(openPR) Am 05./06. März 2018 trifft sich die Community der Technischen Trainer in Würzburg zum ersten Forum Technisches Training. Zwei Tage lang wird der fachliche Austausch von Technischen Trainern und Akademieleitern in Unternehmen im Mittelpunkt stehen. Namhafte Unternehmen und Start Ups tragen Referate zu Best Practice bei.
Initiator und Veranstalter ist Martin Wiesend & Partner, die uber 15 Jahre Erfahrung in der Qualifizierung von Technischen Trainern haben. Dort wurde auch der wegweisende Ansatz „Zertifizierter Technischer Trainer TTxTT praxisgeprüft“ mit der TU Darmstadt entwickelt. Entsprechend liest sich auch die Liste der Teilnehmer wie ein „who is who“ deutscher und europäischer High Tech-Unternehmen.
Wichtiges Schwerpunkt-Thema für die Trainer Community wird beim Forum unter anderen auch der Einfluss der Digitalisierung auf das Technische Training sein. Digitalisierung und elektronische Vernetzung verändern die Trainingswelt unaufhaltsam. Doch in welche Richtung wird der Trend künftig gehen – wird die Digitalisierung zur Chance oder zur Bedrohung? Und wie werden sich die Berufsbilder des Technisches Trainers und der Führungskraft im Technischen Training im Zug dessen wandeln? Bereits im Vorfeld haben einige der Referenten und Teilnehmer zu diesen Aspekten Stellung bezogen.
Noch nie haben sich die Anforderungen an Technik und Technische Trainer schneller geändert als heute. Nur, wer bereit ist, sich mit zeitgemäßen Transfer-Methoden auseinander zu setzen, kann künftig qualitativ attraktive Technische Trainings anbieten. „Digitalisierung hat aus meiner Sicht, im Zusammenhang mit Technischem Training zwei Aspekte: 1. die Technik, die unsere Teilnehmer beherrschen müssen, wird immer digitaler und 2. die Kommunikations- und Lernkanäle der „neuen Generation“ unserer Teilnehmer ebenfalls“, so Joachim Kadach, Head of Aftersales Training bei der Jungheinrich AG. Er hat den weiten Weg von Hamburg nach Würzburg nicht gescheut, um als Teilnehmer beim 1. Forum Technisches Training mit dabei zu sein.
Ebenso Rainer Waßmann, Leiter Schulung und Training bei KBA-Digital & Web Solutions AG & Co. KG. Dieser unterstreicht, dass die Digitalisierung als Segen und Fluch gleichzeitig zu betrachten sei: „Die Lernmethoden bzw. das 'Suchverhalten' der Anwender ändert sich durch die Vielzahl der Kanäle. Es kann der Eindruck oder gar die Auffassung vorherrschen, dass Wissen allzeit und uberall zur Verfügung steht. Es muss nur danach gesucht werden… (Gefährliches „Halbwissen“)".
Dass die Digitalisierung mehr denn je die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Disziplinen erfordert, hebt Thomas Riegler vom VDMA Fachverband Software und Digitalisierung hervor. Der VDMA – so Riegler – dürfe bei dieser Veranstaltung nicht fehlen.
Welche Auswirkungen wird die zunehmende Digitalisierung auf das Berufsbild des Technischen Trainers haben? Sicherlich lassen sich auch in Zukunft nicht alle Trainingsthemen mit E-Learning etc. allein vermitteln, da gerade die soziale Interaktion und der persönliche Austausch wesentliche Punkte sind, die nur schwer über rein digitale Formate abgebildet werden können. In diese Richtung argumentiert auch Joachim Kadach (Jungheinrich AG): „Training ist People-Business! Nur über digitale Lernmedien werden wir – insbesondere im technischen Bereich – die Menschen nicht ausreichend zum Lernerfolg begleiten können. Techniker sind Techniker geworden, weil sie gerne Dinge anfassen und machen.“ Auch Thomas Riegler (VDMA) sieht die Person des Technischen Trainers künftig als nicht ersetzbar: „Ja, Technische Trainer wird es auch kunftig auf jeden Fall geben. Soft Skills sind nicht nur über digitale Medien zu vermitteln.“ Rainer Waßmann (KBA) bringt die Rolle des künftigen Technischen Trainer nochmals auf einen Punkt „Der Trainer FILTERT / POSITIONIERT / DOSIERT“. Er muss dabei künftig „wesentlich mehr Technikaffinität vorweisen und neue Trainingsmethoden beharrlich vorantreiben“, so Uwe Limmer, Vorstand Aus- und Weiterbildung des KVD.
