openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Von wegen Verbraucherschutz: Kritik am Verhaltenskodex der Mobilfunkbranche reißt nicht ab

17.07.200611:18 UhrMedien & Telekommunikation

(openPR) Nach zahlreichen Verbraucherschützern hat nun auch die Wirtschaftsinitiative „no abuse in internet“ (naiin) den von der deutschen Mobilfunkbranche verabschiedeten Verhaltenskodex kritisiert. Zugleich rief die Initiative den Gesetzgeber dazu auf, an seinen aktuellen Vorhaben zur Stärkung des Verbraucherschutzes im Mobilfunk festzuhalten. „Die freiwillige Selbstverpflichtung der Mobilfunkbranche nutzt das mangelnde Fachwissen der deutschen Mobilfunkkunden aus und dient ausschließlich den Interessen der beteiligten Unternehmen“, bemängelt naiin-Präsident Arthur Wetzel.



Der von Mobilfunkunternehmen unterzeichnete Verhaltenskodex umfasst unter anderem Regelungen wie das Handshake-Verfahren für Abo-Services sowie Richtlinien zur Preistransparenz und Kündigung von Premium-Diensten. Das sind allerdings allesamt Standards, die dank den Bemühungen des Gesetzgebers mit den Änderungen zum Telekommunikationsgesetz aller Voraussicht nach ohnehin ab Anfang 2007 für alle Anbieter verpflichtend sein werden. „Man darf sich fragen, ob hier wirklich Verbraucherschutz oder doch nur ausgefeiltes Marketing und Selbstschutz vor drohender Regulierung des Mobilfunkbereichs betrieben wird“, zeigt sich auch Claudia Kalenberg, Geschäftsführerin der Freiwilligen Selbstkontrolle Telefonmehrwertdienste (FST), wenig angetan vom jüngsten Vorstoß der Mobilfunker.

Die Diskussion um die Stärkung der Rechte von Kunden im Mobilfunkbereich dauert bereits mehrere Jahre an. Ungenaue Preisangaben, verzwickte Klingelton-Abos bis hin zu mangelnder Kostenkontrolle, die zahlreiche Mobilfunknutzer in die Schuldenfalle trieben, wurden unlängst von Verbraucherschutzverbänden moniert und waren bereits Gegenstand zahlloser Gerichtsverfahren. “Die Mobilfunkbranche hat jahrelang nicht auf diese Entwicklungen reagiert und sich kein Bisschen für die Rechte ihrer Kunden stark gemacht“, resümiert Wetzel. Nun wolle man mit der eilig auf den Weg gebrachten Selbstverpflichtung, dem Gesetzgeber die Butter vom Brot nehmen. Umso wichtiger sei es, dass der Gesetzgeber an den vorgesehenen Änderungen festhält.

„Der alles andere als freiwillig zustande gekommene Verhaltenskodex ist nämlich ein zahnloser Tiger“, ergänzt naiin-Geschäftsführer Dennis Grabowski. Und in der Tat: Ernstzunehmende Konsequenzen drohen den Anbietern, die gegen die Selbstverpflichtung verstoßen nicht. Lediglich die Streichung von der Unterzeichnerliste ist als Ahnungsinstrument vorgesehen. Die beteiligten Unternehmen können dem Kodex somit jederzeit den Rücken kehren. „Der Verbraucher ist der große Verlierer dieser Selbstverpflichtung. Die Unternehmen spielen mit seinen Ängsten, Sorgen und Interessen. Es ist demnach keinesfalls eine Auszeichnung für ein Unternehmen auf der Unterzeichnerliste dieses ominösen Verhaltenskodexes zu stehen“, so Grabowski.

Zu den Unterzeichnern der umstrittenen Selbstverpflichtung zählen neben T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 auch Anbieter wie Jamba und ZED. naiin kündigte im Übrigen an, die Umsetzung des Kodexes, die bis zum 1. Oktober dieses Jahres erfolgen muss, detailliert prüfen zu wollen.

