(openPR) Ein Roman über Zufälligkeiten, Überforderung und die Sehnsucht des Wegschauens
Kindesmisshandlung ist offensichtlich, und doch offensichtlich nur ganz schwer zu erkennen. Kindesmisshandlung ist in unserer Gesellschaft strafbar und natürlich moralisch mehr als nur verwerflich. Das ist allen klar, und dennoch schauen fast alle weg, wenn es in unserer Umgebung passiert.
Der Kölner Autor Wolfgang Ehmer schildert in seinem in diesem Mai im Leipziger EINBUCH-Verlag erschienenen Roman sauber, chronologisch, Stück für Stück, Mensch für Mensch, wie und warum es Nachbarn, ein Arzt, eine Anwältin und Behörden schaffen, die ganz offensichtliche Misshandlung des kleinen Philipp – eigentlicher Protagonist dieses Buches, welcher auch hier kaum in Erscheinung tritt und der als Kleinkind sicher nicht grundlos zu einer sich um ihn sorgenden Pflegemutter kam, um dann doch, so wollen es Gesetz und Jugendamt, zu seiner offenbar zumindest überforderten leiblichen Mutter zurückzukehren – einfach nicht zur Kenntnis zu nehmen, die Eltern zu entschuldigen und sich selber hinter Ausreden, Vorwänden, Verordnungen und Paragrafen zu verstecken. Nur zu menschlich, verständlich und leider fatal. Einzig Anna Schäfer, mit der dieser an ein Gerichtsprotokoll über den Verlauf eines Prozesses erinnernde Roman auch beginnt, Pflegemutter mit einem gebrochenen Herzen, sieht das Leid des Jungen und kämpft.
Es stellt sich in der Folge heraus, dass es durchaus nicht so ist, dass angesprochene Nachbarn, der Arzt, die Anwältin oder die Behörden nicht doch wenigstens ahnen, dass in der Familie des kleinen Philipp etwas nicht stimmt, genau genommen werden die Symptome sogar ziemlich klar erkannt. Und doch macht es Mühe, diesen nachzugehen, gefährdet unter Umständen das berufliche Vorankommen, also die Karriere, auf jeden Fall aber die persönliche Beziehung zu den in Verdacht stehenden Eltern des Kindes.
In ´Blinde Flecken´ erzählt Wolfgang Ehmer betont nüchtern, wie es dazu kommen kann, dass sonst mitfühlende, aufrechte und aufmerksame Menschen das Offensichtliche nicht mehr sehen können oder wollen, ja sogar dabei helfen es zu vertuschen. Und den Leser und die Leserin beschleicht das Gefühl, dass es ihnen genauso gehen könnte, dass sie vielleicht in einem solchen Fall nicht so handeln würden, wie sie noch vor Lektüre dieses Buches geglaubt haben, ja felsenfest davon überzeugt waren, es zu tun.
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Honorarfreie Verwendung, Beleghinweis erbeten,
376 Wörter; 2571 Zeichen
www.einbuch-verlag.de













