openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Studie zeigt Tätigkeitsprofil von Betreuungspersonen in der sogenannten „24-Stunden-Betreuung“

01.08.201714:11 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Berlin, 01.07.2017 – Sie arbeiten schwarz, 24 Stunden am Tag, fühlen sich ausgebeutet, verdienen einen Hungerlohn, sind rechts- und versicherungslos, sprechen kaum Deutsch und sind schlecht ausgebildet. Dieses Bild haben viele von osteuropäischen Betreuungspersonen, die in deutschen Privathaushalten in der sogenannten „24-Stunden-Betreuung“ (Betreuung in häuslicher Gemeinschaft) tätig sind. Doch die Realität sieht völlig anders aus: Die Betreuungspersonen betrachten sich selbst als fair behandelt und empfinden ihre Entlohnung meist als angemessen.



Erstmals wurden die Tätigkeiten, die polnische Betreuungspersonen in deutschen Privathaushalten erbringen, sowie deren persönlichen, beruflichen und finanziellen Hintergründe wissenschaftlich untersucht – mit überraschenden Ergebnissen. Der Verband für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP e.V.) und die Hausengel PflegeAllianz e.V. haben die breit angelegte Studie bei der Berufsakademie für Gesundheits- und Sozialwesen Saarland (BAGSS) in Auftrag gegeben. Insgesamt wurden 904 polnische Betreuungspersonen, 94 Familienangehörige pflegebedürftiger Senioren und 65 Dienstleistungsunternehmen der Branche befragt, sowie elf Tagesablaufprotokolle ausgewertet.

Fairness, Autonomie und gute Bildung

Die zentralen Erkenntnisse der Studie überraschen: Die überwiegende Mehrheit der Betreuungspersonen bewertet ihr Beschäftigungsverhältnis als fair und durch einen hohen Grad an Autonomie gekennzeichnet. Knapp 98% der Befragten verfügen über umfassende Erfahrung als Betreuungsperson, 78% von ihnen besitzen mindestens Abitur.
Der Studie zufolge sind die Hauptaufgaben dieser Personen die klassische Hauswirtschaft (2:42 Stunden/Tag), Betreuung (2:15 Stunden/Tag) und Grundpflege (1:41 Stunden am Tag). Die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit von Betreuungspersonen in häuslicher Gemeinschaft beträgt laut der Studie sechs Stunden und 47 Minuten, was rund 45 Stunden in der Woche ausmacht. Das durchschnittliche monatliche Nettoeinkommen dieser Betreuungspersonen beträgt rund 1200 Euro bei freier Kost und Logis. Dies ist in etwa mit einem Bruttoeinkommen von 2000 bis 2200 Euro gleichzusetzen.

„Für mich steht bei meiner Arbeit die Unterstützung absolut aller im Pflegeprozess beteiligten Personen im Vordergrund. Dazu gehören ganz klar auch Betreuungspersonen aus Osteuropa. Wir können nicht immer so tun, als wären diese Kräfte nicht da und als wären sie alle nicht qualifiziert und würden ausgebeutet. Die Studie zeigt ein klares Bild der Tätigkeiten dieser Kräfte. Wir sollten sie endlich anerkennen und offiziell in Pflegesettings integrieren“, so Markus Oppel, Vorstandsvorsitzender der Hausengel PflegeAllianz e.V.

Integration in das deutsche flegeversicherungssystem

Frederic Seebohm, Geschäftsführer des Verband für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP e.V.) geht sogar noch einen Schritt weiter und fordert: „Die Betreuung in häuslicher Gemeinschaft ist zur selbstverständlichen und unverzichtbaren Versorgungsform alter und kranker Menschen geworden. Der VHBP setzt sich dafür ein, dass sie nach der Bundestagswahl Eingang in das reguläre Pflegeversicherungssystem findet.“

Den Link zum vollständigen Forschungsbericht finden Sie auf den Webseiten der beiden Verbände.

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 961584
 119

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Studie zeigt Tätigkeitsprofil von Betreuungspersonen in der sogenannten „24-Stunden-Betreuung““ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Verband für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP e.V.)

