(openPR) 27.01.2021 -Schon im letzten Jahr hat der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) ein offizielles Positionspaper veröffentlicht. Darin wird ein klarer Anspruch auf praktische, sowie auf finanzielle Unterstützung durch die Bundesregierung erhoben. Unter Anderem wurde auch die schwierige Lage der freiberuflichen Übersetzer und Dolmetscher thematisiert, welche die Krise mitunter am härtesten betroffen hat. In dem Schreiben wird zu einem Schulterschluss verschiedener Verbände aufgerufen. Erste Reaktionen von politischer Seite sind sogar schon zu erkennen.
Wie so viele Branchen hat es auch die Übersetzer-und Dolmetscherbranche in dieser Coronakrise hart erwischt. Die durch die Krise ergriffenen Maßnahmen, wie Kontaktbeschränkungen o.ä. haben nicht zuletzt auf den Beruf des Dolmetscher massive Auswirkungen. Zwischenmenschlicher Kontakt ist für diese Berufsgruppe Alltag und von großer Bedeutung. Nur zum Teil kann auf Onlineangebote ausgewichen werden, doch die Möglichkeiten sind begrenzt und die technischen Voraussetzungen müssen erst einmal geschaffen werden. Teilweise existieren diese Möglichkeiten schon,doch leider geht der Optimierungsprozess nur sehr schleppend voran.
Daher ist es mehr als verständlich, dass Übersetzer und Dolmetscher so bald wie möglich wieder einsatzbereit sein wollen. Hierfür hat der BDÜ im Januar ein weiteres Schreiben aufgesetzt mit der Forderung Dolmetscher in systemrelevanten Positionen für die Corona-Schutzimpfungen zu priorisieren: Sie sollen als dritte Gruppe mit „erhöhter Priorität“ gegen das Virus geimpft werden und damit frühestmöglich gegen das Coronavirus immunisiert. Begründet wird diese Forderung damit, dass Dolmetscher und Übersetzer die in ständigen Patientenkontakt stehen bzw. für die Justiz, Polizei, BAMF oder Gesundheitsbehörden tätig sind (und somit für Gruppe 3) einen erhöhten Anspruch auf die Corona-Schutzimpfung haben. Tatsächlich sehen sich Dolmetscher und Übersetzer in Bereichen der Gesundheit, Justiz, Gerichten und anderen Behörden einer erhöhten Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt.
Die Corona-Pandemie stellt alle Branchen und Berufe vor große Herausforderung und erfordert eine schnelle Reaktionsfähigkeit, auch möglichst in allen nötigen Sprachen. Daher ist es erforderlich auch die Übersetzer und Dolmetscher in Schlüsselpositionen miteinzubeziehen und sie als systemrelevant anzuerkennen. Denn nur so kann eine nahtlose Kommunikation und Verständigung weiterhin und auch in dieser Krise gewährleistet werden.











