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Mit Damenmode „Made in Germany“ gegen Kinderarbeit und Ausbeutung

(openPR) Es ist eine der Schattenseiten der Globalisierung: Laut der letzten Statistik der Internationalen Arbeitsorganisation ILO waren 2004 weltweit über 17 Millionen Kinder unter 15 Jahren als Arbeitskräfte für die internationale Industrie beschäftigt. Die kleinen Arbeiter sind – ebenso wie die ärmsten Menschen der Entwicklungsländer – längst zu einem Wirtschaftsfaktor geworden, der auch in die Kalkulationen namhafter Textilkonzerne miteinbezogen wird.



„Die Verbraucher müssen ihre soziale Verantwortung selbst wahrnehmen, indem sie beim Einkaufen nach Produktionsbedingungen fragen“, erklärte Evelyn Bahn von Netzwerk Inkota, einem der Träger der Kampagne für saubere Kleidung (CCC) im Juni gegenüber der Zeitschrift Stern – eine Forderung, die auch für die Hersteller selbst gilt. Claudia Lenz, Geschäftsführerin der Reichart Blusen GmbH, setzt jetzt mit einer eigenen „Made in Germany“-Kollektion ein Zeichen gegen die Ausbeutung der Staaten der Dritten Welt.

„»Geiz« ist nicht »geil«, sondern trägt zur Verletzung der Menschenrechte von Millionen von ArbeiterInnen in den Billiglohnländern bei“, schrieb Elisabeth Strohscheidt-Funke, Menschenrechtsreferentin bei Bischöflichen Hilfswerk Misereor, in einem Beitrag für Amnesty International. „Auch wir VerbraucherInnen tragen eine Mitverantwortung dafür, dass ArbeiterInnen in der Bekleidungsindustrie ihr Recht auf Nahrung, Gesundheit und auf gerechte Arbeitsbedingungen wahrnehmen können.“ Dieser Verantwortung stellen sich die Kunden des textilen Einzelhandels inzwischen immer häufiger, niedrige Preise sind nicht mehr in jedem Fall das schlagende Verkaufsargument. Für die Sicherheit, ein Kleidungsstück ruhigen Gewissens tragen zu können, sind manche Verbraucher durchaus bereit, einen höheren Preis zu zahlen. Diesem Trend passen sich jetzt erste Bekleidungshersteller an.

Blusen „made in Germany“

Seit über 40 Jahren wird bei der Reichart Blusen GmbH Damenmode hergestellt, der Schwerpunkt der Produktion liegt – wie der Firmenname schon verrät – auf hochwertigen Oberteilen. Die Muster dafür stammen von Fachkräften aus der Zentrale des Unternehmens im fränkischen Uffenheim, die Serienfertigung von Blusen, Blazern, Röcken und Shirts musste allerdings 1990 nach Pombal in Portugal verlegt werden. „Die Produktion in Deutschland war im Vergleich zu Portugal um 60 Prozent teurer“, erklärt die ausgebildete Direktrice Lenz, Tochter des Firmengründers Hans Reichart. Auch die Meterware muss inzwischen aus Spanien, Italien oder Frankreich bezogen werden, da es in Deutschland nicht mehr genug Anbieter gibt.

Dennoch bietet das Unternehmen jetzt wieder eine eigene kleine Kollektion „Made in Germany“ an, bestehend aus einem Blazer, einer Bluse, zwei Shirts und zwei Tops. Alle Stücke werden in Uffenheim genäht, das Material stammt von einem deutschen Lieferanten, der die Erzeugung in Deutschland garantiert. Dadurch sind die Kleidungsstücke etwas teurer als vergleichbare ausländische Ware, andererseits werden bei ihrer Herstellung weder Kinder noch Arme ausgebeutet. „Der Kunde hat die Gewissheit, dass er ein Qualitätsprodukt erwirbt und dabei noch Arbeitsplätze in Deutschland sichert“, so Lenz.

Unmenschliche Arbeitsbedingungen in der dritten Welt

Erst kürzlich wurde entdeckt, dass eine namhafte Textilmarke Stickereien in Handarbeit von Kindern in Indien machen ließ. Menschenhändler kaufen die Minderjährigen ihren Eltern ab und schaffen sie in Manufakturen in den Großstädten, wo sie unter ärmlichsten Bedingungen 14 Stunden am Tag arbeiten. Offiziell wurde Kinderarbeit 1986 durch den „Child Labour Act“ verboten, tatsächlich macht die Tätigkeit von unter 14-Jährigen in Indien beispielsweise auch heute noch gut 20 Prozent des Bruttosozialproduktes aus, so die Vereinten Nationen. Geld bekommen sie kaum, oft wird ihnen erzählt, sie müssten den Preis abarbeiten, der für sie bezahlt wurde, dann erst dürften sie nach Hause. Und selbst wenn sie Lohn erhalten, liegt dieser noch deutlich unter dem erwachsener Billigkräfte.

Auch Ältere haben einen festen Platz in der Strategie der Geschäftemacher. Frauen oder Männer aus den ärmsten Regionen der Welt wie etwa den entlegenen Provinzen Chinas verlassen ihr Zuhause und schuften in Schuppen und Kellern, um ihre Familie zu ernähren. Arbeiterinnen, die in Baracken hausen und nur einmal im Jahr ihre Verwandten besuchen dürfen – dieses Bild ist für westliches Denken fast unvorstellbar, in Entwicklungsländern dagegen machen die Menschen diese Ausbeutung mit, entweder weil sie es nicht anders kennen oder keine Wahl haben. Versicherung und Arbeitsschutz sind Fremdwörter in dieser Welt, immer wieder kommt es etwa beim Färben von Baumwolle zu Vergiftungen der Arbeiter.


Qualität und Menschenrechte kosten beim Kleiderkauf mehr

Die Reichart Blusen GmbH hat schon beim Aufbau ihres Werks in Portugal auf eine angenehme Arbeitsatmosphäre geachtet. „Die Räume sind hoch und hell mit Fenstern ringsum. Es gibt Sozial- und Aufenthaltsräume, ebenso Garderoben mit eigenen Schränken und Duschräume. Die maschinelle Ausstattung gleicht der in Deutschland“, erzählt Lenz. Verantwortlich für die Niederlassung ist ihre Schwester Alexandra Reichart Monteiro. Eine Kooperation mit Billiganbietern aus dem Osten kam für das Familienunternehmen nie in Betracht. Seine Zielgruppe sind Damen über Vierzig, die Wert auf eine gute Verarbeitung legen. Billige Ware, bei der sich nach einer Saison die Nähte auflösen, ist in diesem Segment nicht gefragt. Durch die kontrollierten Produktionsbedingungen der Reichart-Blusen und vor allem der „Made in Germany“-Reihe ist dagegen ein angemessener Qualitätsstandart ebenso gesichert wie die Rechte der Arbeiter in der Herstellung.

Firmenstrategien wie diese ermöglichen es den Kunden heute, mit ihrer Kaufentscheidung deutlich Position zu beziehen in der weltweiten Diskussion um ethisch vertretbaren Konsum. Wenn die Ware aus Kinderhänden keine Abnehmer mehr findet, ist ein Ende der Ausbeutung in Sicht.

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