(openPR) Oppenheim / Rhein. Es ist dieses Jahr schon sonderbar. Seit dem Rekord-Juli scheint Petrus sich neuerdings nach unserem mittelalterlichen Kalender zu richten, wenn er einen größeren Wurf im Auge hat. Schon die Monatswechsel zum August, als unbeständiges und immer kühleres Regenwetter folgte und zum September, als der Sommer wieder zurück kam, hatten parallel auch eine grundlegende Wetterlagenumstellung im Gepäck. Nun ist es wieder so weit. Nach den beiden ausgesprochen warmen und vielerorts deutlich zu trockenen Monaten September und Oktober, die uns für den misslungenen August versöhnten, steht jetzt ein doch den zu erwartenden Temperaturen deutlich angepassterer Monat November bevor. Das prophezeien die Meteorologen des privaten Wetterdienstes meteoXpress Ltd.
Dabei beginnt der neue Monat am morgigen Mittwoch gleich mit einem Paukenschlag, denn Hoch Reginald, das uns - mit Ausnahme des Nordens - gestern noch einen strahlend schönen Herbsttag bescherte, verschwindet rasch nach Osten. So ist es Sturmtief Britta vorbehalten, an den nächsten beiden Tagen das Kommando zu übernehmen und uns in den Genuss von ersten winterlichen Grüßen aus dem hohen Norden kommen zu lassen. Dazu gesellt sich allerdings noch ein starker und unangenehm kalter, böiger Nordwestwind, der uns frösteln lässt. Im Norden, Nordosten und auf den Mittelgebirgen muss gar mit schweren Sturmböen gerechnet werden.
Wie bereits im Artikel zum Wochenendwetter vom 20. Oktober angekündigt, sind für diejenigen unter uns, die in der Osthälfte zuhause sind oder die in die Mittelgebirge fahren oder dort wohnen, Winterreifen nun nicht mehr zu umgehen. Lediglich entlang des Rheins und seiner großen Nebenflüsse können wir Schnee auf der Fahrbahn recht sicher ausschließen. Am Donnerstag fallen vor allem im Nordosten und vereinzelt im Erzgebirge noch Schneeschauer, die von der Ostsee ins Landesinnere ziehen.
Zudem verkrümelt sich Tief Britta mit ihrem Sturmfeld und dem an ihrer Westflanke im Gang befindlichen kräftigen Kaltluftausbruch rasch nach Osten, so dass der Weg für Hoch Stefan über den Britischen Inseln frei wird. Nachtfrost ist aber in weiten Landesteilen in der Nacht auf Freitag allemal zu erwarten. Im Osten kann es vereinzelt bis minus 10 Grad abwärts gehen - höchste Zeit, empfindliche Pflanzen in Sicherheit zu bringen.
Ein Schönheitsfehler ist aber doch zu beklagen. Die Warmfront eines neuen Atlantiktiefs erfasst mit milderer und feuchter Nordseeluft und ihrem Regenband den Nordwesten unseres Landes ab den Abendstunden des Donnerstags, so dass es hier frostfrei bleibt. Dies dürfte uns zumindest in weiten Teilen des Landes trotz hohen Luftdrucks ein freundliches Wochenende mit längeren sonnigen Abschnitten vermiesen, zumal das Hoch rasch südostwärts Richtung Alpen wandert und der feuchten Nordseeluft den Weg nach ganz Deutschland frei macht. Damit droht uns am Wochenende ein tristes Grau in Grau bei ebenfalls eintönigen Höchsttemperaturen um die 10-Grad-Marke im Westen und zwischen 0 und 5 Grad im Osten. Am besten sind die Chancen auf Sonne damit noch im Osten unseres Landes, wo sich die kältere und trockenere Luft noch länger halten kann. Das müssen wir dann allerdings mit mäßigen Nachtfrösten bezahlen.
Mit der schnellen Verlagerung von Hoch Stefan zu uns nach Mitteleuropa wird auch der Kaltluftstrom nach Osten abgedrängt. Dieser zielt am Wochenende ins östliche Mittelmeer - der zweite Temperaturschock für die Griechen binnen zwei Wochen. Allerdings dürften diesmal wenigstens die verheerenden unwetterartigen Regenmengen vom letzten Mal (siehe unser Artikel vom 16. Oktober) ausbleiben.
In der nächsten Woche scheint sich dann erst einmal eine stabile Westströmung mit der klassischen Luftdruckverteilung Tief im Norden und Hoch im Süden einzustellen. Dies ist dann im Süden und in der Mitte unseres Landes mit einer Mischung aus Nebel, reichlich Hochnebel und mit viel Glück auch mit einzelnen sonnigen Abschnitten verbunden, während den Norden ab und an Störungen mit Wolkenfeldern und etwas Regen in Küstennähe erwischen können. Da diese Wetterlage durchaus lange andauern kann, gestaltet sich eine Prognose schwierig, wann uns ein zweiter, wahrscheinlich deutlich vehementerer Wintereinbruch erwartet. Es liegt aber die Vermutung nahe, dass in der letzten Novemberdekade der Winter bei uns erstmals richtig Einzug hält.
Bis dahin dürfen wir zwar zuweilen mit zweistelligen Werten rechnen, doch die Zeiten, in denen die Maxima - wie in den letzten Tagen besonders im Westen und Süden - nahe 20 Grad kletterten, sind vorbei.
Bis zum nächsten Mal,
Udo Baum, Meteorologe bei meteoXpress
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