openPR Recherche & Suche
Presseinformation

F.R.A.N.Z.-Studie für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft veröffentlicht

21.09.201715:00 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung
Bild: F.R.A.N.Z.-Studie für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft veröffentlicht
F.R.A.N.Z. Logo ()
F.R.A.N.Z. Logo ()

(openPR) Gemeinsame Pressemitteilung der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz, des Deutschen Bauernverbandes und des Thünen-Instituts

Wie kann mehr Biodiversität in der Landwirtschaft erreicht werden? Und wie müssen sich die Rahmenbedingungen ändern, damit Landwirte mehr Maßnahmen umsetzen? Antworten auf diese Fragen liefert die vom Thünen-Institut für Ländliche Räume erarbeitete „F.R.A.N.Z.-Studie - Hindernisse und Perspektiven für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft“, die heute gemeinsam mit der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz und dem Deutschen Bauernverband der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.



---
Die Studie wurde im Rahmen des Biodiversitätsprojekts F.R.A.N.Z. erstellt. Für die Studie wurden bundesweit 44 Landwirte und mehrere landwirtschaftliche Berater innerhalb und außerhalb des Projekts zu Hemmnissen und Verbesserungsmöglichkeiten bei der Umsetzung von Biodiversitätsma?nahmen im Rahmen von Agrarumweltprogrammen befragt. „Die Befragung hat gezeigt, dass sowohl harte Faktoren wie die Wirtschaftlichkeit als auch weiche Faktoren wie das Image über die Umsetzung von Maßnahmen entscheiden“, betonte Dr. Thomas Schmidt, Thünen-Institut, bei der Vorstellung der Studie in Berlin. „Um eine bessere Akzeptanz zu erreichen, müssten die Maßnahmen flexibler an regionale Ansprüche angepasst werden. Ebenso gilt es, die Kommunikation innerhalb der Landwirtschaft, aber auch nach außen in Richtung Gesellschaft zu intensivieren.“

Stephan Zirpel, Geschäftsführer der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz, sieht in der Studie einen elementaren Baustein des F.R.A.N.Z.-Projekts. „Wir brauchen nachhaltige Lösungen für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft. Die vorliegende wissenschaftliche Studie liefert dazu wichtige Erkenntnisse und Ansatzpunkte. Auch eine Veränderung der Rahmenbedingungen ist notwendig, damit mehr Biodiversitätsmaßnahmen in der intensiven Landwirtschaft umgesetzt werden“, verdeutlichte er.

Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, betont: „Das Rad muss nicht immer wieder neu erfunden werden. Unser Ziel ist es, auch das vorhandene Instrumen-tarium optimal zu nutzen. Die Agrarumweltpolitik könnte noch erfolgreicher sein, wenn die Maßnahmen flexibler zu nutzen wären und die betrieblichen und standortspezifischen Besonderheiten besser berücksichtigt werden könnten. Das Engagement der Landwirte für mehr Biodiversität darf nicht durch Bürokratie, starre Vorgaben, unklare Perspektiven und eine zu geringe Honorierung der Naturschutzleistungen ausgebremst werden.“

Die F.R.A.N.Z.-Studie ist heute, am 21. 09.2017, an die Staatssekretäre Dr. Hermann-Onko Aeikens, Bundeslandwirtschaftsministerium, und Jochen Flasbarth, Bundesumweltministerium, übergeben worden, um die Ergebnisse in die Weiterentwicklung der Agrar- und Umweltpolitik einfließen zu lassen.

Staatssekretär Dr. Hermann-Onko Aeikens: „Die Landwirte haben selbst Interesse an einer großen biologischen Vielfalt: Wie kein anderer Wirtschaftsbereich ist die Landwirtschaft auf eine intakte Umwelt und Artenvielfalt angewiesen. Die Zukunft der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft hängt ganz entscheidend von denjenigen ab, die sie bewirtschaften – eine große Verpflichtung für die Landwirte. Umso erfreulicher ist, dass viele Landwirte ihren Einsatz um die Biodiversität auch mit dem Ansehen ihres Betriebes und der Landwirtschaft begründen. Zusätzliche Anstrengungen der landwirtschaftlichen Betriebe können in der Breite allerdings nur dann eine Wirkung entfalten, wenn sie auch wirtschaftlich tragfähig sind.“

Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Wir brauchen mehr Naturschutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft, um den anhaltenden Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Die F.R.A.N.Z.-Studie gibt ein Meinungsbild der betroffenen Landwirte und Landwirtinnen aus der Praxis wieder. Dies bestätigt mich darin, dass wir deutlich mehr finanzielle Mittel benötigen, um die Landwirte verlässlich für die Erbringung ökologischer Leistungen zu honorieren, ohne dabei die Wirtschaftlichkeit der Betriebe zu beeinträchtigen. Die mit der Studie erhobenen Daten sind ein weiterer Beleg dafür, dass wir in den nächsten Jahren dringend die EU-Agrarförderung reformieren müssen: gemeinwohlorientierter, ökologischer, unbürokratischer und verlässlich für die Landwirte.“

Im weiteren Verlauf des F.R.A.N.Z.-Projekts sollen die in der Studie aufgezeigten Optimierungs-potenziale bei der Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen weiter ausgearbeitet werden. Die Förderung des Projekts erfolgt mit Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank, mit besonderer Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Die F.R.A.N.Z.-Studie liegt zum Download unter bereit.

Kontakte:

Stephan Zirpel
Geschäftsführer Michael Otto Stiftung für Umweltschutz
Tel.: 040/6461-6452
Mail:

Steffen Pingen
Deutscher Bauernverband
Fachbereichsleiter Umwelt / Ländlicher Raum
Tel.: 030/31904-223
Mail:

Dr. Thomas Schmidt
Thünen-Institut für Ländliche Räume, Braunschweig
Tel.: 0531/596-5507
Mail:

Quelle: idw

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 970079
 397

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „F.R.A.N.Z.-Studie für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft veröffentlicht“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei

Holzforschung am Standort Hamburg-Bergedorf gesichert
Holzforschung am Standort Hamburg-Bergedorf gesichert
Thünen-Institut und Universität Hamburg unterzeichnen Kooperationsvereinbarung --- Die Präsidenten des Thünen-Instituts, einer Forschungseinrichtung des Bundes, und der Universität Hamburg haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die ab 01.01.2018 die wissenschaftliche Zusammenarbeit im Bereich der Forst- und Holzwirtschaft regelt. Grundlage hierfür war eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung zwischen der Hamburger Wissenschaftsbehörde und dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), mit der die langjährige Zusammenarbeit an die…
Bild: Arbeit finden in Deutschland – Tipps von Flüchtlingen für FlüchtlingeBild: Arbeit finden in Deutschland – Tipps von Flüchtlingen für Flüchtlinge
Arbeit finden in Deutschland – Tipps von Flüchtlingen für Flüchtlinge
Thünen-Institut veröffentlicht alltagstauglichen Ratgeber für Flüchtlinge --- Viele Menschen sind in den vergangenen Jahren als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Sie wollen hier arbeiten und für sich und ihre Familien eine Existenz aufbauen. Um diese Herausforderung zu bewältigen, benötigen sie zunächst leicht verständliche Informationen über die ersten Schritte in den Arbeitsmarkt. Das Thünen-Institut hat dazu nun einen alltagstauglichen Ratgeber veröffentlicht, der praktische Tipps zusammenstellt und geflüchteten Menschen Mut machen w…

