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Resistent gegen Hitze, Dürre und Schädlinge: Die genetischen Ressourcen von Kulturpflanzen

29.08.201710:00 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung
Bild: Resistent gegen Hitze, Dürre und Schädlinge: Die genetischen Ressourcen von Kulturpflanzen
Genetisch diverse Sorghum-Hirseformen wachsen bereits an den landwirtschaftlichen Lehr- und Forschungseinrichtungen der JLU. (Foto: Dr. Steffen Windpassinger)
Genetisch diverse Sorghum-Hirseformen wachsen bereits an den landwirtschaftlichen Lehr- und Forschungseinrichtungen der JLU. (Foto: Dr. Steffen Windpassinger)

(openPR) Internationale Tagung zu genetischen Ressourcen von Pflanzen in Gießen nimmt die nachhaltige Agrarproduktion in Entwicklungsregionen in den Blick



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Wie lässt sich die Produktion von Kulturpflanzen in Entwicklungsländern auch unter veränderten klimatischen Bedingungen verbessern und nachhaltiger gestalten? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer internationalen Tagung zu pflanzengenetischen Ressourcen: Nach Symposien in Beijing (China), Bologna (Italien) und Jeju (Südkorea) wird die vierte Auflage des „International Symposium on Genomics of Plant Genetic Resources“ (GPGR4) vom 3. bis 7. September 2017 in Gießen ausgerichtet. Die Entscheidung für die mittelhessische Universitätsstadt fiel aufgrund der internationalen Stärke und Sichtbarkeit der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) in der Forschung zur Agrardiversität, insbesondere zur Pflanzenzüchtung und Genomanalyse der Kulturpflanzen. Die Tagung ist gleichzeitig eine Veranstaltung der Sektion „Pflanzengenetische Ressourcen“ der deutschen Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ e.V.). An der Organisation des alle vier Jahre stattfindenden internationalen Symposiums ist Prof. Dr. Rod Snowdon, Professur für Pflanzenzüchtung an der JLU, maßgeblich beteiligt.

Viele Entwicklungsregionen stellen sogenannte Genzentren für weltweit wichtige Kulturpflanzen dar. Dazu zählen Getreide aus dem Orient, Mais, Kakaobäume und Kartoffeln aus Latein- bzw. Südamerika, Hirse und Kaffee aus Afrika oder diverse Nahrungspflanzen wie Reis, Sojabohnen und Bananen aus Asien und Indonesien. Gleichzeitig sind diese Regionen am meisten bedroht von Ernteausfällen als Folge schwerwiegender Klimaereignisse, Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall. Somit hat die Sicherung und die züchterische Nutzung von Pflanzengenomen aus diesen Genzentren eine besondere Bedeutung. Ihre Diversität bildet eine wichtige Ressource für die nachhaltige Landwirtschaft.

Mit Hilfe moderner Genomik-Technologien kann heutzutage die breite genetische Vielfalt in Genbank-Sammlungen extrem effizient charakterisiert werden und nützliche Merkmale für die Züchtung verfügbar gemacht werden. Zum einen kann dies dazu beitragen, die Erträge von global wichtigen Nahrungspflanzen wie Weizen, Mais oder Reis ohne zusätzlichen Einsatz von Agrarchemikalien zu steigern. Zum anderen kann damit die Produktion von global weniger stark verbreiteten Kulturen wie Cassava (Maniok) oder Sorghum-Hirse gesichert werden, die in Afrika Millionen von Menschen als Grundnahrung dienen.

So planen die Gießener Pflanzenzüchterinnen und -züchter derzeit ein Vorhaben, bei dem eine umfangreiche Sorghum-Hirse-Kollektion der Nationalen Genbank Ugandas vollständig genetisch charakterisiert und für die Züchtung von Sorten genutzt werden soll, die widerstandsfähig gegen Schädlinge und Dürre sind. Das Hauptziel sind Sorten, die den afrikanischen Bäuerinnen und Bauern auch bei großer Trockenheit und Hitze sowie ohne den Einsatz von Pestiziden sichere Erträge bringen. „Die zu erwartenden Ergebnisse stellen gleichzeitig eine Basis für die Züchtung der Hirse als Alternative zum Mais für den Anbau in Deutschland dar, sodass eine starke synergistische Wirkung der Zusammenarbeit zwischen Entwicklungs- und Industrieland zu erwarten ist“, so Prof. Dr. Rod Snowdon.

Zu der Tagung in Gießen erwartet werden neben 15 renommierten Keynote-Rednerinnen und Rednern rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt. Sie kommen aus der Agrar- bzw. Züchtungsforschung, aus international tätigen Agrarförderorganisationen sowie aus den Biotech- bzw. Züchtungsindustrien. JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee wird bei der Eröffnung der Veranstaltung am 3. September 2017 um 18 Uhr in der Kongresshalle Gießen ein Grußwort halten.

Organisiert wird die GPGR4-Tagung durch ein internationales Komitee. Beteiligt daran sind neben der JLU weitere Universitäten rund um den Globus sowie Agrarförderorganisationen wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die Bill & Melinda Gates Foundation, die international tätige Forschungseinrichtung Bioversity International und der Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt Global Crop Trust.

Termin:
4th International Symposium on Genomics of Plant Genetic Resources
3. bis 7. September 2017
Auftakt: Sonntag, 3. September 2017, 18 Uhr
Kongresshalle Gießen, Berliner Platz, 35390 Gießen

Kontakt:
Prof. Dr. Rod Snowdon
Professur für Pflanzenzüchtung
Interdisziplinäres Forschungszentrum für Biosystems und Umweltsicherung (IFZ)
Heinrich-Buff-Ring 26-32, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-37420

Weitere Informationen:
- https://www.gpgr4.org/

Quelle: idw

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