(openPR) Netphen-Deuz/Siegerland. „Habt Ihr in Eurer WG eigentlich eine Gemeinschaftskasse?“ Diesen Satz hörte Manfred Daub, bei der AWO zuständig für alles rund um das Wohnen von Menschen mit Behinderung, aus einer Vielzahl von Gesprächen heraus, während auf dem großen Grill die Steaks brutzelten und einen verführerischen Duft verströmten. Der wichtige Austausch über ganz alltägliche Dinge stand am vergangenen Wochenende im Mittelpunkt des Grillnachmittags auf dem Gelände, eines von vielen Angeboten der AWO für den Erfahrungsaustausch im Ambulant Betreuten Wohnen. 31 Personen trafen sich auf dem Gelände der AWO-Werkstatt Deuz.
Sie alle haben etwas gemeinsam: sie wohnen alleine, gemeinsam mit ihrem Partner oder in einer kleinen Wohngemeinschaft zusammen in einer Wohnung mitten in Siegen, Eiserfeld, in Kreuztal oder Bad Berleburg. Genau dort, wo auch Menschen ohne ein Handicap selbstverständlich leben. „Sie meistern ihren Alltag unabhängig und selbstbestimmt, wie die UN-Konvention, Artikel 19, es fordert“, so Daub weiter. Darin unterstützt werden sie von Fachleuten der AWO.
„Leben, wo auch andere wohnen“, hat der AWO-Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe das Ambulant Betreute Wohnen als noch relativ junges, aber wachsendes Aufgabenfeld für Menschen mit Behinderung schon vor einigen Jahren überschrieben. „Es ist unser Verständnis von Teilhabe und Eigenständigkeit, was sich darin ausdrückt“, betont Manfred Daub die Intention der AWO. Schritt für Schritt werden die Forderungen der UN Menschenrechtskonvention auf die Realisierbarkeit hin betrachtet und auch im Ambulant Betreuten Wohnen umgesetzt. Ebenso beispielsweise wie im Bildungsbereich. In allen 54 Tageseinrichtungen für Kinder können behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam gefördert werden.
„Inklusion beginnt dort, wo in den Köpfen und den Herzen Barrieren fallen, um Teilhabe auch in der nächsten Umgebung zu verwirklichen“, ist sich Manfred Daub sicher. Jeder Bürger in unserem Land ist dazu aufgefordert, dass Menschen mit Behinderung überall wohnen, arbeiten und gemeinsam zur Schule gehen können. Dafür stehe auch das Gesamtkonzept der AWO. Im Alltag bewegen ganz andere Fragestellungen die Menschen: „Wollen wir uns nicht mal treffen und zusammen kochen?“ Auch so ein Satz, der Manfred Daub vom Grillnachmittag im Gedächtnis geblieben ist. „Wir sind auf einem guten Weg.“