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: Streifenanbau mit Raps und Weizen ist vielversprechende Strategie, um Artenvielfalt in Agrarökosystemen zu fördernBild: Streifenanbau mit Raps und Weizen ist vielversprechende Strategie, um Artenvielfalt in Agrarökosystemen zu fördern
Streifenanbau mit Raps und Weizen ist vielversprechende Strategie, um Artenvielfalt in Agrarökosystemen zu fördern
… Auswertung der erhobenen Daten aus den Jahren 2022 und 2023 ergab, dass der Streifenanbau mit Weizen und Raps eine Förderung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft im Vergleich zu den reinen Raps- und Weizenfeldern bewirkt. „Besonders Ackerwildpflanzen, Laufkäfer und Feldvögel profitieren von den zusätzlichen Grenzlinien zwischen den Streifen und der …
Internationaler Tag der biologischen Vielfalt: Projekt F.R.A.N.Z. für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft
Internationaler Tag der biologischen Vielfalt: Projekt F.R.A.N.Z. für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft
… Internationalen Tages der biologischen Vielfalt der Vereinten Nationen. Dieses setzt sich für den Erhalt und die Förderung heimischer Tier- und Pflanzenarten in der Agrarlandschaft ein. Unter dem Motto „Gemeinsam für mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft“ erproben Landwirte und Naturschützer auf bundesweit zehn Demonstrationsbetrieben gemeinsam Maßnahmen, die …
Landwirtschaft verringert die Biodiversität
Landwirtschaft verringert die Biodiversität
… zusehends bedroht. Ein Projekt des Wissenschaftsfonds FWF will nun grundlegende Erkenntnisse liefern, um dem Verlust der Biodiversität entgegenzuwirken und Ökosysteme in Agrarlandschaften zu erhalten. Biologische Vielfalt in unseren Lebensräumen kann für Stabilität sorgen. Doch Faktoren wie Klimawandel, Verbauung und Monokulturen gefährden die Artenvielfalt …
Bild: Hummel-Challenge: Jetzt im Sommer wieder Hummeln entdecken und melden!Bild: Hummel-Challenge: Jetzt im Sommer wieder Hummeln entdecken und melden!
Hummel-Challenge: Jetzt im Sommer wieder Hummeln entdecken und melden!
… Bayern. Ziel der Aktion: wertvolle Daten sammeln, um heimische Hummelarten besser zu schützen. Hummeln sind wichtige Bestäuber, doch viele ihrer Lebensräume in der Agrarlandschaft schrumpfen und mit ihnen die Hummelpopulationen. „Hummeln sind ein Gradmesser für die biologische Vielfalt in unserer Kulturlandschaft. Um Rückgänge zu erkennen oder positive …
Bild: Bekämpfung des Biodiversitätsverlusts: Großes Potenzial bei KMUsBild: Bekämpfung des Biodiversitätsverlusts: Großes Potenzial bei KMUs
Bekämpfung des Biodiversitätsverlusts: Großes Potenzial bei KMUs
… Potential bei weitem noch nicht aus. Im Frühjahr 2011 haben Studentinnen des Umwelt-Campus Birkenfeld 850 Unternehmen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland über ihr Wissen zum Thema Biodiversität befragt. An der Studie beteiligten sich 91 Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branche. Mehr als drei Viertel der Antworten kam von KMUs. Obwohl die überwiegende …
Bild: Auftakt für DFG-Projekt: Der Vermehrung von Waldbodenpflanzen auf der SpurBild: Auftakt für DFG-Projekt: Der Vermehrung von Waldbodenpflanzen auf der Spur
Auftakt für DFG-Projekt: Der Vermehrung von Waldbodenpflanzen auf der Spur
… sogenannten „Waldinseln“, funktioniert. Im von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt „Landschaftsgenetik insektenbestäubter Waldbodenpflanzen in sich wandelnden Agrarlandschaften“ untersucht das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. gemeinsam mit dem Senckenberg Entomologischen Institut (SDEI), in welchem …
Tropische Spediteure: Nashornvögel helfen südafrikanischen Pflanzensamen beim Umzug
Tropische Spediteure: Nashornvögel helfen südafrikanischen Pflanzensamen beim Umzug
Frankfurt, 8. Februar 2011. Fest verwurzelt und doch mobil: Tropische Waldbaumarten breiten sich mit Hilfe von Vögeln auch in zerstückelten Wald-Agrarlandschaften erfolgreich aus. Zwar ist die Distanz zwischen den einzelnen Waldhabitaten größer, die tierischen Transporter der Samen legen hier aber auch längere Strecken zurück. Das konnten Wissenschaftler …
Bild: Tag der Biodiversität - ForestFinance fordert verantwortlichen Umgang mit der Natur in der ForstwirtschaftBild: Tag der Biodiversität - ForestFinance fordert verantwortlichen Umgang mit der Natur in der Forstwirtschaft
Tag der Biodiversität - ForestFinance fordert verantwortlichen Umgang mit der Natur in der Forstwirtschaft
… Insekten hat einen Wert von 110 Milliarden Euro, ergab der aktuelle TEEB-Bericht (The Economies of Ecosystems and Biodiversity). Anlässlich des Tages zum Erhalt der Biodiversität am 22. Mai 2011 fordert der Bonner Anbieter von Waldinvestments ForestFinance daher Politik und Wirtschaft dazu auf, diesen Wert auch bei volkswirtschaftlichen Rechnungen einzubeziehen …
Sie lesen gerade: F.R.A.N.Z.-Studie für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft veröffentlicht