openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Neue Darmkrebs-Früherkennung: BDU e.V. sieht Fokussierung auf quantitative Stuhltests kritisch

13.03.201714:33 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Berlin, 13.03.2017. Quantitative immunologische Stuhltests (iFOBT) zur Früherkennung von Darmkrebs sind ab 1. April 2017 für Versicherte ab 50 Jahren Kassenleistung: Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband haben sich aktuell im Bewertungsausschuss über Vergütung und Procedere der neuen Leistung geeinigt und damit einen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) vom Oktober 2016 umgesetzt. Zu den Arztgruppen, die quantitative iFOBT abrechnen dürfen, gehören auch die Urologen. Deren Berufsverband begrüßt die Einführung der immunologischen Stuhltest-Verfahren grundsätzlich. Dennoch sieht der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BDU) durch die Fokussierung auf quantitative immunologische Stuhltests den qualitätsgesicherten Ablauf der Früherkennung weiterhin kritisch und die hohe Akzeptanz des Screenings in der Bevölkerung gefährdet.



„Wir bedauern, dass der G-BA zu diesem Zeitpunkt ausschließlich auf den laborbasierten quantitativen Stuhltest in der gesetzlichen Darmkrebs-Früherkennung setzt“, sagt BDU-Präsident Dr. Axel Schroeder. Nach aktuellem Beschluss des Bewertungsausschusses werden Ausgabe und Rücknahme des neuen Stuhltests und die dazugehörige Beratung auch nach positivem Ergebnis ab April 2017 nach GOP 01737 im EBM mit 57 Punkten, entsprechend 6 Euro, extrabudgetär honoriert. Die Leistung kann durch Hausärzte, Gynäkologen, Urologen, Hautärzte, Facharztinternisten und Chirurgen erbracht werden. Qualitative Guajak-basierte Tests auf okkultes Blut im Stuhl (gFOBT), die direkt in der Arztpraxis ausgewertet werden, fallen zeitgleich aus der Regelversorgung. Die Auswertung der neuen quantitativen immunologischen Stuhltests erfolgt ausschließlich im Speziallabor und wird nach GOP 01738 im EBM mit 7,90 Euro (75 Punkte) vergütet.

Hier setzt die Kritik des BDU an: „Während qualitative immunologische Stuhltests traditionell von den Versorgerärzten mit großer Akzeptanz bei den Patienten vor allem durch Hausärzte, Gynäkologen und Urologen wohnortnah und flächendeckend in der Arztpraxis angeboten und dort ohne Qualitätsverlust durch lange Transportwege sofort ausgewertet und mit dem Patienten besprochen werden können, fürchten wir nun um die Früherkennung“, so Dr. Schroeder. Es sei derzeit nicht erkennbar, inwieweit mögliche Vorteile quantitativer Tests die technischen und logistischen Probleme der neuen Regelung aufwiegen würden. Studien haben keinen Unterschied in der Effizienz und Validität zwischen qualitativen und quantitativen iFOBT gezeigt. „So können Zeitverzögerungen auf dem Transport in die Zentrallabore oder heiße Temperaturen im Sommer zu falsch negativen Befunden führen. Ringversuche der beteiligten Labore zur externen Qualitätssicherung stehen auf längere Zeit aus, denn ein von unabhängiger Stelle definierter Referenzwert für quantitative iFOBT existiert bisher nicht. Diesen legt jeder Hersteller selber fest“, kritisiert Schroeder. „Deshalb hätten wir uns gewünscht, dass beide Tests für eine Übergangszeit parallel Bestand gehabt hätten, um die Qualität und die Akzeptanz des neuen Testverfahrens zu evaluieren.“

Qualitative immunologische Stuhltests (Point-of-Care-Tests), mit einem festgelegten Grenzwert für die Konzentration des Hämoglobins, die in der Arztpraxis ausgewertet werden, hatte der G-BA bei der Neuregelung der Früherkennung nicht berücksichtigt. „Damit wird eine verlängerte Versorgungskette zwischen Patient und Facharzt, dem Speziallabor und wiederum Facharzt und Patient initiiert, die eine schnelle Kommunikation eines positiven Testergebnisses verhindert und unnötige Hürden aufbaut, die eine notwendige Abklärung mittels einer Darmspiegelung zumindest verzögert“, bedauert der BDU-Präsident.

