(openPR) Das Management von Wissen ist ein Zukunftsfaktor für viele Unternehmen und Branchen. Bedingt durch den demographischen Wandel werden in den kommenden Jahren mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Ruhestand gehen als neue Beschäftigte hinzukommen. Mit diesen Menschen geht auch ihr Erfahrungswissen in den Ruhestand, welches für Unternehmen wesentlich wertvoller ist als das Faktenwissen.
Wissen beruht auf zwei Säulen – der Kenntnis um wissenschaftliche, statistische und dokumentierte Zusammenhänge einerseits und der Erfahrung, einem gewissen Händchen oder dem unnachahmlichen Gespür Einzelner. Während Ersteres leicht abzurufen ist, indem bestimmte Quellen angefragt, nachgeschlagen oder gelernt werden, ist Zweiteres etwas Individuelles und nirgends nachzulesen, was nicht bedeutet, dass es nicht zu erlernen wäre. Voraussetzung sind Kommunikation und die Wertschätzung von Erfahrung und Know-how.
Wissensmanagement setzt genau an diesem Punkt an, in dem es das im Unternehmen vorhandene Wissen sammelt, allen zur Verfügung stellt und neue Erkenntnisse jeweils hinzufügt bzw. mit diesem Wissen arbeitet. Um dies praktisch umsetzen zu können, bieten sich folgende Strategien an:
• Team- bzw. Netzwerkbildung
• Austausch von Wissen
• Dokumentation von Wissen
• Wissensnutzung
• Auswertung von Wissen
Wissensmanagement setzt Kommunikationsfähigkeit voraus. Es ist notwendig, gewachsene Vorurteile aufzugeben, wie z. B. die Gewissheit, dass ein studierter Kollege bestimmte Dinge weiß oder die Überzeugung, dass eine Führungskraft über ein spezielles Faktenwissen verfügt. Ebenfalls ist der Verzicht auf persönliche Scham notwendig – etwas nicht zu wissen, darf nicht als Versagen beurteilt werden. Darüber hinaus sollte allen Beteiligten im Wissensmanagement das Ziel deutlich sein: Das Bewahren und Nutzen von Wissen in all seinen Facetten und jeder Tiefe. Jeder noch so kleine Aspekt hat seine Bedeutung und einen Nennwert im Wissenssystem.
TIPP: Wissen ist unendlich. Quantitativ steigt die Wissensmenge jährlich um ca. 30%. Entscheiden Sie, was Sie wissen wollen und was nicht. Etwas zu fixieren oder an andere weiterzugeben entlastet ebenso.
Ob Wissensmanagement im großen oder kleinen Stil praktiziert wird, ist abhängig vom Unternehmen, der Branche, den Projekten. Unverzichtbar ist ein Top-down-Prozess, denn Wissensmanagement kann nur dann umgesetzt werden, wenn Geschäftsführung bzw. Leitung sich daran beteiligen und entsprechende Ressourcen zur Verfügung stellen. Dem gegenüber steht der Wettbewerbsvorteil, denn das durch Erfahrung gewachsene Wissen ist individuell und von niemanden zu kopieren. Ein zweiter Vorteil erwächst den Beschäftigten, die mit Wissensmanagement eine Wertschätzung dessen erfahren, was früher als „unwissenschaftlich” abgetan wurde und keine Relevanz erfuhr. Gerade ältere Beschäftigten, die lange Zeit als „altes Eisen” tituliert wurden, können nun mit dem punkten, was sie über lange Jahre an praktischen Eindrücken gesammelt haben. Wertschätzung auf der einen Seite und die Stärkung menschlicher Erfahrung sind unschätzbare Werte, die betriebswirtschaftlich den Faktor stärken, den Unternehmen trotz aller Automatisierung und Technisierung nie werden ersetzen können: das Humankapital.












