(openPR) In einer Welt, in der Vorschriften galoppieren, Talkshows entgleisen und das Pflichtbewusstsein wieder mit Marschmusik auftritt, meldet sich ein gewisser „Herr von L’oreot“ zu Wort. Wer? Ja, genau. Ein kultivierter, leicht verzweifelter älterer Herr mit Sinn für Ordnung, Unsinn und Leberwurstbrot. Und wer nun glaubt, hier sei ein Buchhalter aus der Provinz am Werk – irrt. Es handelt sich um eine neue satirische Kunstfigur, die sich ganz in der Tradition des großen deutschen Humoristen Vicco von Bülow alias Loriot bewegt – ohne ihn zu kopieren, wohl aber mit einer liebevollen Hommage an seinen Ton, seine Haltung und seine Handschrift.
Ein satirisches Essay im besten Sinne
Der Artikel mit dem Titel „Wenn Pflicht wieder Pflicht wird“ ist mehr als ein Text. Er ist ein – im wahrsten Sinne des Wortes – gezeichnetes Essay, illustriert mit mehreren Bildern im Stil klassischer Loriot-Cartoons: mit schwarzem Strich, weißem Hintergrund und hintersinnigem Humor.
Ob der Protagonist dabei von einem ominösen Wehrpflicht-Anruf aus dem Ruhestand gerissen wird, ob der Dobermann des Nachbarn eine Bundeswehrfeldmütze trägt oder ob die Ehefrau mit Energiesparlampe zum Symbol einer missverstandenen Zeitenwende wird – das alles wird mit federleichter Schwere erzählt. Und trifft doch mitten ins Schwarze.
Worum geht es eigentlich?
Um Pflichten. Um Medien. Um den Bürger im Wohnzimmerkrieg. Um Minister mit Verfassungsschutzfrisur.
Und um die Frage: Was darf Satire – wenn sie Leberwurstbrot isst?
Autor Markus Schall, selbst langjähriger Loriot-Fan, bezeichnet das Werk als „Essay von Herrn von L’oreot“. Der Zusatz ist Absicht – nicht nur, um sich rechtlich klar vom Original zu distanzieren, sondern auch, um eine eigenständige Figur mit Wiedererkennungswert zu etablieren.
„Ich wollte etwas schaffen, das Loriots Haltung ehrt, aber dennoch zeitgeistig ist“, so Schall.
„Etwas, das den Irrsinn unserer Gegenwart mit der Ruhe und Intelligenz eines Menschen kommentiert, der eigentlich nur in Ruhe sein Leberwurstbrot essen möchte – aber dann doch wieder zur Pflicht gerufen wird.“
Mit echter Quelle: Ein Interview von 1979
Besonders charmant: Im Artikel ist auch ein authentisches Fernsehinterview von Radio Bremen aus dem Jahr 1979 eingebettet – ein echter Loriot, also ganz ohne „von“. Dort äußert sich Vicco von Bülow u. a. zur Verantwortung der Medien, zu parteipolitischer Überfrachtung und zur Gefahr, wenn Fernsehen „Stellung bezieht, statt darzustellen“. Diese Aussagen passen erschreckend gut in unsere Zeit – und sind damit ein würdiger Resonanzboden für den Text.
Ein Beitrag zur Aufklärung – durch Humor
In einer Medienwelt, die entweder skandalisiert oder sediert, wirkt dieser Artikel wie eine zivile Notbremsung mit Humor. Kein Frontalangriff, keine Wutrede, sondern ein leiser, aber umso spitzerer Kommentar auf eine Gesellschaft, die scheinbar wieder lernen muss, was Pflicht eigentlich bedeutet – und wer sie wem gegenüber hat.
Zum Artikel:
Wenn Pflicht wieder Pflicht wird. Eine Art Essay von Herrn von L’oreot.
Ein letztes Wort – mit Thermoskanne:
Ob Loriot heute wohl twittern würde? Oder seinen Dobermann mit Bundeswehrmütze zum Gassi gehen schickte? Man weiß es nicht. Was man aber weiß: Guter Humor altert nicht. Er beobachtet, notiert, illustriert – und schweigt, wenn’s kracht. Mit diesem Artikel beginnt eine kleine Reihe, die keine Antworten verspricht, aber viele Fragen stellt. Und vielleicht sogar ein paar Leser zum Schmunzeln bringt – trotz Thermoskanne, trotz Spannungsfall.
Denn zwischen all dem politischen Ernst, den aufdringlichen Talkshows und dem täglichen Meinungskrawall darf eines nicht verloren gehen: Die Fähigkeit, Absurdität als Einladung zur Klarheit zu erkennen.
In diesem Sinne: Viel Vergnügen beim Lesen – und bleiben Sie aufmerksam.
Der nächste Anruf kommt bestimmt.