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 942674
 485

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Neue Darmkrebs-Früherkennung: BDU e.V. sieht Fokussierung auf quantitative Stuhltests kritisch“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. / Pressestelle

Männergesundheit beginnt beim Jungen
Männergesundheit beginnt beim Jungen
Neues Fortbildungsangebot zur Jungensprechstunde in der urologischen Praxis Düsseldorf. Mit eigens konzipierten Fortbildungsveranstaltungen für niedergelassene Urologinnen und Urologen geht die Einführung der Jungensprechstunde in der urologischen Praxis in eine neue Phase. Nach der Devise „Männergesundheit beginnt beim Jungen“ engagieren sich der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BDU) und die Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. seit Jahren für die medizinische Information männlicher Jugendlicher und die gesundheitliche Bildung…
Zur Sicherung der ambulanten medizinischen Versorgung: BDU setzt auf gemeinsamen Widerstand
Zur Sicherung der ambulanten medizinischen Versorgung: BDU setzt auf gemeinsamen Widerstand
Düsseldorf. Der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BDU) sieht die ambulante medizinische Versorgung in Praxis und Klinik gefährdet. Der Honorarbeschluss des erweiterten Bewertungsausschusses vom Donnerstag trägt der gesellschaftlichen Entwicklung von Demografie und Morbiditätslast nicht ausreichend Rechnung. Die Alterung der Gesellschaft verursacht einen rapide steigenden Bedarf an medizinischer und pflegerischer Versorgung auf dem Gebiet der Urologie bei sich gleichzeitig abzeichnendem Ärztemangel. Das „Gutachten“ der Krankenkassen u…

Das könnte Sie auch interessieren:

