(openPR) Am 20. Mai 2018 kündigte die Regierung der VAE grundlegende Reformen des Aufenthalts- sowie des Handelsrechts an, die tiefgreifende Auswirkungen auf Dubais Immobilienmarkt sowie insbesondere den Status der VAE als Ziel ausländischer Direktinvestitionen (FDI) erwarten lassen.
Die voraussichtlich Ende des Jahres 2018 in Kraft tretenden Änderungen werden u.a. die Ad-hoc-Gewährung eines langfristigen Aufenthaltsstatus bis zu zehn Jahren für hochqualifizierte Arbeitskräfte sowie die Möglichkeit für Ausländer, 100% Eigentum an VAE-Firmen (Onshore) zu erwerben, zum Gegenstand haben.
Während die Aufhebung der bisherigen Beschränkungen beim Firmeneigentum seit einiger Zeit erwartet wurden, sind die Änderungen der Visa-Regularien ebenso unerwartet wie willkommen, da diese geeignet erscheinen, beträchtliche Nachfrageeffekte auf die Wirtschaft der VAE sowie insbesondere den Immobilienmarkt Dubais freizusetzen.
Bisher betrachtete die große Mehrheit der Expats ihren Aufenthalt in den VAE als einen von mehreren Abschnitten innerhalb ihres Arbeitslebens. Diese Tatsache brachte es mit sich, dass solche modernen Nomaden kaum emotionale Bindungen mit dem Land des zeitlich begrenzten Aufenthalts sowie seinen Gebräuchen und Traditionen entwickelten und dem Land den Rücken kehrten, sobald sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechterten oder sich anderswo bessere berufliche Chancen auftaten.
In Anbetracht dieses fehlenden Zugehörigkeitsgefühls hat die Regierung der VAE offenbar verstanden, dass die längerfristige Bindung größerer Teile einer bisher hochgradig flüchtigen Expat-Bevölkerung der Schlüssel zu einer Vielzahl wünschenswerter Effekte ist, darunter die Akkumulation von Wissen und Kapital. Tatsache ist, dass die in den VAE ansässigen Expats in 2017 Geldmittel in Höhe von 44,8 Mrd. USD in ihre Heimatländer zurücktransferiert haben. Es steht zu erwarten, dass die Gewährung einer längerfristigen Aufenthaltsperspektive zu einer geringeren Fluktuation der inhärent mobilen (ausländischen) Arbeitsbevölkerung führen und die Investition größerer Teile der durch sie erwirtschafteten Einkommen im Land zur Folge haben wird.
Singapur, das eine Reihe sozio-ökonomischer Gemeinsamkeiten mit den VAE aufweist und mittlerweile in den Top Ten des Global Innovation Index zu finden ist, hat seine außergewöhnliche Entwicklung unter anderem auch der Liberalisierung seiner Einwanderungsgesetze zu verdanken. Es ist daher anzunehmen, dass das Modell des Inselstaats vermutlich Pate stand für die nun angekündigten weitreichenden Änderungen in den VAE.
Zumindest für das Segment der hochqualifizierten Arbeitskräfte werden die Reformen zu einer De-facto-Entkopplung von Arbeitsverhältnis und Aufenthaltsrecht führen. Dies ist geeignet, die Zu- und Abflüsse ausländischer Arbeitnehmer im Laufe der Wirtschaftszyklen zu dämpfen und somit die mit dieser Fluktuation verbundenen Kosten deutlich zu verringern.
Der vollständige Artikel behandelt weiterhin die zu erwartenden Auswirkungen auf den Immobilienmarkt in Dubai, allgemeine Investitionsrahmenbedingungen sowie sozio-ökonomische Auswirkungen und ist unter dem nachfolgenden Link abrufbar:
https://www.property-blog-dubai.com/single-post/Dubai-10-Jahresvisum-Firmeneigentum