(openPR) Ausstellung vom 25.6. bis 23.7.2016
Eröffnung am Freitag, 24.6.2016, 19:30 Uhr
Begrüßung: Christian Ulrich
Einführende Worte: Peter Wawerzinek
Ekkehard Maaß, Gesang und Harmonium; DJ Robert Mießner, Soundcollage
Während der Ausstellung sind ein Konzert, eine Lesung und ein Filmabend geplant.
»Außer der Reihe« war eine Edition von Büchern des Aufbau-Verlages in der DDR, die erstmals in Einzelerscheinungen jungen Autoren aus Berlin und Erfurt die Möglichkeit einer weiteren Öffentlichkeit verschaffte. Statt wie bis dahin zusammengefasst in Anthologien setzte die Reihe, die in den Jahren von 1988 bis 1991 erschien, ein – vielleicht für die DDR-Öffentlichkeit zu spät gekommenes – Licht auf die einzelne Stimme und Begabung. Herausgeber war Gerhard Wolf, Lektor Tilo Köhler.
Die Generation dieser Autoren hatte mit dem Abschied von den Utopien eine eigene Sprache
und einen Klang neben den offiziellen Wegen von Ausbildung und Vermittlung gefunden. Eng
verbunden war dies im Dialog mit bildender Kunst, mit der Verschränkung von Bild und Wort.
Bücher im Eigenverlag, Lesungen in Wohnungen, Grafik in Mappen dokumentieren die Energie
einer Zeit und ebenso indirekt den Hunger nach Grafik und Text. Sichtbar wird die Bedeutsamkeit,
die Bedeutung von Kunst für den Einzelnen, wie für die Gesellschaft in Zeiten von Stillstand und
Heuchelei.
Wichtiger Ort und erste »Bühne« war für viele Autoren der »Literarische Salon« von Ekkehard
Maaß in der Schönfließer Straße. Er wurde Anfang der achtziger Jahre zu einem Treffpunkt
der Künstlerszene vom Prenzlauer Berg, in der junge Dichter wie Bert Papenfuß, Stefan Döring,
Eberhard Häfner und der doppelgesichtige Sascha Anderson mit den älteren Autoren Christa und
Gerhard Wolf, Heiner Müller und Volker Braun zusammentrafen.
Die Ausstellung »Außer der Reihe« in der Galerie Forum Amalienpark zeigt in exemplarischer
Auswahl Künstlerbücher, Samisdat-Zeitschriften, Text-Grafik-Blätter und Grafikmappen bildender
Künstler, wie Dieter Goltzsche, Michael Morgner, Max Uhlig, Helge Leiberg, Uta Hünniger und
Petra Schramm im Dialog mit den Texten dieser und anderer Schriftsteller.
Des Weiteren werden frühe Bilder von Ralf Kerbach, Cornelia Schleime, A.R. Penck, Strawalde und
Rainer Bonar gezeigt, die sich seit den achtziger Jahren im Besitz von Eckehard Maaß befinden und
zur Atmosphäre seines »Salons« gehörten und gehören.
Die Galerie Forum Amalienpark und der Verein Kunst und Literatur Forum Amalienpark haben
die Verbindung von Literatur und bildender Kunst schon in unterschiedlichen Ausstellungen zum
Thema gemacht. In dieser weiteren Beschäftigung mit dem Dialog zwischen zwei Gattungen wird
ohne Bild und Wort ideologisch zu beladen nochmals ein Blick auf die jüngere Geschichte gewagt.
Und es ist indirekt eine Würdigung der verlegerischen Arbeit von Gerhard Wolf, der auch der
Galerie freundschaftlich und unterstützend zugeneigt ist.
Details auf www.amalienpark.de












