(openPR) 21. bis 23. April 2017 / Musik und Integration: Kindheiten im gesellschaftlichen Kontext
Das Berlin Career College der Universität der Künste Berlin lädt in Zusammenarbeit mit dem Staats- und Domchor Berlin und der Sing-Akademie zu Berlin vom 21. bis 23. April 2017 zur 8. Ausgabe des Berliner Symposium Kinderchor „Kinder singen!“ in die Räumlichkeiten der Fakultät Musik ein. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf dem aktuellen Thema Musik und Integration. Internationale Expertinnen und Experten reflektieren Kindheiten im gesellschaftlichen Kontext und Wege der Integration durch Musik. Das Symposium bietet ein vielfältiges Programm an Vorträgen und Workshops u.a. zur Klangsprache der arabischen Musik, Reading Sessions, Gesprächstische, Hörstudios sowie Konzerte des Berliner Begegnungschores, des Staats- und Domchores Berlin und des Mädchenchores der Sing-Akademie zu Berlin.
Der Workshop des irakischen Musikers und Komponisten Saad Thamir beschäftigt sich mit der Frage „Wie klingt der Orient?“. Die klassische arabische Musik ist den meisten „westlichen“ Ohren unvertraut; der Workshop möchte einen besseren Zugang zu dieser „anderen“ Musik vermitteln. Saad Thamir versteht Musik nicht als Selbstzweck, sondern als ein humanes ästhetisches Bedürfnis. Sein besonderes Interesse gilt der Verbindung der traditionellen arabischen Maqam-Musik mit Strukturprinzipien der westlichen Musikästhethik. Saad Thamir ist außerdem Special Guest im Konzert der Nachwuchsgruppen: „Jalil Aman: Kinderlieder zwischen Orient und Okzident“.
Berliner und Geflüchtete singen gemeinsam in einem Chor und lernen von- und miteinander. Diese Idee lebt der Berliner Begegnungschor, der im Oktober 2015 von Michael Betzner-Brandt gegründet wurde. Das Prinzip des Chores: jeweils ein Berliner Sänger wird gemeinsam mit einem geflüchteten Sänger aufgenommen – gemeinsam erarbeitet der Chor ein Repertoire an Liedern aus den Herkunftsländern aller Chormitglieder; jeder Sänger kann eigene Repertoirevorschläge einbringen. Durch eine Praxiswerkstatt und ein Mitsingkonzert des Begegnungschores wird den Teilnehmenden des Berliner Symposiums „Kinder singen!“ ein Einblick gewährt, wie Begegnung durch Musik gelebt und Singen als gemeinschaftsstiftendes Element wirksam werden kann: Musik und Integration.
Passend zum Thema informiert das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) im Rahmen eines Vortrags über seine neue Informationsplattform „Musik und Integration“, mit der es insbesondere den Erfahrungsaustausch zwischen Akteuren und Veranstaltern musikbezogener Integrationsprojekte intensivieren und damit die Vielfalt und Qualität der angebotenen Maßnahmen stärken möchte.
Von welchem Verständnis von Kindheit werden Chorleiterinnen und Chorleiter in ihrer Arbeit geleitet? Was sind die Visionen ihrer Arbeit? Was passiert, wenn vermehrt Kinder unterschiedlicher kultureller Hintergründe in Kinder- und Jugendchören zusammen singen? Auch diese Fragen stellt das Symposium. Der deutsch-japanische Chorleiter und Musiktherapeut Yoshihisa Matthias Kinoshita beleuchtet Haltungen und Intentionen von (Kinder-)Chorleiterinnen und Chorleitern: worauf basieren die Visionen, was Singen bedeuten kann? Kinoshita ist Leiter des mehrfach ausgezeichneten Wolfratshausener Kinderchores und Dozent für Kinderchorleitung an der Hochschule für Musik und Theater München. Prof. Dr. Beatrice Hungerland, Professorin für Angewandte Kindheitswissenschaften beleuchtet in ihrem Vortrag Kindheit(en) im gesellschaftlichen Kontext; der Schwerpunkt ihrer Lehre liegt in der Soziologie der Kindheit und der Familie sowie in den gesellschaftlichen Konstruktionen von Kindheit und Erwachsenheit.
Kinder singen! Berliner Symposium Kinderchor 2017 21. bis 23. April 2017 (Anmeldeschluss 24. März 2017)
Universität der Künste Berlin
Bundesallee1-12
10719 Berlin-Wilmersdorf
Weitere Informationen und Anmeldung unter:
www.udk-berlin.de/ziw/kinderchorsymposium
Auf Anfrage werden Experteninterviews vermittelt.
