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Intensivmedizin: Starke Opioid-Therapie durch Clonidin-Infusion ablösen

05.08.201614:07 UhrGesundheit & Medizin
Bild: Intensivmedizin: Starke Opioid-Therapie durch Clonidin-Infusion ablösen
Enno Freye: Opioide in der Medizin. 9. überarbeitete Auflage 2016
Enno Freye: Opioide in der Medizin. 9. überarbeitete Auflage 2016

(openPR) Intensivmedizin: Wird eine hochdosierte, längerdauernde Opioid-Therapie in der Intensivstation abgesetzt, können riskante Entzugssymptome auftreten. Professor Dr. Enno Freye rät in seinem aktuellen Fachbuch "Opioide in der Medizin", die Problematik rechtzeitig zu verhindern oder zu lindern.



"Eine Entzugssymptomatik nach Absetzen des Opioids entwickelt sich in mehr oder weniger ausgeprägter Intensität insbesondere dann, wenn das Opioid über mindestens 20 Tage verabreicht worden ist. Hierbei treten die Entzugssymptome vier bis sechs Stunden nach Absetzen eines stark wirkenden Opioids vom Typ Fentanyl und Sufentanil auf, steigern sich in den folgenden zehn bis zwölf Stunden, erreichen ihren Höhepunkt nach zwei bis drei Tagen, um in den folgenden sieben bis zehn Tagen abzuklingen. Hierbei handelt es sich vornehmlich um vegetative Reaktionen mit

- anfallsweisen Tachykardien
- Hyperhydrosis
- plötzlich einsetzenden ´septischen´ Temperaturen
- agitierter Unruhe
- bilateraler Mydriasis oder
- Tachypnoe

Da ähnliche Zustandsbilder auch durch die Grunderkrankung selbst ausgelöst werden können, muss der Zeitpunkt, zu dem das Opioid abgesetzt worden ist, festgehalten werden. Solche vegetativen Abstinenzsymptome, die nicht in jedem Fall auftreten müssen, können durch Ausschleichen der Opioidgabe bzw. durch überlappende Therapie mit niedrigen Dosen eines Neuroleptikums (z.B. Haloperidol 5-10mg alle 8 Std.) bzw. durch eine Clonidininfusion cupiert werden.

Der Alpha Zwei Agonist Clonidin stellt deshalb nicht nur in der intensivmedizinischen Therapie von Alkoholikern, sondern speziell in der Weaning-Phase nach langfristiger Opioidinfusion eine sinnvolle Bereicherung dar. Seine besondere Bedeutung liegt in der Prävention und Behandlung vegetativer Entgleisungen, die sowohl nach chronischer Alkoholeinnahme oder chronischem Medikamentenabusus als auch nach langfristiger Zufuhr eines stark wirkenden Opioids in hohen Dosen auftreten können.

Ein Alpha Zwei Agonist kann deshalb nicht nur die Qualität von Sedierung und Analgesie beim Intensivpatienten aufgrund seiner synergistischen Wirkung verbessern, sondern sowohl die Weaning-Phase abkürzen als auch die Toleranzentwicklung gegenüber Opioiden und Benzodiazepinen hinauszögern oder u.U. verhindern. Die hierfür verwendeten Clonidindosen liegen oft über denjenigen, die zur Therapie einer Hypertension notwendig sind. Die Dosen sind der jeweiligen klinischen Situation anzupassen. Als brauchbare Indizes für die Dosierung haben sich die Herzfrequenz und der Blutdruck erwiesen. Sie weisen darauf hin, wann eine ausreichende Konzentration des Alpha Zwei Agonisten am Rezeptor erreicht ist, sodass individuell dosiert werden kann."

>> Enno Freye: Opioide in der Medizin. 9. überarbeitete Auflage 2016. 542 Seiten in Farbe. Pabst.
Hardcover ISBN 978-3-89967-927-4 http://www.pabst-publishers.de/Medizin/buecher/9783899679274.htm
eBook ISBN 978-3-89967-928-1 http://www.ciando.com/ebook/bid-2013936-opioide-in-der-medizin-wirkmechanismus-und-praktischer-einsatz.html?CFID=d2493128-a275-4033-8cf8-b301afc5a265&CFTOKEN=0&jsessionid=D35BD07C01BF7703D7EE4976FA217011

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