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Parallel zum Grafikdesign: Helmut Brade als Essayist

04.12.201714:00 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung
Bild: Parallel zum Grafikdesign: Helmut Brade als Essayist
Helmut Brade: Ich zeichne noch Buchstaben ()
Helmut Brade: Ich zeichne noch Buchstaben ()

(openPR) Helmut Brade ist Graphiker und Bühnenbildner, war 1994–2003 Professor für Kommunikationsdesign an der BURG Kunsthochschule Halle und 1999–2004 Präsident der Freien Akademie der Künste zu Leipzig. Im Jahr 2015 hat er sein 700. Plakat veröffentlicht. Daneben aber schrieb er immer auch. Seine Essays und Gelegenheitstexte lassen sich lesen als fortlaufender Kommentar zu den künstlerischen und gesellschaftlichen Kontexten eines Werkes, das Brade den Status einer Plakat-Legende verschafft hat. Gerhard Wünscher vom Institut für Hochschulforschung (HoF) hat die Texte ausgewählt, kommentiert und herausgegeben.



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Helmut Brade (*1937 in Halle/Saale) feierte unlängst seinen 80. Geburtstag. Nach seinem Studium an der BURG, der Kunsthochschule Halle, war er zunächst freischaffend als Maler und Grafiker tätig. 1972 begann er, auch als Bühnenbildner zu arbeiten, zuerst an der Volksbühne Berlin (Ost) für Inszenierungen von Benno Besson und Brigitte Soubeyran, seit Anfang der 1980er-Jahre auch in Budapest und Tübingen. 1986 begann die bis heute andauernde Zusammenarbeit mit Peter Konwitschny unter anderem in Halle, Leipzig, Basel, Hamburg, Paris, Barcelona, Tokio, Oslo und Kopenhagen.
Weniger Aufmerksamkeit fand bislang, dass er ganz nebenher ein veritabler Essayist ist, der viel zu Kunst und Künstlern, zum Kunststudium, zum Kommunikations- und Graphik-Design, zur Kunst des Plakatmachens, zur Theaterarbeit und gelegentlich zu Problemen von Stadt und Gesellschaft geschrieben hat. Die Texte von 1965 – 2017 geben in Brade jemanden zu erkennen, der neben seinem eigenen umfangreichen Oeuvre sich für andere Künstler und die Künste engagiert hat. Er hat für Künstler eine beträchtliche Anzahl von Reden zur Eröffnung von deren Ausstellungen gehalten, die nicht jene kunstwissenschaftliche Rhetorik und Routine benutzten, die diese oft so unverbindlich und unverständlich daherkommen lassen. Seine Äußerungen haben gerade in Halle dazu geführt, der Kunstszene insgesamt Orientierung zu geben.
Selbstredend waren solche zu DDR-Zeiten öffentlich gehaltenen Reden im politischen Sinne selten provokativ, wofür hätte das auch gut sein sollen – eher weisen ironische Untertöne die Richtung, in die die Zuhörer zu denken haben. Aber eins wird man in diesen Texten nicht finden: ein Bekenntnis zur offiziellen Kunstpolitik der DDR und der in diesem Sinne geförderten Kunst. Im Gegenteil, wenn sein Verständnis von Kunst einen Leitfaden hat, dann ist es Trauer darüber, was die Hallesche Malerei ohne die ideologische motivierte Beeinflussung (insbesondere während des Formalismusstreits in den 50er Jahren) hätte sein können.
Als Professor für Kommunikationsdesign konnte er besonders seine Fähigkeiten ausspielen, Kunst zu gestalten, darüber vor einem weit gefächerten Bildungshintergrund zu reflektieren und dabei Studierende zu eigener, nicht epigonenhafter Produktivität anzuregen. Wenngleich für Grafikdesign zuständig, hat er nicht zugelassen, dass zwischen der ‚reinen‘ und der angewandten Kunst Grenzen gezogen wurden. Er hat seinen Fähigkeiten gemäß die Überzeugung vertreten, dass der angewandte Bereich immer aus der Kunst und dem damit verbundenen Formverständnis gespeist werden müsse.
Immer wieder hat er vor den Verführungen gewarnt, statt auf Verständnis für die Form und der darauf aufbauenden Gestaltung auf die Computermöglichkeiten zu setzen. Nicht dass er die damit verbundenen Werkzeuge nicht zu schätzten gewusst hätte. Es geht ihm als eine Art Credo darum, auf den kreativen Akt des Künstlers oder Grafikdesigners hinzuführen, der nicht ausschließt, Computer gelegentlich benutzen zu können, aber nicht darauf reduziert werden darf. Mit dieser Überzeugung hat er auch viel dazu beigetragen, die sich immer wieder ergebende Kluft zwischen Kunst und Design, die für ihn nie existiert hat, einzuebnen. Auch in dieser Hinsicht war er einer der wichtigen BURG-Lehrer.

Helmut Brade: Ich zeichne noch Buchstaben. Texte 1965–2017, hrsg. von Gerhard Wünscher, MMKoehn-Verlag Berlin/Leipzig 2017, 524 S.
ISBN 978-3-944903-42-2, 36,00 €

Kontakt: Dr. Gerhard Wünscher, E-Mail

Weitere Informationen:
- http://www.mmkoehnverlag.de/helmut-brade-ich-zeichne-noch-buchstaben-texte-1965-2017/

Quelle: idw

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