Licht im Dunkel: Ein Überblick über die rechtlichen Modelle der sogenannten „24-Stunden-Betreuung“
Licht im Dunkel: Ein Überblick über die rechtlichen Modelle der sogenannten „24-Stunden-Betreuung“
In über 200.000 Haushalten in Deutschland werden hilfsbedürftige Menschen, überwiegend Senioren, von osteuropäischen Betreuungspersonen versorgt. Diese mittlerweile unverzichtbare Betreuung in häuslicher Gemeinschaft (BihG) schließt eine eklatante Versorgungslücke im Gesundheits- und Sozialwesen in Deutschland. Doch auf welcher rechtlichen Grundlage? Ein Großteil dieser Dienstleistung findet in der Schwarzarbeit statt. Der Verband für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP e.V.) schätzt diesen Anteil auf rund 90 Prozent. Die Öffentlichkeit sch…
Kampfansage an Schwarzarbeit bei der Betreuung in Privathaushalten
Kampfansage an Schwarzarbeit bei der Betreuung in Privathaushalten
Bonn, 18.06.2015 – Seit jeher setzt sich der Verband für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP e.V.) für eine legale Vermittlung von Betreuungspersonen in häuslicher Gemeinschaft, auch bekannt als sogenannte „Rund um die Uhr Betreuung“, ein. Eine Selbstverpflichtung lässt den Forderungen nun Taten folgen. Um Schwarzarbeit und Umgehung des Mindestlohns zu bekämpfen, hat der VHBP e.V. eine Selbstverpflichtung formuliert, zu deren Einhaltung sich alle 30 Mitgliedsunternehmen verpflichten. Die Mitglieder gewährleisten damit, dass wesentliche Qua…

