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Bevölkerungsprognose für die deutschen Braunkohlereviere bis 2038: Strukturwandel entscheidet über demografische Zukunft

26.11.202509:41 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Der geplante Ausstieg aus der Braunkohleverstromung stellt die betroffenen Regionen vor tiefgreifende Veränderungen. Wie sich diese Entwicklungen auf die Bevölkerungszahlen auswirken könnten, zeigt eine neue Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Sie macht deutlich: Der Erfolg des Strukturwandels in den Revieren wird maßgeblich bestimmen, ob die Regionen bis 2038 schrumpfen oder stabil bleiben.

Für das Rheinische, das Mitteldeutsche und das Lausitzer Revier hat das BBSR ergänzend zur bundesweiten Raumordnungsprognose 2045 zwei zusätzliche Varianten berechnet. Diese sogenannten Braunkohlevarianten (BKP 1 und BKP 2) bilden ab, wie sich starke oder nur begrenzt wirksame Strukturmaßnahmen, die durch das Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) gefördert werden, auf die Bevölkerungsentwicklung auswirken könnten.

Rheinisches Revier: Umbau entscheidet über Tempo des Bevölkerungsrückgangs
Im Rheinischen Revier zeigt sich in allen Modellen ein leichter Bevölkerungsrückgang – dessen Ausmaß aber stark vom Gelingen des Strukturwandels abhängt. Gelingt es, neue Arbeitsplätze, Forschungseinrichtungen und moderne Infrastruktur anzusiedeln, fällt der Rückgang deutlich geringer aus. Gleichzeitig altert die Bevölkerung.

Mitteldeutsches Revier: Städte wachsen, ländliche Räume verlieren
Die Region zwischen Leipzig, Halle und den umliegenden Landkreisen entwickelt sich uneinheitlich. Während Leipzig mit deutlichen Gewinnen hervorsticht, stehen viele ländliche Räume weiterhin unter Druck. Die optimistische Prognosevariante BKP 1 zeigt jedoch: Gezielte Investitionen können den Rückgang bremsen und punktuell sogar Wachstum auslösen.

Lausitzer Revier: Positive Impulse konzentrieren sich auf einzelne Standorte
In der Lausitz fällt der Bevölkerungsrückgang insgesamt deutlicher aus als in den anderen Revieren. Nur Cottbus und der Landkreis Dahme-Spreewald können – je nach Szenario – wachsen. Besonders Cottbus profitiert im optimistischen Modell von großen Investitionen, etwa durch neue Arbeitsplätze und Forschungsprojekte. Ländliche Kreise wie Görlitz oder Oberspreewald-Lausitz verlieren hingegen laut Prognose weiterhin Einwohnerinnen und Einwohner.

„Unsere Auswertungen zeigen deutlich: Der Strukturwandel der Braunkohleregionen ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine demografische Herausforderung“, sagt BBSR-Experte Dr. Gustav Lebhart. „Wo Investitionen früh greifen, können Regionen stabilisiert und neue Impulse gesetzt werden.“

Die Prognosen dienen Bund und Ländern als Grundlage für Entscheidungen in der Regional- und Strukturpolitik – und können dazu beitragen, Infrastrukturmaßnahmen dort umzusetzen, wo sie langfristig den größten Nutzen entfalten können.

Hintergrund:
Die Analysen stammen aus dem Kompetenzzentrum Regionalentwicklung (KRE) im BBSR. Sie verknüpfen die bundesweite Raumordnungsprognose 2045 mit an die Kohleregionen angepassten Szenarien zur Wirkung des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG).

Weitere Informationen:

Zusammenfassung mit Grafiken

Bevölkerungsprognose für die Braunkohleregionen Deutschlands: Rheinisches Revier

Bevölkerungsprognose für die Braunkohleregionen Deutschlands: Mitteldeutsches Revier

Bevölkerungsprognose für die Braunkohleregionen Deutschlands: Lausitzer Revier

Bevölkerungsprognose für die Braunkohleregionen Deutschlands: Annahmen und Methoden

***
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) berät als Ressortforschungseinrichtung die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.

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