(openPR) 04.09.2008 - Noch mehr „arme Säue“ – Tierschützer befürchten Schweinemast-Boom
Sachsens Landwirtschafts- und Umweltminister Frank Kupfer plädiert für den Bau riesiger Schweinemastanlagen für Tausende von Schweinen. Vertragsabschlüsse der Bundesregierung mit China sowie Marktöffnungen für Exporte nach Japan und Südafrika machen den Weg frei für deutsche Schweinefleischlieferungen. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte kritisiert diese Entwicklung aufs Schärfste. Sie fördere tierquälerische Tierfabriken und verfolge ausschließlich wirtschaftliche Aspekte.
“In deutschen Ställen sollen also noch mehr ‘arme Säue‘ stehen“, so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Verbandes. „Massenställe, wo Tausenden Schweinen gerade mal ein dreiviertel Quadratmeter pro Tier zur Verfügung steht, bedeuten immer unendliches Tierleid. Wenn Bund und Länder das Entstehen von neuen Intensivtierhaltungen weiterhin massiv unterstützen, treten sie das Staatsziel Tierschutz des Grundgesetzes mit Füßen und verschließen die Augen vor den ökologischen, ethischen und gesundheitlichen Folgen dieses Fleischkonsums.“
Gerade in Zeiten des Klimawandels sowie dessen globaler Ursachen und Folgen sind nach Ansicht des Verbandes dringlichst neue Wege zu beschreiten. Dazu gehöre auch eine Förderung der tierlosen Landwirtschaft und der vegetarischen Ernährungsweise.
An verschiedenen Standorten in Deutschland – z. B. in Haßleben (Brandenburg) und in Allstedt (Sachsen-Anhalt) – haben geplante Groß-Schweinemastanlagen bereits Protestbewegungen hervorgerufen. In einigen EU-Ländern werden den Schweinen auch schon bessere Lebensbedingungen als in deutschen Ställen zugestanden; insbesondere in den Niederlanden, Dänemark und Schweden.