Kathrin Rusch
Pressearbeit Berlin Career College
Bundesallee 1-12
10719 Berlin
Tel. 030 – 3185 2835
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Über das Unternehmen
Der Staats- und Domchor Berlin ist ein an der Universität der Künste beheimateter Knabenchor. Er gilt als die älteste musikalische Einrichtung Berlins. Erste Zeugnisse gehen auf das Jahr 1465 zurück, als der Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg fünf Singeknaben für seine „Dhumkerke“ eingestellt hat. Heute singen etwa 250 Knaben und junge Männer im Alter von fünf bis fünfundzwanzig Jahren in den verschiedenen Chören - von den Dominis über die Kurrende bis hin zum Konzertchor. So unterschiedlich wie die Altersgruppen, so weit gefächert ist auch das Repertoire. Während die Jüngsten beim spielerischen Singen einfacher Kinderlieder mit der Stimmbildung beginnen, treten die versierten kleinen Sänger gemeinsam mit berühmten Ensembles wie den Berliner Philharmonikern in den großen Konzertsälen der Stadt, beim Sommerfest des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue oder auch bei Gottesdiensten im Berliner Dom auf. Für ihre zahlreichen Auftritte erarbeiten sie geistliche und weltliche Chorwerke von der Renaissance bis zur unmittelbaren Gegenwart. Die Vermittlung zwischen Alter und Neuer Musik und die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten ist dem Ensemble ein besonderes Anliegen.
Die Sing-Akademie zu Berlin gilt als der älteste gemischte Chor der Welt. Sie wurde 1791 als Gesellschaft freier Bürger und „Kunstverein für die heilige Musik" gegründet. Erstmals in der Geschichte der Musik trafen sich Männer und Frauen jeglicher Konfession, um gemeinsam alte und neue Kompositionen für mehrere Stimmen zu singen. Damals wie heute ist die Sing-Akademie ein fester Bestandteil des musikalischen Lebens in Berlin. In ihren Konzerten, offenen Singen, Liedertafeln, Auditorien und Vorträgen präsentiert sie ein vielfältiges Angebot für Kinder und Erwachsene, Studierende, Liebhaber und professionelle Sänger. Als ein von bürgerlichem Engagement getragener Verein fühlt sie sich den Idealen der aufgeklärten Berliner Zivilgesellschaft um 1800 in besonderer Weise verpflichtet. Damit verbindet sich auch der Anspruch, zwischen Forschung und musikalischer Praxis, Hörenden und Ausführenden, Avantgarde und Tradition zu vermitteln und ein Treffpunkt für Wissenschaftler, Autoren und Komponisten der Gegenwart zu sein.
Das Berlin Career College bündelt die Weiterbildungsangebote der Universität der Künste Berlin. Es bietet eine in Deutschland einzigartige Bandbreite an universitären Angeboten im künstlerisch-kreativen Bereich. Mit vier Masterstudiengängen und zahlreichen Zertifikatskursen richtet sich das Berlin Career College an alle, die künstlerisch-kreative Ansätze vertiefen und mit wirtschaftlichen Themen verknüpfen möchten. Darüber hinaus präsentiert die internationale Berlin Summer University of the Arts ein hoch qualifiziertes englisch-sprachiges Programm, das sich an Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen, Kulturschaffende und Kreativunternehmer wendet. Das Programmangebot des Berlin Career College basiert auf eigenen Forschungsergebnissen zum Weiterbildungsbedarf der Creative Industries. Geschäftsführender Direktor des Berlin Career College ist Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer.
Die Universität der Künste Berlin ist weltweit eine der größten künstlerischen Hochschulen und die einzige, die alle Disziplinen der Kunst und der auf sie bezogenen Wissenschaften in sich vereint. An den vier Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie dem Zentralinstitut für Weiterbildung werden über 70 künstlerische, künstlerisch-wissenschaftliche und künstlerisch-pädagogische Studiengänge angeboten. Von rund 4000 Studierenden stammt etwa ein Fünftel aus dem Ausland. Die Geschichte der UdK Berlin reicht zurück bis zur Gründung der brandenburgisch-preußischen Akademie der Künste im Jahr 1696. Ihre heutige Form erhielt sie 1975 durch den Zusammenschluss der Hochschule für bildende Künste und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst zur Hochschule der Künste (HdK). Seit 2001 trägt die Universität der Künste Berlin ihren heutigen Namen. Präsident ist seit Januar 2006 Professor Martin Rennert. Mit mehr als 600 Veranstaltungen im Jahr trägt die UdK Berlin maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei.