(openPR) Berlin, 22.07.2015. Am 12. September um 14:00 Uhr ist es wieder so weit: In Berlin-Rixdorf ist Popráci! Im Rahmen der Rixdorfer Festspiele wird am geschichtsträchtigen Richardplatz im Berliner Bezirk Neukölln in Erinnerung an die böhmischen Einwanderer eine jahrhundertealte Tradition zelebriert: Es werden Strohballen um die Wette gerollt. Rund 30 Teams ringen um den inoffiziellen Weltmeistertitel dieser schweißtreibenden Disziplin. Dabei werden der neue tschechische Botschafter Tomáš Jan Podivínský und eine Mannschaft seiner Landesvertretung mit strohgeballter Kompetenz mitrollen, ganz im Zeichen der deutsch-tschechischen Freundschaft und der kulturellen Diversität der Nachbarschaft.
Popráci, was auf Tschechisch so viel wie „nach der Arbeit“ oder „Feierabend“ bedeutet, ist weit mehr als ein bloßer Sportwettkampf: Neben Schnelligkeit müssen die Mannschaften die internationale Jury auch mit Originalität, Kostümen und Fairness, sowie einem finalen Quiz über die Geschichte Rixdorfs überzeugen. Den ganzen Tag über gibt es zudem ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm für Jung und Alt. Eine bunte Mischung aus Tanz, Musik, Kunsthandwerk und Gaumenschmäusen – und das alles fernab von Kommerz und Konsum. Das Popráci ist ein Dorffest nach modernen Maßstäben und bietet Entschleunigung und Festigung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts inmitten der Großstadt. Denn wie sagte schon der alte Comenius recht besinnlich: „Jeder sollte in seinem Leben einen Strohballen gerollt haben.“
Die Geschichte hinter dem Rennen
Die Legende will es, dass vor rund 275 Jahren der Rixdorfer Dorfschulze Friedrich Fetzke und sein böhmischer Kollege Bohumil Pachl bei Kaffee und Kuchen über eine mögliche friedliche Lösung zur Überbrückung der immer häufiger auftretenden Differenzen zwischen Deutschen und Böhmen sinnierten, wobei die von ihnen verspeiste Bisquitrolle des Problems Lösung aufzeigen sollte: Von nun an sollten Unstimmigkeiten durch einen Strohballenwettlauf aus der Welt geschaffen werden. Wo einst böhmische und deutsche Kultur zusammenfanden, teilen auch heute Menschen unterschiedlichster Herkunft einen Lebensraum. In ebendieser Tradition soll der Wettlauf auch heute verschiedene Kulturen, Altersgruppen und Lebensweisen zusammenführen.
Unterstützt von engagierten ehrenamtlichen Helfern aus der Nachbarschaft und Umgebung, fördert Popráci die Identifizierung mit dem Kiez und den nachbarschaftlichen Zusammenhalt.
Wer also am 12. September mit um die Wette rollen möchte, kann sich ganz einfach unter
anmelden und entweder mit der eigenen oder einer zugewiesenen Mannschaft antreten. Für alle Zuschauer ist der Eintritt frei!
Also dann: An die Ballen, fertig, los!