Presse-Kontakt:

naiin - no abuse in internet e.V.
Einsteinpalais
Friedrichstraße 171
D-10117 Berlin

Tel.: 02266 / 44 000 91 (Für Presse-Anfragen)
Tel.: 030 / 46 999 37 58
Fax: 030 / 46 999 37 59

E-Mail: E-Mail
Internet: www.naiin.org

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 93401
 2109

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Von wegen Verbraucherschutz: Kritik am Verhaltenskodex der Mobilfunkbranche reißt nicht ab“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von no abuse in internet (naiin)

Kampf gegen Rechtsextremismus: Das Internet nicht vergessen!
Kampf gegen Rechtsextremismus: Das Internet nicht vergessen!
Berlin / Köln / Lindlar - In die aktuelle politische Diskussion um die Bekämpfung von Rechtsextremismus in Deutschland hat sich nun auch die Wirtschaftsinitiative "no abuse in internet" (naiin) eingeschaltet. Die Initiative warnt davor, das Internet bei der gegenwärtigen Debatte um Lösungsansätze außer Acht zu lassen. Das Medium ist nach wie vor fest in die Aktivitäten der rechtsextremen Szene eingebunden. Auch andere extremistische Positionen missbrauchen das weltweite Datennetz für ihre Zwecke. "Das Internet ist zu einem festen Bestandtei…
Internet-Piraterie: Filmbranche größter Leidtragender
Internet-Piraterie: Filmbranche größter Leidtragender
(Berlin/Köln) - Die Musikindustrie trägt eine große Mitschuld an der ausufernden Entwicklung der Piraterie im Internet. Das erklärte die Wirtschaftsinitiative „no abuse in internet“ (naiin) www.naiin.org anlässlich der Verleihungen des Bambi und des Europäischen Filmpreises am 5. Dezember in Berlin. Fatale Versäumnisse der großen Musiklabels hätten die illegale Verbreitung urheberrechtlich geschützter Musiktitel im weltweiten Datennetz geradewegs angekurbelt. „Die Musikbranche hat es schlichtweg verschlafen, sich rechtzeitig und mit geeigne…

