(openPR) Wie ehrlich sind die Menschen im Radio 7-Land zwischen Ostalb und Bodensee? Radio 7-Chefreporter Thomas Ultsch wollte es wissen und machte den Test. Sein Fazit: die Baden-Württemberger besitzen diese Tugend in großem Maße – nur bei Bargeld gerät die Charaktereigenschaft gefährlich ins Wanken.
Konstanz an einem frühen Mittwoch Morgen. Janka Jäger ist mit ihren beiden Kindern in der Stadt unterwegs. Neben dem Stadtgarten findet die junge Frau einen Geldbeutel mit 30 Euro und einer Handynummer. Schnell hebt sie ihn auf und läuft weg. Thomas Ultsch, der das Testobjekt zuvor an Ort und Stelle deponiert hatte, beobachtet aus einiger Entfernung die Situation. „Im ersten Moment dachte ich natürlich schon, dass ich den Geldbeutel nicht mehr wieder sehe“, beschreibt der Radiomann die Situation „aber Frau Jäger lief schnurstracks zu einer Telefonzelle und wählte die Handynummer!“ In Ravensburg wiederholte der Reporter den Geldbeuteltest. Aber egal ob in Oberschwaben oder am Bodensee – alle zehn Probanden bestanden erfreulicherweise den Ehrlichkeitstest mit Bravour: Entweder gaben sie den Geldbeutel mit Inhalt im nächsten Geschäft ab oder meldeten sich direkt per Mobiltelefon bei Thomas Ultsch.
Szenenwechsel: der Wochenmarkt in Aalen. Mit den Verkäuferinnen am Stand des Hofladens Hermannsfeld macht Thomas Ultsch einen Deal. Die Kunden bekommen pauschal fünf Euro zu viel Wechselgeld. „Leider fällt bei diesem Test die Ehrlichkeits-Quote nicht so gut aus“, bedauert der Leiter des Experiments „aber auf Nachfrage hatten die meisten Kunden das Münzgeld ohne Nachzuzählen eingesteckt und den Fehler offensichtlich gar nicht bemerkt, gaben aber das Zuviel bereitwillig zurück.“
Auf eine ganz harte Probe wurde die Ehrlichkeit der Kunden beim letzten Test in Tuttlingen und Ulm gestellt. In einem Zeitschriftenladen platzierte Thomas Ultsch zwischen den Tageszeitungen auf dem Tresen einen 50 Euro-Schein. „Hier stieß die Ehrlichkeit an ihre Grenzen“, bringt Ultsch das Ergebnis auf den Punkt. Steckten in Ulm nur zwei von sieben Kunden den Schein unauffällig ein, konnten die meisten Tuttlinger dem unverhofften Geldsegen nicht widerstehen. Lediglich zwei von fünf wiesen Efkan Bala von der Tabak-Börse auf den heimatlosen Geldschein hin. „Die Begründungen waren zum Teil schon ziemlich dreist“, erzählt Ultsch „einer meinte sogar, der Verlierer sei doch selber schuld, wenn er nicht besser aufpasse.“
Trotzdem sei dieses Verhalten für den Ehrlichkeitsfaktor der Baden-Württemberger nicht repräsentativ, weiß Ultsch. Ein anonymer 50 Euro-Schein verführe einfach viel mehr zum Einstecken, als ein Geldbeutel mit Telefonnummer. „Die meisten sagten aber erfreulicherweise ‚Das gehört mir nicht, also darf ich es nicht behalten’.“ Trotz einiger Negativbeispiele sei Ehrlichkeit zumindest im Radio 7-Land aber doch noch groß, ist sich Ultsch nach der Testwoche sicher.









