(openPR) Der Tierschutz an sich ist wichtige Arbeit am Tier, die sich der Praxis verschreibt. Man sorgt dafür, dass Tiere nicht gequält oder vernachlässigt werden. Man rettet Tiere vor dem sicheren Tod und betreut sie. Man versucht, die Lebensbedingungen unserer Mitgeschöpfe zu verbessern.
Eine karikative Arbeit, die wir ebenfalls unterstützen und die nicht zu verurteilen ist.
Dennoch: Tierschutz reicht nicht aus, denn er bekämpft nur die Symptome eines falschen Umgangs mit unseren Mitgeschöpfen. Tierschutz ist und bleibt ein Fass ohne Boden, wenn wir von der Symptombehandlung nicht in den Bereich der Ursachen schauen, das Problem erkennen, Unrecht beim Namen nennen und an einer zukunftsträchtigen Veränderung arbeiten.
Die Ursache liegt begraben unter einem Berg von moralischen Bewertungen, ethischem Fehlverhalten und einer Gesellschaft, die daran gewöhnt wurde, die Tatsache hinzunehmen, dass der Konsum über der Moral angesiedelt ist. Der Begriff der „Moral“ beruht natürlich auf verschiedenen Grundlagen.
Was moralisch verwerflich ist, entscheidet sich innerhalb der Kulturen, aufgrund der Geschichte, aufgrund der Religionen, innerhalb der Erziehung und sicher trägt auch die persönliche Erfahrung eines jeden einen kleinen Teil bei. In jedem Land finden sich unterschiedliche Moralvorstellungen, an moralische Gesetze gebunden zu sein, ist jedoch absolut notwendig, um eine Gesellschaft am Leben zu erhalten.
Der Fortschritt und die Wandelbarkeit moralischen Denkens innerhalb einer gesamten Gesellschaft ist jedoch deutlich zu erkennen und nicht festzementiert, wenn man sich einige Beispiele herausnimmt, die bezeichnend sind für die Entwicklung mitunter hart erkämpfter Werte, die nicht immer Gang und Gebe waren. Anschauliche Beispiele der Geschichte liefern da z.B. der stetige Rückgang der Rassentrennung, die Veränderung der Frauenrechte und sicher auch letztlich die Erkenntnis, dass Tiere leidensfähige Wesen sind. Eine freudige Entwicklung einerseits. Doch eines bleibt unbestritten:
Moral ist nicht von Wert, wenn man sie nicht umsetzt, der weitaus schwierigste Teil: die praktizierte Ethik!
In Zeiten, in denen gewisse moralische Werte noch nicht einmal im Ansatz denkbar waren, haben Menschen lange Wege des Kampfes gegen das geltende Unrecht auf sich genommen und sich gegen die herrschende Lage gestellt. Der Fortschritt kam nicht von ungefähr, sondern wurde mit allen vorhandenen Möglichkeiten erkämpft. Menschen, die moralisch fortschrittlich gegen das System dachten und die Fähigkeit besassen, andere für die Notwendigkeit einer möglichen Änderung zu gewinnen, das Unrecht offen anzuprangern und nicht in der Stagnation des geltenden Rechts feststeckten, wurden selten mit offenen Armen empfangen und oftmals verfolgt. Ihnen haben wir jedoch die Möglichkeit zu verdanken, den vorbereiteten Weg weiter zu gehen und nicht dort stehen zu bleiben, wo wir nun sind.
Aus der Tatsache heraus, das wir heute und hier in einem gesellschaftlichen Umfeld leben, in dem in jede Richtung gedacht werden darf, ist es nicht nur unser Wunsch, dies auch zu tun, sondern im Grunde auch eine Pflicht, sich dem geltenden Unrecht nicht zu verschliessen. Das täglich praktizierte Unrecht gegenüber den Tieren zu sehen, reicht einfach nicht aus. Wenn man es erkannt hat und sich der Verantwortung bewusst ist, dass man etwas ändern kann, dass die Möglichkeit vorhanden ist, es nicht einfach zu hinzunehmen, dann ist man aus der hart erarbeiteten Moral heraus sozusagen in die Verantwortung genommen, den weiteren Schritt zu gehen.
Mahatma Gandhi (Friedensnobelpreisträger):
"Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt, dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten."
"Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt."
„Ethik ist unteilbar!“
Das ist ein Motto, dem sich Tierrechts-Organisationen verschrieben haben.
Die gesellschaftlichen Modelle der Menschenrechte und deren Begründung haben dazu geführt, dass man sich Gedanken über Vergleichbares machen muss. Wir sind auf dem Stand der Erfahrung und der Verhaltensbiologie angelangt, dass kein haltbarer Zweifel mehr besteht: Tiere leiden vergleichbar, sie empfinden Schmerz und Angst vergleichbar, sie haben ein Interesse an ihrem Leben und sie fühlen. Tiere bewerten Situationen, agieren selbstständig, bringen sich nicht unnötig in Gefahr, entwickeln ihre Fähigkeiten auch ausserhalb des Instinkts, sie empfinden. Die Verhaltensforschung steckt hinsichtlich der stetig wachsenden Erkenntnisse noch in den Kinderschuhen und nicht einmal mehr die Gefühlswelt eines Tieres, das Spektrum der Emotionsfähigkeit kann mit Sicherheit abgesprochen werden.
Dieses Wissen erteilt uns einen Auftrag!
Einen Auftrag, uns dieses Wissens anzunehmen und unseren täglichen Umgang mit der „Ware“ Tier zu überprüfen.
Ist also das Tier in ethisch-moralisch bewerteten Punkten uns gleich, dann folgt dem die Notwendigkeit, ihm seinen Bedürfnissen entsprechend Rechte einzuräumen. Rechte, die auch der Mensch nicht anzutasten hat, sollte er sich als moralisches Wesen begreifen.
Wir sind also an dem Punkt, an dem wir belegbar formulieren können:
Tiere haben ein Interesse an körperlicher und seelischer Unversehrtheit.
Dieses Interesse, welches innerhalb der Ethik mit dem des Menschen konform geht, ist zu achten.Bezüglich der Denkmodelle, die wir heute mit Moral und Ethik besetzen, unterscheidet sich unsere Forderung nur in einem Punkt von der einer Menschenrechtsorganisation.Wir gehen über die Spezies Mensch hinaus, wir beziehen die Tiere mit ein.
Ein kleiner Schritt im Denkmodell, ein grosser Schritt in der moralischen orientierten Praxis.
Dalai Lama:
"Selbstverständlich stehen wir auf einer höheren Stufe als die Tiere aufgrund unserer Intelligenz und Geisteskraft. Das ist keine Frage. Falls der Rang von Bedeutung ist. Aber in Hinblick auf das Recht zu leben, befinden wir uns natürlich auf derselben Stufe wie die Tiere. Hier sind wir den Tieren gleich."










