(openPR) Die schonende Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI) soll nun auch bei Patienten mit mittlerem – und nicht nur bei hohem – Operationsrisiko als Alternative zum chirurgischen Klappenersatz erwogen werden, berichten Experten bei den DGK-Herztagen in Berlin.
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Berlin, 14. Oktober 2017 – Zunehmend wird die schonende Katheter-gestützte Herzklappen-Implantation (TAVI) auch bei Patienten mit mittlerem Operationsrisiko als echte Alternative zur herzchirurgischen Operation mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine in Betracht gezogen. Bis vor Kurzem war die minimalinvasive TAVI alten oder multimorbiden Hochrisiko-Patienten vorbehalten. „Gegenwärtig laufen auch Studien mit Patienten mit niedrigem Operationsrisiko. Soweit sich das bisher absehen lässt, werden auch in dieser Patientengruppe eine sehr geringe Sterblichkeit und weniger Schlaganfälle beobachtet“, berichtet Prof. Dr. Christian W. Hamm (Kerckhoff Herz- und Thoraxzentrum, Bad Nauheim und Universitätsklinikum Giessen) bei den Herztagen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Berlin. „Für eine eindeutige Empfehlung, auch bei diesen Niedrigrisiko-Patienten bevorzugt den interventionellen statt dem chirurgischen Klappenersatz einzusetzen, werden allerdings noch mehr Daten benötigt.“
Bei Patienten unter 75 Jahren ist man gegenwärtig noch vorsichtig mit der Empfehlung für TAVI, weil die Langzeitdaten zur Haltbarkeit der Klappen noch spärlich sind. Prof. Hamm: „Nach derzeitigem Wissen gibt es keinerlei Hinweise, dass die Lebensdauer der TAVI-Klappen kürzer wäre als die der chirurgischer Klappen. Aber wir haben eben noch wenig Langzeitdaten, weil es TAVI noch nicht so lange gibt.“
Gemäß der Leitlinie der ESC (Europäische Kardiologiegesellschaft) wird ein chirurgischer Klappenersatz nur noch bei Patienten empfohlen, deren Risiko mit einem EuroSCORE II