(openPR) Die aktuelle Auswertung zur Insolvenzsituation für das Land
Brandenburg liegt vor. Ähnlich wie in Berlin verzeichnet Brandenburg einen deutlicheren
Rückgang der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen als gesamt Deutschland.
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Brandenburg reduzierte sich im Verlauf des ersten halben Jahres 2008 um 12,5 Prozent auf 420 betroffene Betriebe. Im ersten Halbjahr 2007 waren noch 480 Konkurse gezählt worden. Damit verzeichnet Brandenburg einen deutlicheren Rückgang der Insolvenzen als Deutschland insgesamt; hier war lediglich eine Abnahme um 5,1 Prozent auf 14.400 Unternehmenskonkurse (1. Halbjahr 2007: 15.180) zu konstatieren.
Die Verbraucherinsolvenzen sowie die Insolvenzen von ehemals selbstständig Tätigen verzeichnen ebenfalls – zum ersten Mal seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999 – einen Rückgang der Fallzahlen. In Brandenburg strebten im ersten Halbjahr 2008 2.540 Privatpersonen die Restschuldbefreiung an, nachdem es im ersten Halbjahr des Vorjahres noch 3.090 gewesen waren. Telefoninterviews mit mehreren Schuldnerberatungsstellen haben ergeben, dass der Rückgang der Insolvenzen von Privatpersonen jedoch nicht auf eine Verbesserung der Überschuldungssituation zurückzuführen ist, sondern aus der Tatsache resultiert, dass kostenpflichtige Beratungsangebote von Rechtanwälten von den Gerichten nicht mehr bewilligt werden.
Insgesamt reduzierten sich die Insolvenzen in Brandenburg um 17,1 Prozent auf 2.960 Fälle von Unternehmen und Privatpersonen. Innerhalb der ersten sechs Monate des vergangenen Jahres waren es noch 3.570 gewesen. Damit liegt Brandenburg über dem gesamtdeutschen Trend: Das Insolvenzaufkommen in Deutschland reduzierte sich binnen Jahresfrist um 7,5 Prozent auf 76.700 Fälle.