Auch die Rolle der Führungskräfte im technischen Training wird sich mit zunehmender Digitalisierung wandeln. Joachim Kadach (Jungheinrich AG) stellt treffend heraus: „Als Führungskraft im Technischen Training gibt es durch die Digitalisierung drei „neue“ Herausforderungen:
1. Als Führungskraft selber Up-to-date zu bleiben um beurteilen zu können, wann, welche digitale Innovation sinnvoll nötig und unternehmensdienlich ist.
2. Menschen in diesem Veränderungsprozess mitzunehmen und zu begleiten.
3. Rechtzeitig organisationale Anpassungen herbeiführen, die das Entwickeln und Umsetzen von digitalen Lernkonzepten ermöglichen und dabei die wirtschaftlichen Aspekte des Unternehmens im Fokus behalten.“
Die Thematik Qualitätssicherung im Technischen Training bleibt auch künftig ein wichtiger und nicht zu vernachlässigender Aspekt. „Jeder Trainer im Jungheinrich Training Center ist dazu angehalten aufgrund der o.g. Rückmeldungen einmal pro Jahr seine Trainings zu prüfen und bei Bedarf anzupassen oder zu aktualisieren. Außerdem werten wir die Ergebnisse o.g. Rückmeldungen auch vor dem Hintergrund unserer Trainings- Organisation und -Prozesse aus, um auch hier bei Bedarf regelmäßig nach zu justieren.“, so Joachim Kadach. Das Unternehmen Lindig Fördertechnik GmbH hat Smart Glasses in der Praxis getestet und sieht neue Möglichkeiten in der Anwendung: „Damit ist ein 4-Augen-Prinzip in der Tätigkeit des Außendiensttechnikers realisierbar, ohne, dass ein zweiter Mann vor Ort sein muss“, so Dr. Ralf Kleedörfer, vom Mittelständler Lindig. Andreas Wacker (VW), weist auf die Herausforderungen hin: „ Am Ende des Tages muss die passende Kompetenz auf eine Kundenanfrage oder ein technisches Problem am Fahrzeug beim Verkäufer oder Servicetechniker z. B. im Autohaus vorhanden sein. Digitalisierung und Qualität sind zudem keineswegs ein Widerspruch. Es besteht allerdings ein gewisses Risiko, dass die strahlende Wirkung innovativster neuer Möglichkeiten Trainer und Teilnehmer so sehr beeindruckt, dass die Basis, nämlich fachliche Korrektheit, teilweise auf der Strecke bleibt. Die Grundlage des Technischen Trainings ist und bleibt auch in der Zukunft eine sauberefachliche Recherche, egal ob wir einen effizienten Verbrennungsmotor neuester Generation oder ein hochmodernes Infotainment im Fahrzeug betrachten. Nur so werden wir nachhaltig höchste
Qualitätsansprüche erfüllen können.“.
Vielschichtige Themen und Aspekte, die während des zweitägigen fachlichen Austausches der Trainer-Community Anfang März mit Sicherheit lebendig diskutiert werden.
Neben den Gesprächen untereinander stehen interessante Vorträge von weiteren namhaften und Start Up-Unternehmen, wie beispielsweise Liebherr, Evonik, Kannegiesser, Samhammer etc. auf dem Programm. Daneben wird es Workshops zu Best Practice geben. Ein Networking-Abend im einzigartigen Ambiente des Weinkellers unter der Würzburger Residenz rundet die Veranstaltung ab.
Wiesend & Partner versteht dieses erste Forum nicht als einmaliges Event, sondern vielmehr als Startschuss für eine feste jährliche Institution, von der alle in der Technischen Trainer-Community profitieren.
Die vollständigen Interviews der Referenten und Teilnehmer des 1. Forums Technisches Training können Sie im Downloadbereich der Website www. kundendienst-trainer.de/downloads herunterladen.