Darmkrebs-Früherkennung nutzen - Deutsche Krebshilfe gibt wichtige Informationen zum Thema
Darmkrebs-Früherkennung nutzen - Deutsche Krebshilfe gibt wichtige Informationen zum Thema
Bonn (jt) – Die Deutsche Krebshilfe möchte verstärkt dazu beitragen, Menschen die Angst vor Darmkrebs und vor der Darmkrebs-Früherkennung zu nehmen. Anlässlich des Darmkrebsmonats März informiert die gemeinnützige Organisation über die Entstehung dieser Krebsform, ihre Symptome und die Früherkennung mittels Darmspiegelung. „Wenn mehr Menschen die Chance …
Darmkrebs-Früherkennung rettet Leben
Darmkrebs-Früherkennung rettet Leben
… neu an Darmkrebs. Früh erkannt, ist diese bösartige Krankheit heilbar. Daher bieten die Gesetzlichen Krankenkassen allen Versicherten ab 50 Jahren ein umfassendes Darmkrebs-Früherkennungs¬angebot an. Doch viele Menschen haben Fragen zu diesem Thema. Zusammen mit namhaften Krebs-Experten und großen Tageszeitungen bietet die Deutsche Krebshilfe deshalb …
Bild: März 2018 ist Darmkrebsmonat: Hyperthermie als komplementäre TherapieBild: März 2018 ist Darmkrebsmonat: Hyperthermie als komplementäre Therapie
März 2018 ist Darmkrebsmonat: Hyperthermie als komplementäre Therapie
… Nutzung der Vorsorge und Früherkennung“, verweist Prof. Dr. András Szász, Begründer der loko-regionalen Hyperthermie (Oncothermie) auf eine Studie des Robert-Koch-Instituts. Danach sank die Neuerkrankungsrate für Krebserkrankungen des Dickdarms und des Enddarms zwischen 2003 und 2013 insgesamt um etwa 16 Prozent. Diese sei auch auf die verstärkte Nutzung …
VIACTIV weiter aktiv gegen Darmkrebs
VIACTIV weiter aktiv gegen Darmkrebs
… www.bkk-gegen-darmkrebs.de oder bei der kostenlosen medizinischen Beratungshotline der VIACTIV unter 0800 1405 5412 2090. Bilanz des Aktionsbündnisses gegen Darmkrebs: • Mehr als 160.000 Stuhltests wurden von Versicherten angefordert. • Über 6000 Tests waren auffällig. Die Versicherten wurden zu einem Arztbesuch und weiterer Diagnostik durch eine Koloskopie …
Gegen Darmkrebs und für das Leben
Gegen Darmkrebs und für das Leben
… Jahren dann die Darmspiegelung (Koloskopie). Diese Maßnahme zur Früherkennung kann nach zehn Jahren wiederholt werden. Zu den Themen „Darmkrebs“ und „Darmkrebs-Früherkennung“ hält die Deutsche Krebshilfe umfangreiches und gut verständliches Informationsmaterial bereit. In ihnen enthalten sind auch ausführliche Informationen über Risiken und Nebenwirkungen …
Darmkrebs: vorbeugen, erkennen, heilen
Darmkrebs: vorbeugen, erkennen, heilen
… 27.000 Menschen sterben daran. Früh erkannt ist diese Krankheit jedoch gut heilbar. Daher bieten die Gesetzlichen Krankenkassen allen Versicherten ab 50 Jahren ein umfassendes Darmkrebs-Früherkennungsangebot an. „Die Experten der Deutschen Krebshilfe empfehlen sowohl den Stuhl-Blut-Test für Männer und Frauen ab 50 Jahren als auch die Darmspiegelung ab 55 …
Darmkrebs aktiv vorbeugen – das ganze Jahr über
Darmkrebs aktiv vorbeugen – das ganze Jahr über
… Darmkrebsexperte aus Bochum. Früh erkannt ist die Krankheit zudem fast immer heilbar. Die Gesetzlichen Krankenkassen bieten daher allen Versicherten ab 50 Jahren kostenlose Darmkrebs-Früherkennungsuntersuchungen an. Die Deutsche Krebshilfe informiert die Bevölkerung kontinuierlich über Darmkrebs und setzt sich auch im Anschluss an den Darmkrebsmonat März …
Bild: Urologische Themenwoche Prostatakrebs vom 4. bis 8. September 2017Bild: Urologische Themenwoche Prostatakrebs vom 4. bis 8. September 2017
Urologische Themenwoche Prostatakrebs vom 4. bis 8. September 2017
… um den häufigsten Tumor des Mannes Mit der Urologischen Themenwoche Prostatakrebs vom 4. bis 8. September 2017 setzt die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) ihr neues Aufklärungsformat fort. In ihrer zweiten Themenwoche informiert die DGU in Kooperation mit dem Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BDU) über den häufigsten Tumor des Mannes …
Bild: Darmkrebsvorsorge noch früher - IKK BB bietet einmalige Koloskopie bereits mit 40 bzw. 45Bild: Darmkrebsvorsorge noch früher - IKK BB bietet einmalige Koloskopie bereits mit 40 bzw. 45
Darmkrebsvorsorge noch früher - IKK BB bietet einmalige Koloskopie bereits mit 40 bzw. 45
• Für Männer einmalig bereits ab 40, für Frauen ab 45 Jahren • Darmspiegelung als sicherste Darmkrebs-Früherkennung • Bislang zu geringe Inanspruchnahme von Vorsorgeangeboten (Potsdam/Berlin, 13.03.2019) Statistiken zeigen, wie aggressiv Darmkrebs ist: Einmal ausgebrochen, führt er häufig zum Tod. Früherkennung per Darmspiegelung hilft. Die Chance …
Darmkrebs: Lässt sich die Vorsorge weiter verbessern?
Darmkrebs: Lässt sich die Vorsorge weiter verbessern?
… erforderlich. Denn es dauert meist sehr lange, bis sich die gutartigen Zellen der Vorstufe zu bösartigen Darmkrebszellen verändern. Darmkrebs-Vorstufen mit Aspirin besser erkennen? Immunologische Stuhltests spüren rund 75 Prozent aller bereits vorliegenden bösartigen Darmtumoren auf. Doch beim Nachweis der Vorstufen lässt die Empfindlichkeit des Tests noch …
Sie lesen gerade: Neue Darmkrebs-Früherkennung: BDU e.V. sieht Fokussierung auf quantitative Stuhltests kritisch