(openPR) Kunst ist für Venera Red vorrangig ein Ausdrucksmittel und Form der Kommunikation, besonders der Themen, die ausgeklammert und tabuisiert werden. Ihre Arbeiten sind Spiegelungen einer emotionalen Verarbeitung durch die darstellende Kunst, mit dem Medium der Fotografie. Ihr Thema ist die Selbstfindung in ihren Arbeiten. Jedes Bild reflektiert ein Stück eigenes Ich auf der Such nach sich selbst. Gesichter werden gedoppelt, und in Collagentechnik zu einem neuen Motiv zusammengesetzt. Im krassen Gegensatz steht das Thema Selbstverlust in Bildern. Konturen werden aufgelöst und mit ihrer Umgebung verschmolzen. Das bringt sie mit Acryl bemalten Bildern zum Ausdruck. Die Art und Weise der Entstehung der Aufnahmen stehen im Gegensatz zu dem Allgemeinen Verständnis eines Künstlers, dem Fotografen in Bezug zum Kunstobjekt. Die Ungewöhnlichkeit des Sehbaren, der Hauch von Underground, des Nicht-Alltäglichen, die Gratwanderung zwischen Konzeption, Composing und spontaner Darstellung aus dem Bauch heraus, und ihre Gabe, mit der Aufnahmesituation verbundene Emotionen aus sich herauszulocken und festzuhalten zu lassen, verleiht diesem Arbeiten das gewisse Etwas. Nicht übersehbar eine spürbare Authentizität, die dem Betrachter der Bilder die Möglichkeit verleiht, den Augenblick nachfühlen zu können, sich in Augen, Blick und Ausdruck zu verlieren um in die Sichtweise des Portrait eintauchen zu können. Auf ihren Fotos zeigt sie sich als selbstbewusste, extravagante, junge Frau voller ausdrucksstarker Persönlichkeit. Sie vermittelt das selbst bestimmte Lebensgefühl einer Frau, die für Toleranz und Individualität steht. Was ästhetisch ist, liegt im Auge des Betrachters und es ist nicht entscheidend wie symmetrisch ein Gesicht ist oder welche Maße ein Mensch hat. Jeder Mensch ist ein Wunder mit einer ganz eigenen Ästhetik, die sich auf ganz unterschiedliche Arten darstellen kann. Was uns fasziniert, wenn wir Anderen begegnen, ist die Persönlichkeit des Anderen, seine Einzigartigkeit. Die Künstlerin vermittelt in ihren Bildwelten mit dem Abbilden des Sichtbaren, Gefühle und Symbole einer tieferen Realität. Einer inneren Realität, die durch die Reflektion von außen und der Verarbeitung in der Kunst an die Oberfläche gelangt und so Gedanken- und Gefühlswelten beeinflussen kann. Fotografierte Portraits werden ausgedruckt, analog bearbeitet. Das kann dann entweder bedeuten, dass sie die Bildabzüge mit Acrylfarbe bemalt oder sie mit der Schere ausschneidet und wieder neu zusammen klebt. Am Ende wird das Bild dann wieder digitalisiert. Durch das analoge Bearbeiten der Bilder, hat die Künstlerin keine Möglichkeit mehr, Arbeitsschritte rückgängig machen zu können.
Venera Red, 1990 in Bietigheim-Bissingen geboren, arbeitet als Fotografin. Ihre fotografischen Schwerpunkte liegen im Bereich der Portraitfotografie. Sie konzentriert sich auf die monochrome Fine-Art-Fotografie, zunächst mit analoger, mittlerweile auch mit digitaler Ausrüstung. Ihre Fotografien wurden bereits in diversen Ausstellungen präsentiert. Die Ausstellung kann vom 4. April bis 9. Mai 2020 besucht werden.