(openPR) Fotografie bedeutet für den Fotokünstler Norbert Becke die Möglichkeit, eine eigene Ansicht der Welt zu entdecken und auszudrücken. Sein aktuelles Projekt belegt dies auf besonders eindrucksvolle Weise. Becke zeigt Portraits aus zehn Ländern und vier Kontinenten. Es sind intensive und emotionale Bilder von Begegnungen mit Menschen unterschiedlichster ethnischer und kultureller Herkunft, die in seinen Arbeiten präsentiert werden. Die Fotografie hat die Kraft, die Menschen zu erreichen und ihnen das Leben in anderen Ländern und anderen Kulturen näher zu bringen. Manchmal ist es nicht einmal notwendig, Worte zu benutzen, um eine ganze Geschichte zu erzählen - ein einziger Blick in das Gesicht eines Kindes oder eines alten Menschen kann genügen. Diese Gesichter können so viel über das Leben erzählen. Das ist das Faszinierende an der Dokumentar- oder Porträtfotografie und genau das fasziniert den Künstler. Menschen zu fotografieren, ist immer eine besondere Herausforderung. Die Aufnahmen von Norbert Becke entstehen nicht im Studio, sind nicht inszeniert. Sie entstehen aus dem Moment heraus. Der Künstler versucht, die Authentizität zu wahren und den Charakter einzufangen. Wie schafft man es Vertrauen schenken und sich portraitieren lassen. Oft ist es nur ein kurzer Augenblick, der entscheidet. Manchmal reicht eine Geste oder ein Lächeln, um das Eis zu brechen. Aber am wichtigsten ist der Respekt, den man seinem Gegenüber entgegenbringt. Man muss die Menschen lieben.
Vor einigen Jahren traf Norbert Becke einen jungen Mann in Nordvietnam, der sich beschwerte, dass viele Fotografen in sein Land kommen und ihn und seine Landsleute heimlich fotografieren. Seiner Meinung nach sind diese Portraits, die ohne Wissen und Erlaubnis der Menschen aufgenommen werden - gestohlene Porträts. Als Dokumentarfotograf geht man immer wieder neue Wege. Jedes Land, jeder Mensch und jede Situation stellt eine neue Herausforderung dar. Das macht die Portraitfotografie vor Ort so faszinierend und spannend. Auf Menschen zuzugehen und ihr Vertrauen zu gewinnen, funktioniert aber nicht ohne eine gesunde Portion Selbstbewusstsein. Aber manchmal sind auch Hemmungen und die daraus resultierende Zurückhaltung ganz normal, was gerade in ungewohnten und fremden Umgebungen hilfreich ist. Ein fairer und respektvoller Umgang mit den Menschen ist unerlässlich in jeder Situation. Die Arbeiten von Norbert Becke sollen die Seele berühren. Dieses Ziel ist nicht mit technischen Fähigkeiten alleine zu erreichen. Für den Fotokünstler gibt es keine speziellen Techniken und keine klar definierten Schritte, um diese Vision zu entwickeln. Der wichtigste Punkt, um diesen Augenblick Wirklichkeit werden zu lassen, ist der Respekt vor den Gefühlen der Menschen, ihrem kulturellen und religiösen Hintergrund. Becke sieht Menschen nie nur als Motiv, sondern immer als eine Persönlichkeit.
Veranstaltungen der Superlative waren die letzten großen Einzelausstellungen in Leipzig und Stuttgart. Seine Ausstellung ONLY HUMAN in der Leipziger Messe zeigte auf mehr als 1.000 Quadratmetern großformatige Portraits, und viele Tausend Besucher sahen die Ausstellung FACE TO FACE im Theaterhaus Stuttgart.