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: Live-In-Seniorenbetreuung braucht belastbare politische RahmenbedingungenBild: Live-In-Seniorenbetreuung braucht belastbare politische Rahmenbedingungen
Live-In-Seniorenbetreuung braucht belastbare politische Rahmenbedingungen
… und SHD Seniorenhilfe Rhein-Nahe (www.shd-dortmund.de). Die Unternehmen stellen an Rhein und Ruhr, am Niederrhein, in Westfalen und in der Region Rhein-Nahe für Senioren Betreuungspersonen für die Betreuung in häuslicher Gemeinschaft zur Verfügung. Zugleich arbeitet er im Vorstand des Branchenverbandes VHBP - Verband für häusliche Betreuung und Pflege …
Bild: Schwarzarbeit bei Betreuung in häuslicher Gemeinschaft ist kein KavaliersdeliktBild: Schwarzarbeit bei Betreuung in häuslicher Gemeinschaft ist kein Kavaliersdelikt
Schwarzarbeit bei Betreuung in häuslicher Gemeinschaft ist kein Kavaliersdelikt
… sich ziehen kann." Das Problem: Schätzungen gehen aktuell von etwa 600.000 Fällen von Schwarzarbeit in der häuslichen Seniorenbetreuung aus. Das sind etwa 90 Prozent der Betreuungspersonen in Deutschland. Das liegt laut Stefan Lux auch daran, dass keine belastbaren rechtlichen Regeln in der Betreuung in häuslicher Gemeinschaft existieren, sodass sich …
Pflegereform 2021: „24h-Betreuung“ endlich berücksichtigt
Pflegereform 2021: „24h-Betreuung“ endlich berücksichtigt
… - Betreuung zu Hause begrüßt den Gesetzentwurf zur Pflegereform 2021: Sogenannte „24h-Betreuung“ wird endlich berücksichtigt – Linara durch langjähriges Engagement in der Qualifikation von Betreuungspersonen bestens aufgestelltBerlin, 19.03.2021 – In dem aktuellen Entwurf zur Pflegereform soll ein neuer § 45 f im SGB XI eingefügt werden. Dies würde bedeuten, …
Pflegestärkungsgesetz II: Milliarden mehr für die Pflege - ist damit alles geklärt?
Pflegestärkungsgesetz II: Milliarden mehr für die Pflege - ist damit alles geklärt?
… Euro mehr ins System pumpen als bisher bekannt. Aber was ändert sich für die unzähligen Haushalte in Deutschland, die derzeit in Deutschland durch Betreuungspersonen in häuslicher Gemeinschaft versorgt werden? Oder für die Betreuungspersonen selbst? Noch lange nicht genug. Betreuung in häuslicher Gemeinschaft ist ein unverzichtbarer Baustein im modernen …
Bild: Herausforderungen in der Seniorenbetreuung menschenwürdig meisternBild: Herausforderungen in der Seniorenbetreuung menschenwürdig meistern
Herausforderungen in der Seniorenbetreuung menschenwürdig meistern
… sondern auch ein hohes Maß an sozialen und emotionalen Kompetenzen. Angesichts einer wachsenden älteren Bevölkerungsgruppe und des zunehmenden Pflegebedarfs sind Betreuungspersonen mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert, die nur durch ein breites und umfassendes Kompetenzspektrum bewältigt werden können. "Die Betreuung älterer Menschen geht …
Bild: ElternService AWO und Betreut.de vereinbaren KooperationBild: ElternService AWO und Betreut.de vereinbaren Kooperation
ElternService AWO und Betreut.de vereinbaren Kooperation
Berlin, 21.12.2009 – Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist eine große Herausforderung für berufstätige Eltern und Unternehmen. Die Suche nach qualifizierten Betreuungspersonen gehört dazu. Zur Unterstützung der Eltern und Unternehmen haben der ElternService AWO und das Betreuungsportal Betreut.de jetzt eine Kooperation vereinbart. Ab sofort kann …
Licht im Dunkel: Ein Überblick über die rechtlichen Modelle der sogenannten „24-Stunden-Betreuung“
Licht im Dunkel: Ein Überblick über die rechtlichen Modelle der sogenannten „24-Stunden-Betreuung“
In über 200.000 Haushalten in Deutschland werden hilfsbedürftige Menschen, überwiegend Senioren, von osteuropäischen Betreuungspersonen versorgt. Diese mittlerweile unverzichtbare Betreuung in häuslicher Gemeinschaft (BihG) schließt eine eklatante Versorgungslücke im Gesundheits- und Sozialwesen in Deutschland. Doch auf welcher rechtlichen Grundlage? Ein …
Bild: SHD Europe: Internationaler Spezialist in der 24-Stunden-BetreuungBild: SHD Europe: Internationaler Spezialist in der 24-Stunden-Betreuung
SHD Europe: Internationaler Spezialist in der 24-Stunden-Betreuung
… häuslichen Betreuung ein gemeinsames Unternehmen in Polen gegründet. Die SHD Europe hat sich ausschließlich auf die Rekrutierung und Vermittlung von polnischen Betreuungspersonen an deutsche Kunden spezialisiert. Die Bedeutung der Betreuung in häuslicher Gemeinschaft, besser bekannt als 24-Stunden-Betreuung, wächst in zunehmendem Maße. Zum einen, weil …
Bild: Pflegenetzwerk wichtig für die häusliche SeniorenbetreuungBild: Pflegenetzwerk wichtig für die häusliche Seniorenbetreuung
Pflegenetzwerk wichtig für die häusliche Seniorenbetreuung
Die Betreuung pflegebedürftiger Senioren in häuslicher Gemeinschaft erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Betreuungspersonen, Pflegedienst und Ärzten. Die Pflege von Senioren in häuslicher Gemeinschaft erfordert eine gut abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Betreuungspersonen, Pflegediensten und Ärzten. Nur durch eine enge Kommunikation aller Beteiligten …
Bild: Linara informiert: Umfassendste Studie zum Tätigkeitsprofil von Betreuungspersonen in häuslicher GemeinschaftBild: Linara informiert: Umfassendste Studie zum Tätigkeitsprofil von Betreuungspersonen in häuslicher Gemeinschaft
Linara informiert: Umfassendste Studie zum Tätigkeitsprofil von Betreuungspersonen in häuslicher Gemeinschaft
… belegen eine durchschnittliche tägliche Arbeitszeit von unter 7 Stunden bei einer Einsatzdauer von 8 Wochen. Bisher gab es zum Tätigkeitsumfang von osteuropäischen Betreuungspersonen in der sogenannten 24h-Betreuung nur wenig wissenschaftlich fundiertes Daten- und Zahlenmaterial, dafür umso mehr Mutmaßungen und Vorurteile. Eine Forschergruppe an der …
Sie lesen gerade: Studie zeigt Tätigkeitsprofil von Betreuungspersonen in der sogenannten „24-Stunden-Betreuung“