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: Inkasso-Branche in Europa verständigt sich auf gemeinsame DatenschutzregelnBild: Inkasso-Branche in Europa verständigt sich auf gemeinsame Datenschutzregeln
Inkasso-Branche in Europa verständigt sich auf gemeinsame Datenschutzregeln
… Branchenverbände mit einem solchen Verhaltenskodex, wie er in Artikel 40 der DSGVO empfohlen wird. Die Initiative dazu hatte zuvor bereits die für Justiz, Verbraucherschutz und Gleichstellung zuständige EU-Kommissarin Vera Jourová ausdrücklich begrüßt. Leigh Berkley, Vizepräsident der FENCA und Projektverantwortlicher: „Es ist eine fantastische Leistung der FENCA, …
TV auf dem Handy: Experten sehen wenig Chancen für neue Anwendung
TV auf dem Handy: Experten sehen wenig Chancen für neue Anwendung
Berlin/Düsseldorf - Fernsehen auf dem Handy-Display als nächste Innovation, wieder überholen die Vorstellungen der Hersteller und Entwickler die Realität der Mobilfunkbranche. Auf der einen Seite rüsten die Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland unisono die Preise für Multimedia Nachrichten (MMS) ab, da das Versenden von Fotos und anderer multimedialer …
Bild: Lanfer Systemhaus GmbH & Co. KG tritt naiin beiBild: Lanfer Systemhaus GmbH & Co. KG tritt naiin bei
Lanfer Systemhaus GmbH & Co. KG tritt naiin bei
… Unternehmensmitglied in seinen Reihen begrüßen. Mit der Mitgliedschaft unterstützt das in Borken ansässige Systemhaus die gemeinnützigen Ziele der Nichtregierungsorganisation, die Verbraucherschutz-, Datenschutz-, Jugendschutz-, Bürgerrechts- und Selbstregulierungsorganisation in einem ist. Selbst ist die Lanfer Systemhaus GmbH & Co. KG auf den …
Bild: Sixt erhält Gütesiegel des Verbraucherschutzes der Balearischen RegierungBild: Sixt erhält Gütesiegel des Verbraucherschutzes der Balearischen Regierung
Sixt erhält Gütesiegel des Verbraucherschutzes der Balearischen Regierung
… Mobilitätsdienstleisters sowie seine besonders kundenfreundlichen Prozesse. Durch eine Unterschrift hatte sich Sixt im Vorfeld verpflichtet, sich an den Verhaltenskodex der Generaldirektion für Verbraucherschutz zu halten, welchen die Regierung der Balearischen Inseln im letzten Jahr entworfen hatte. Er beinhaltet unter anderem Vorgaben zu einer transparenten …
KANZLEI KLASEN berät ACE Auto Club Europa bei der Gestaltung und Einführung eines Compliance Management System
KANZLEI KLASEN berät ACE Auto Club Europa bei der Gestaltung und Einführung eines Compliance Management System
… Informationen, Reisebuchungen, technischer Service, juristische Unterstützung und medizinische Hilfe sowie branchentypische Versicherungen. Weitere Schwerpunkte bilden die Verkehrssicherheitsarbeit und der Verbraucherschutz. KANZLEI KLASEN bietet ihren Kunden eine auf spezifische Themen fokussierte und am Kundenbedürfnis orientierte Beratung an, vor allem …
Bild: Button-Regelung kommt zu spätBild: Button-Regelung kommt zu spät
Button-Regelung kommt zu spät
Mit der so genannten Button-Regelung soll der Verbraucherschutz im Internet verbessert werden. Das beschloss der Deutsche Bundestag am 2. März mit großer Mehrheit. Lediglich die Linken enthielten sich. Durch die Neuregelung werden Unternehmen beim Online-Handel verpflichtet, mit einem Button unmissverständlich auf alle anfallenden Kosten beim Kauf eines …
Bild: Einführung eines erweiterten Verhaltenskodex (Code of Conduct)Bild: Einführung eines erweiterten Verhaltenskodex (Code of Conduct)
Einführung eines erweiterten Verhaltenskodex (Code of Conduct)
… unserer Mitgliedsunternehmen höher ansetzen. Das wird in besseren Geschäftsmöglichkeiten für die Vertriebspartner resultieren und sich letzten Endes auch in einem größeren Verbraucherschutz und einem gesteigerten Vertrauen in die Unternehmen niederschlagen.“ Privatpersonen können eine kostenlose Version des Verhaltenskodex über das Sekretariat der DSAM …
Bild: Gemeinsame Datenschutzregeln für die Europäische Inkasso BrancheBild: Gemeinsame Datenschutzregeln für die Europäische Inkasso Branche
Gemeinsame Datenschutzregeln für die Europäische Inkasso Branche
… für die aktive Unterstützung, die wir während des intensiven Erarbeitungsprozesses von unseren nationalen Mitgliedsorganisationen, den wichtigen Partnern der Branche und auch von Verbraucherschutz-Organisationen erhalten haben. Das ist ein Meilenstein der Selbst- und Co-Regulierung, den das Board der FENCA gemeinsam mit der Geschäftsstelle und Generaldirektor …
Bild: Die Krise der Rating-AgenturenBild: Die Krise der Rating-Agenturen
Die Krise der Rating-Agenturen
… geschäftliche Nachteile erlitten die Agenturen dadurch allerdings bisher nicht: Regulatorisch umgesetzt wurden vor allem solche Vorschriften, die dem freiwilligen Verhaltenskodex der der Internationalen Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) entsprachen; für die führenden internationalen Agenturen bedeutetet dies eine faktische Bestätigung …
Bild: Honorarberatung: „Es wird Zeit, dass es weiter geht“Bild: Honorarberatung: „Es wird Zeit, dass es weiter geht“
Honorarberatung: „Es wird Zeit, dass es weiter geht“
… myLife-Vorstand Michael Dreibrodt den heute im Bundesrat diskutierten Gesetzentwurf zur Honorar-Anlageberatung. Der vorab geäußerten Kritik seitens der Bundestagsausschüsse für Wirtschaft und Verbraucherschutz stimmt Dreibrodt zu: „Im Sinne der Verbraucher sollte es für Honorarberater keine Eingrenzung auf bestimmte Finanzprodukte geben. Dazu ist eine …
Sie lesen gerade: Von wegen Verbraucherschutz: Kritik am Verhaltenskodex der Mobilfunkbranche reißt nicht ab