(openPR) „Ich bin taub – Sprich mit mir!“ – Das Motto des mittlerweile 11. Deutschen CI-Tags mag auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen, ist es jedoch nicht. Denn dank des Cochlea-Implantats (CI), einer Innenohrprothese, können gehörlos geborene Kinder das Hören und die gesprochene Sprache erlernen und hochgradig hörgeschädigte Kinder und Erwachsene den Hörsinn zurückgewinnen. Über die CI-Therapie und über das Leben mit einer Hörschädigung wollen Betroffene und Selbsthilfegruppen am Samstag, dem 11. Juni, bei ihrem bundesweiten Aktionstag informieren. Der Deutsche CI-Tag wird alljährlich von der Deutschen Cochlea Implantat Gesellschaft e. V. (DCIG) und den ihr angeschlossenen Regionalverbänden organisiert. Er wird an zahlreichen Standorten im gesamten Bundesgebiet begangen, soll über Möglichkeiten der Hörtherapie informieren und den Dialog zwischen hörgeschädigten und gut hörenden Menschen befördern.
Allein in Deutschland leben heute rund 50.000 Kinder und Erwachsene mit Cochlea-Implantaten. Das CI sichert vielen ein deutliches Plus an Kommunikationsfähigkeit, mehr Teilhabe an der Gesellschaft und mehr Lebensqualität. Doch die breite Öffentlichkeit weiß nach wie vor viel zu wenig über das Hörimplantat und über die Lebenswirklichkeit hörgeschädigter Menschen. Beim bundesweiten Aktionstag wollen sich die CI-Träger daher als Nutzer der technischen Hörhilfen zu erkennen geben. Das gemeinsame Outing soll zugleich Ausgangspunkt für eine vielfache Verständigung von Hörgeschädigten und gut Hörenden sein und gegenseitiges Verständnis befördern.
„Wir wollen einen weiteren Schritt hin zur Verwirklichung unserer Vision unternehmen“, so Dr. Roland Zeh, Präsident der DCIG. „Mit unserem mittlerweile elften CI-Tag wollen wir einmal mehr erreichen, dass die Therapie mit dem Cochlea-Implantat mindestens ebenso bekannt wird wie etwa die Versorgung mit Zahnimplantaten. Dafür werden wir CI-Träger erneut auf die große Öffentlichkeit und auf allgemein Interessierte zugehen, ebenso auf Ärzte und Hörakustiker.“
Mit Buttons, Luftballons, Postkarten und Warnwesten… – gemeinsames Outing schafft Aufmerksamkeit für Menschen mit Hörimplantat
Ob bei Vortragsveranstaltungen, an Informationsständen oder bei Hörtest-Angeboten – in zahlreichen Innenstädten, in Kliniken, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen wollen die Aktivisten auf ihre Situation hinweisen sowie zu gegenseitigem Kennenlernen und lebendigem Austausch ermuntern. Das Motto des diesjährigen CI-Tages werden die Veranstalter auf Buttons, Postkarten, Warnwesten, Luftballons u. a. kommunizieren. Sie informieren über Hilfsangebote für hochgradig hörgeschädigte Menschen, stellen regionale Gruppen und Einrichtungen sowie deren Leistungen vor und geben Einblick in die ehrenamtliche Arbeit im CI-Bereich. An den zahlreichen lokalen Veranstaltungen beteiligen sich zudem auch CI- und Rehabilitationszentren, HNO- und Logopädiepraxen, Bildungseinrichtungen, Schulen, Hörakustiker und weitere im CI-Bereich tätige Gruppen und Institutionen.
„Unser Motto ‚Ich bin taub – Sprich mit mir!‘ ist dabei durchaus ganz wörtlich und als Aufforderung an alle Besucher des CI-Tages zu verstehen“, so Dr. Roland Zeh abschließend. „Wir wollen ins Gespräch kommen und Aufmerksamkeit für das Thema Hören schaffen. Wir wollen uns als CI-Träger zu erkennen geben, uns sozusagen gemeinsam outen. Und wir wollen den Dialog mit allen anderen Hörgeschädigten sowie mit den nicht hörgeschädigten Menschen befördern. Wir laden alle Interessenten ganz herzlich dazu ein, die vielen Veranstaltungen unseres Aktionstages zu besuchen: Kommen Sie vorbei und sprechen Sie mit uns!“
Eine Übersicht über sämtliche regionalen Veranstaltungen sowie weitere Informationen zum 11. Deutschen CI-Tag finden Sie unter www.dcig.de.