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Eine Sache des Gleichgewichts - Im Stromnetz müssen Spannung und Frequenz stabil bleiben

20.02.201708:28 UhrEnergie & Umwelt

(openPR) Berlin, Februar 2017.
Von außen ist es nicht zu sehen, aber in unserem Stromnetz geht es immer häufiger recht turbulent zu. Spannung und Frequenz schwanken viel häufiger als noch vor einigen Jahren. Dies geschieht immer dann, wenn zu viel oder zu wenig Strom im Netz ist, also Erzeugung und Verbrauch sich nicht die Waage halten. Die Stromproduktion aus Erneuerbaren Quellen unterliegt natürlichen Schwankungen, für die das Stromnetz derzeit noch nicht in ausreichendem Maße ausgelegt ist. Hinzu kommen fehlende Kapazitäten bei der Stromübertragung, insbesondere zwischen dem windreichen Norden und dem verbrauchsstarken Süden. Diese Engpässe verhindern, dass der Strom dahin geleitet werden kann, wo er gebraucht wird.



In der Folge verschenken wir nicht nur klimafreundliche Energie, sondern stellen auch die Netzbetreiber vor große Herausforderungen, denn in beiden Fällen müssen diese Spannung und Frequenz im Stromnetz stets stabil halten. Diese Stabilität ist dann häufig nur durch aufwändige Eingriffe beim Netzmanagement zu halten, so genannte Redispatch-Maßnahmen.

Im deutschen Stromnetz fließt Drehstrom mit einer Standardfrequenz von 50 Hertz. Genauso wie alle elektrischen Geräte zu Hause, sind auch die elektrischen Betriebsteile im Stromübertagungsnetz auf diesen Takt ausgerichtet. Geringfügige Schwankungen zwischen 49,8 und 50,2 Hertz werden dabei toleriert und richten keine Schäden an. Würde die Frequenz jedoch stärker schwanken, käme es zu Funktionsstörungen im Stromnetz. Dies kann so weit gehen, dass Generatoren komplett abgeschaltet werden müssen, da sich diese durch die veränderten mechanischen Schwingungen sonst selbst zerstören würden. Im schlimmsten Fall käme es zu einem Blackout. Dann würde in einer Region gar kein Strom mehr übertragen werden. Um eine solche Situation schon im Ansatz zu verhindern, hat die Gewährleistung der Netzstabilität für die Übertragungsnetzbetreiber oberste Priorität.

Je nach Situation schalten diese dann entweder zusätzliche Erzeuger oder Verbraucher zu – bis das Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch wiederhergestellt und sowohl Netzfrequenz als auch -spannung wieder stabil sind.

Diese Maßnahmen sind nicht nur aufwändig, sondern auch teuer. Laut Bundesnetzagentur entstanden allein im Jahr 2015 bundesweit Kosten für Netzengpassbewirtschaftung in Höhe von etwa 1 Milliarde Euro (vgl. Jahresbericht 2015 der Bundesnetzagentur). Laut dem aktuellen „Energiewende-Index“ der Beratungsfirma McKinsey soll sich die Zahl der Eingriffe im ersten Halbjahr 2016 nun noch einmal verdoppelt haben. Hauptursache seien dabei die Engpässe auf der Nord-Süd-Achse, deren Kapazitäten schon heute nicht ausreichten, um den Windstrom aus Norddeutschland sicher in die Verbrauchszentren Süd- und Westdeutschlands zu transportieren.

Angesichts der stetig steigenden Kosten für die Netzstabilisierung ist es nicht überraschend, dass kürzlich alle vier Übertragungsnetzbetreiber angekündigt haben, die Netzentgelte ab 2017 erhöhen zu wollen. Die Netzentgelte sind Teil des Strompreises. Über eine Erhöhung muss die Bundesnetzagentur entscheiden. In jedem Fall werden weitere Verzögerungen beim Stromnetzausbau den Bedarf an Redispatch-Maßnahmen steigern und damit auch wachsende Ausgaben für die Netzstabilisierung nach sich ziehen.

Übrigens: Neben den ökonomischen fallen auch ökologische Kosten an. Wenn zum Beispiel der im Norden erzeugte erneuerbare Strom nicht nach Süddeutschland geleitet werden kann, muss er dort aus anderen Kraftwerken bereitgestellt werden. Dies sind in der Regel konventionelle Kraftwerke auf Basis von Kohle, Erdöl oder Erdgas. Allein im ersten Halbjahr 2015 konnten laut Bundesnetzagentur bundesweit mehr als 1,4 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Erneuerbaren Quellen nicht eingespeist werden, weshalb etwa eine Million Tonnen CO2 aus fossilen Quellen zusätzlich ausgestoßen wurden (vgl. Monitoringbericht 2015 der Bundesnetzagentur).

Um künftig mehr Strom aus Erneuerbaren Energien in die Netze einspeisen und deren Anteil an einer sicheren Stromversorgung ausbauen zu können, sind leistungsfähige und moderne Übertragungs- und Verteilnetze in Deutschland und im europäischen Verbundnetz notwendig. Dadurch würde das Stromnetz wieder stabiler werden und die Gefahr von Störungen oder gar Blackouts sinken. Auch die Kosten bei den Redispatch-Maßnahmen würden sinken.

Welche Leitungen dafür aufgerüstet oder neu gebaut werden müssen, zeigt der Bundesbedarfsplan. Um die Akzeptanz für den Netzausbau zu erhöhen, setzt die Bundesregierung bei den wichtigen Nord-Süd-Verbindungen nun auf die Erdverkabelung. Für den sogenannten SuedLink und den SuedOstLink hatten die Netzbetreiber Ende September 2016 erste Vorschläge für mögliche Trassenkorridore veröffentlicht. Im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung reichten Bürgerinnen und Bürger in einer achtwöchigen, informellen Beteiligungsphase bis Ende November 2016 über 7.000 räumliche Hinweise ein. Bis zum Ende des ersten Quartals 2017 planen TenneT, 50Hertz und TransnetBW die Beantragung der Eröffnung des Genehmigungsverfahrens bei der Bundesnetzagentur. Im Anschluss wird auch das formelle Beteiligungsverfahren eröffnet.

Bürgerbüro Hannover informiert zum Stromnetzausbau
Das Büro des Bürgerdialog Stromnetz in Hannover lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ein, sich über die vielfältigen Themen rund um den Stromnetzausbau zu informieren. Während der Sprechzeiten (dienstags und donnerstags von 10 bis 13 Uhr; zusätzliche Sprechzeiten nach Absprache) sowie telefonisch und per E-Mail können Fragen zu den Planungsverfahren beim Stromnetzausbau, zu Möglichkeiten der Beteiligung etc. diskutiert werden. Ansprechpartnerin vor Ort ist Pia Beug.

Bürgerdialog Stromnetz
Pia Beug
Goebenstraße 3a
30161 Hannover
E-Mail
0511 - 56 35 35 74 oder 0171 - 33 62 115

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