(openPR) Die derzeitige Fahrradbegeisterung sollte nicht verdrängen, daß es immer noch Fußgänger gibt, also Menschen, die sich auf die ursprünglichste und natürlichste Weise fortbewegen. Und dabei handelt es sich keineswegs um eine kleine Minderheit. Das scheint in der gegenwärtigen Fahrradeuphorie in Vergessenheit zu geraten.
Für Fußgänger sind Radfahrer ebenso potentielle Gefährder wie Autofahrer, wahrscheinlich noch gefährlichere. Denn Radfahrern scheint allzu oft gar nicht bewußt zu sein, daß sie Radwege zu benutzen und auf Gehwegen eigentlich gar nichts zu suchen haben. Nutzen sie Gehwege, sollte es selbstverständlich und nicht nur rechtlich geboten sein, Rücksicht auf Fußgänger zu nehmen, die dort Vorrang haben. Wer zum Beispiel morgens, wenn Kinder zur Schule und Erwachsene zur Arbeit fahren, als Fußgänger unterwegs ist, sieht sich in vielen Gegenden Hamburgs von rasenden Radfahrern umsaust und nicht selten bedroht, die offensichtlich zu spät aufgestanden sind und deshalb zur Arbeit hetzen, um nicht zu spät zu kommen. Auch Kinder und Jugendliche, die mit rollenden Geräten aller Art zur Schule fahren, gefährden sich selbst und andere.
Weil man den Autoverkehr aus ökonomischen Gründen (und wegen der Tatsache, daß Autofahrer auch Wähler sind) in der Stadt nicht vollends unterbinden kann, ist es aus Sicherheitsgründen auch nicht möglich, Radfahrer grundsätzlich auf die Straße zu verweisen, um Fußgängern eine ungehinderte und risikolose Benutzung der Gehwege zu ermöglichen. Dennoch muß genau dies das Ziel sein.
Wer also die „Fahrradstadt“ ausruft, muß das Recht der Fußgänger bewahren, sich – ungefährdet! – auf die natürlichste menschliche Art und Weise fortzubewegen. Das verlangt, sicheren Fußwegen erste Priorität zu geben und die Radfahrer so mit abgegrenzten Fahrwegen zu bedienen, daß eine Gefährdung von Fußgängern ausgeschlossen ist.
Welche Rolle die Befürworter einer Fußgänger- und Radfahrerstadt dem Auto in Zukunft zugestehen oder zuweisen möchten, wird im Autoland Deutschland sicherlich in erster Linie unter ökonomischen Gründen entschieden. Aus eben diesen Gründen ist das Elektroauto allerdings nur eine gute „Lösung“ für die Automobilindustrie und die Sicherung von Millioneneinkommen der Manager, nicht aber die Lösung für die Menschen und den Schutz der Umwelt. Im Gegenteil. Das wissen die Experten längst und warnen vor einem teuren unsinnigen Irrweg auf dem Pfad nicht zuende gedachter Elektromobilität..
Was dagegen möglich ist und endlich getan werden muß, ist die bessere Nutzung der vorhandenen Technik für die Abgasverminderung und der Verzicht auf PS-Protze, die weniger sachliche Anforderungen bedienen als die psychischen Bedürfnisse ihrer Lenker. Wer braucht zum Beispiel in unseren Städten aus sachlichen Gründen SUVs?
Nicht mehr und nicht weniger als Verstand und Vernunft sind derzeit in der Verkehrspolitik und in der Automobilindustrie gefragt. Daß sie sich gegen das Wirken von Macht- und Beuteinstinkten durchsetzen kann ist allerdings – wie die ganze Geschichte unserer Spezies beweist – keineswegs sicher, eher sogar unwahrscheinlich. Auch in der Verkehrspolitik läuft es wie bei allem, was das Menschentier unternimmt, letztlich immer auf die Frage hinaus: siegen die Instinkte des räuberischen Rudeltiers oder siegt der Verstand des Menschen?
Prof. Querulix beobachtet und kommentiert seit langem mit wachsender Sorge um Frieden, Freiheit und das allgemeine Wohl der Menschheit das fragwürdige Treiben der Menschentiere, insbesondere das ihrer Alphas. Seine Beobachtungen dokumentiert und kommentiert er in der eBook-Reihe „Tacheles“, in der bisher 7 Bände erschienen sind. Der jüngste trägt den Titel: „Rien ne vas plus – Wohin treibt die Menschenwelt?“ (ISBN 978-3-943788-43-3). Wie seine 6 Vorgänger ist auch dieser Band in allen gut sortierten (Internet-)Buchhandlungen zum Preis von 9,95 Euro zu haben.
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