(openPR) „Am Abgrund hat man den besten Überblick“ lautet der Titel eines Aphorismen-Bändchens von Prof. Querulix. Das zweite Kapitel beginnt mit dem Reim:
„Wem das Schicksal zuviel Macht gegeben,
der benimmt sich allzu leicht daneben.“
„Zuviel Macht hat einer“, erklärt der Autor, „dessen Entscheidungskompetenz eine seiner folgenden Kompetenzen übersteigt: moralisch, sozial, fachlich, denkmethodisch, persönliche Verantwortung. Da das bei fast allen Menschen der Fall ist, muß die Macht einzelner von denen, die ihr ausgeliefert sind, vernünftigerweise eng begrenzt werden.“
Die EZB kauft jeden Monat für rund 60 Milliarden Euro Staatsanleihen und Wertpapiere. Damit ermöglicht sie den Staaten, für minimale Zinsen weiter auf Pump zu leben. Das ist Staatsfinanzierung durch die Notenpresse, die in den Verträgen über die Währungsunion verboten ist. Doch wen kümmert’s. Die EZB will ihr Anleihekaufprogramm gegebenenfalls noch ausweiten, wenn z.B. die Konjunktur nicht so laufe, wie sich Herr Draghi und seine Getreuen das vorstellen. Alles, was mit diesem Hazardspiel zu „gewinnen“ ist, ist aber Zeit. Man hält sich noch etwas länger auf dem Tiger, den man in seiner Hybris bestiegen hat, bevor der einen abwirft und frißt.
Wie lange wollen die für das Allgemeinwohl verantwortlichen Politiker eigentlich noch tatenlos zusehen wie der ehemalige Goldman-Sachs-Banker Draghi mit seiner Geldflut zum realen Nulltarif Spekulanten füttert und Sparer enteignet?
Wie lange wollen die für das Allgemeinwohl verantwortlichen Politiker noch warten, angesichts immer größerer Spekulationsblasen, deren absehbares Platzen nicht nur Banken, sondern auch die Realwirtschaft in höchstem Maße gefährden?
Wie lange wollen die für das Allgemeinwohl verantwortlichen Politiker noch riskieren, daß die Politik der Enteignung der Unschuldigen zwecks Mästung von Bankstern und Spekulanten soziale Verwerfungen nach sich zieht, die unweigerlich Gewalt und politische Unruhe nach sich ziehen werden?
Wer die Deutsche Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg kennt, sollte gewarnt sein.
Der ehemalige Bundesbankpräsident und jetzige Chef der Schweizer Großbank UBS, Axel Weber, äußert sich in einem Interview mit dem Handelsblatt so: „Wir erleben eine massive Umverteilung innerhalb unserer Volkswirtschaften. Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auf.“ Die Enteignung der Sparer trifft die Unter- und Mittelschichten am stärksten, viele werden bei Fortführung der EZB-Politik ihre Altersversorgungen verlieren.
Auf der anderen Seite profitieren – jedenfalls sofern sie rechtzeitig vor dem Platzen der Spekulationsblasen Kasse machen – die reichsten 10 Prozent von der Geldschöpfung durch die EZB. Die halten nämlich den größten Teil des Finanz- und Immobilienvermögens, dessen Wert durch die Geldschöpfung der EZB aufgeblasen wird. Um die sich schnell steigernde soziale Schieflage zu bremsen, muß die Geldvermehrung aufhören und die Zinsen müssen sich wieder am freien Markt bilden.
„Eine menschliche Gesellschaft ist so lange nicht gerecht, als sie Mitglieder hat, die viel mehr haben als sie brauchen, und Mitglieder, die viel weniger haben, als sie brauchen.“ (Prof. Querulix, Am Abgrund)
Die Enteignung der Sparer ist ein Verbrechen, das über die Ausplünderung einzelner hinaus auch katastrophale Wirkungen auf die soziale Stabilität der Gesellschaften hat. Es wird höchste Zeit, daß die Politiker, die doch als Volksvertreter für das Allgemeinwohl verantwortlich sind, eingreifen. Wenn der Wahnsinn Draghis nicht zu stoppen ist, müssen andere Schutzmaßnahmen für die soziale Stabilität aufgebaut werden.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, das frische Geld nicht den Banken und Spekulanten zu geben, sondern der Bevölkerung. Anstatt auch Millionäre zu beglücken, sollten nur die Armen und der untere Mittelstand in den Genuß einer Geldspritze kommen. Genauer: Empfänger der Draghi-Spritze sollten ausschließlich natürliche Personen sein, die ohne Berücksichtigung von Abschreibungen und Verlustvor- und -rückträgen in den vergangenen fünf Jahren jährlich weniger als 20.00 Euro zu versteuerndes Einkommen hatten. Diese Personen werden so für den Verlust ihrer Spargelder und Altersversorgungen entschädigt und erhalten darüber hinaus Mittel, die mit größter Wahrscheinlichkeit in den Konsum fließen, also die Wirtschaft beflügeln. Die gigantische Menge an Geld, die die EZB „druckt“ würde wahrscheinlich ausreichen, um pro Empfänger 10-15.000 Euro auszuzahlen.
Eine andere Lösung wäre ein unbedingtes individuelles Grundeinkommen in Gestalt einer negativen Einkommensteuer wie es in einer vor einigen Jahren erschienenen Studie vorgeschlagen wurde. Zur Finanzierung werden für das Allgemeinwohl irrelevante Subventionen und Steuervergünstigungen gestrichen und die Steuern auf Einkommen über 60.00 Euro jährlich erhöht. Das ist zwar kein Programm, das die derzeitige Regierung als Lobby der Besserverdienenden erfreuen dürfte, aber als Alternative zu den sozialen und politischen Folgen eines totalen Zusammenbruchs des Welt-Finanzsystems und der Weltwirtschaft sicherlich eine sehr erwägenswerte Lösung.
Übrigens: Das erwähnte Aphorismen-eBook von Prof. Querulix „Am Abgrund hat man den besten Überblick - Unvergnügliche Notizen über das Menschentier und seine Welt“ (978-3-943788-16-7), 124 S. ist im eVerlag READ – Rüdenauer Edition Autor Digital (www.read.ruedenuer.de) erschienen und dort für , 9,95 Euro erhältlich.
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