(openPR) Wissenschaftlicher Beirat zur weiteren Entwicklung des Deutschen Palliativsiegels gegründet
Gießen, 7. Juli 2015 – Das im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Deutsche Palliativsiegel wurde mit dem Ziel entwickelt, stationäre Versorger wie Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen auszuzeichnen, die eine gute bzw. sehr gute Versorgungsqualität Schwerstkranker und Sterbender nachweisen können. Um die Geltung und Wirkung der Siegelvergabe zu garantieren und fachlich evaluierend weiterzuentwickeln, wurde nun ein wissenschaftlicher Beirat unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Friedrich Grimminger etabliert. Die wesentliche Aufgabenstellung des Beirates besteht darin, die aktuelle Gültigkeit des Gesamtvorgehens und dessen Zukunftsfähigkeit zu sichern.
Folgende Personen gehören dem wissenschaftlichen Beirat an:
• Becker, Gerhild (Prof. Dr. med. Dipl.-Theol.), Ärztliche Direktorin der Abteilung für Palliativmedizin, Universitätsklinik Freiburg
• Fritz, Thorsten (Dr. med.) Leiter der Abteilung für Schmerztherapie und Palliativmedizin am Gesundheitszentrum Wetterau
• Graf, Gerda (Pflegemanagerin), Ehrenvorsitzende des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes, Niederziehr
• Grimminger, Friedrich (Prof. Dr. med.; Dr. rer. nat.) Palliativmediziner, Leiter des Beirates, Universitätsklinik Gießen
• Röhrig, Rainer (Prof. Dr. med.), Medizinische Informatik, Universitätsklinik Oldenburg
Das Qualitätsmanagement in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bedarf dringend einer Ergänzung im Hinblick auf die Ziele und Bedürfnisse von Schwerstkranken und Sterbenden. Diese notwendige Erweiterung wird gegenwärtig auch im Bundestag in der Gesetzeslesung zur Stärkung der Hospiz- und Palliativversorgung diskutiert. Das unter der Leitung von Prof. Wolfgang George vom TransMIT-Projektbereich für Versorgungsforschung entwickelte Deutsche Palliativsiegel, das gemeinsam mit der Kooperation für Transparenz und Qualität (KTQ) vergeben wird, kann hier einen wichtigen Beitrag leisten.
„Leistungskennzahlen zur objektiven Quantifizierung von Therapieerfolgen in der modernen Medizin, die zunehmend auf Heilung und Prävention abzielen, sind allgegenwärtig und werden von allen Seiten gefordert. Dass neben den harten Fakten vor allem die weicheren Umstände, d. h. seelische Bedürfnisse, Lebensqualität und zwischenmenschliche Aspekte insbesondere auch für die Patienten der Palliativmedizin wichtiger sind, ist inzwischen breiter gesellschaftlicher Konsens“, hebt der Beiratsvorsitzende Prof. Grimminger hervor. „Die Performance und Qualität auch der palliativen Versorgung in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu objektivieren, ist das begrüßenswerte Anliegen des Deutschen Palliativsiegels, für dessen Weiterentwicklung sich unser Beirat einsetzt.“
Die Möglichkeiten des Qualitätsmanagements, ausführliche Berichte der ersten mit dem Siegel ausgezeichneten Einrichtungen sowie die Konsequenzen, die sich aus der 2. Gießener Studie zu den Sterbebedingungen ergeben, werden am 6. November 2015 anlässlich des 3. Kongresses Sterben im Krankenhaus und stationären Pflegeeinrichtungen mit den Gästen und Referenten diskutiert.
Weitere Angaben zu den Inhalten des 3. Kongresses Sterben im Krankenhaus und stationären Pflegeeinrichtungen am 6. November 2015 unter www.giessener-kongress.de
Detaillierte Informationen zum Deutschen Palliativsiegel unter www.palliativsiegel.de