts der aktuellen Bevölkerungs-vorausberechung des Statistischen Bundesamtes in eine „Demografie-Falle“. Davor warnt der Geschäftsführer der internationalen Personalberatung, Dr. Albert Nußbaum. Der beständige Rückgang der Erwerbsbevölkerung führe dazu, dass der Wettbewerb um Arbeitskräfte in allen Branchen und Berufsgruppen verschärfe. In Zukunft müssten sich deshalb auch Unternehmen bei Mitarbeiter bewerben und ihre Attraktivität als Arbeitgeber unter Beweis stellen.
„Die aktuellen Zahlen zum Rückgang der Erwerbsbevölkerung sind ein alarmierendes Zeichen für Personalverantwortliche in den Unternehmen“, so Personalexperte Nußbaum. Bereits heute sei eine Ausweitung des Fachkräftemangels zum allgemeinen Arbeitskräftemangel erkennbar. Daran ändere auch die nach wie vor hohe Zahl an Erwerbslosen nichts, da die Anforderungen der Unternehmen an die Qualifikation ihrer Mitarbeiter sich gleichzeitig weiter erhöhen. Einen Ausweg aus der Arbeitslosigkeit bietet nach Ansicht des Personalexperten nur eine massive Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen.
Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wird die Erwerbsbevölkerung bereits bis zum Jahr 2020 um rund 2 Millionen Menschen sinken, bis zum Jahr 2030 um weitere 5 Millionen. Damit stehen dem Arbeitsmarkt in Deutschland in zwanzig Jahren rund 7 Millionen Arbeitskräfte weniger zur Verfügung.
Die Unternehmen müssten bei ihrer Personalplanung bereits heute diese Entwicklung mit einbeziehen. „Eine frühzeitige Rekrutierung von Talenten und eine langfristig angelegte Personalentwicklung sind die besten Ansätze, um einem Mangel in der Zukunft vorzubeugen“, so der Geschäftsführer von Mercuri Urval.
Im Hinblick auf den immer härteren Wettbewerb um Fachkräfte müssen sich die Unternehmen laut Nußbaum auf einen grundsätzlichen Rollentausch einstellen. „De facto befinden wir uns am Anfang einer länger anhaltenden Phase des Arbeitskräftemangels“, so Nußbaum. „Die Rollenverhältnisse werden sich umkehren. Gehen Sie davon aus, dass Unternehmen sich zukünftig bei den qualifizierten Mitarbeitern bewerben müssen. Die gefragten Fachkräfte werden dann vom Unternehmen Referenzen und Zeugnisse verlangen, in Umkehrung zu den häutigen Gepflogenheiten.“
Unternehmen müssten deshalb auch frühzeitig daran arbeiten, sich zum attraktiven Arbeitgeber zu entwickeln. „Dafür reichen ein paar bunte Bilder in Werbeanzeigen allerdings nicht aus“, so Personalexperte Albert Nußbaum. Vielmehr müssten Unternehmen auch ihre innere Struktur überprüfen. „Flache Hierarchien, Entscheidungsspielräume und persönliche Gestaltungsfreiheiten sind die Faktoren, die ein Unternehmen attraktiv machen“, so Albert Nußbaum.
Die Politik in Deutschland sei aufgefordert, den Erfordernissen der modernen Arbeitswelt stärker Rechnung zu tragen. Der Personalberater sieht insbesondere Nachholbedarf bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Förderung von Bildung, Weiterbildung und lebenslangem Lernen sowie einer praxistauglichen Ausgestaltung des Arbeitsrechts.













