(openPR) Was banal klingt, wird bei einem unheilbar Kranken zu einer Herausforderung. Vor allem wenn es im Lieblingscafé sein soll, und der Patient einen großflächigen Tumor im Rachenbereich hat, der ihm die Nahrungsaufnahme nur durch eine Öffnung ermöglicht. Vor derlei Hürden sehen sich Pfleger und Ärzte in der Palliativbehandlung häufiger gestellt. Doch was bedeutet palliativ? „Die Palliativbehandlung bzw. ?betreuung hat sich der Linderung körperlicher und seelischer Leiden von Menschen verschrieben, die als austherapiert gelten. Ziel ist hier, die Lebensqualität der Betroffenen zu optimieren und auch die Angehörigen mit einzubeziehen“, so Petra Weber, Leiterin der F+U Akademie für Wirtschafts- und Sozialmanagement in Heidelberg bei ihrer Einführungsrede zum dritten Fachforum „Palliative Care“.
Über 120 Fach- und Führungskräfte aus verschiedenen Pflegeeinrichtungen der Region tauschten sich im „Forum am Park“ in Heidelberg zum Thema Palliativpflege aus und hörten gespannt den Vorträgen der Fachreferenten zu.
Björn Sütterlin, Fachpfleger für Onkologie, verdeutlichte in seinem Vortrag „Mundpflege in der Palliative Care“, dass der sterbende Mensch mit seinen Wünschen und Präferenzen stets im Vordergrund steht. „Und wenn der zu Pflegende eine Mundpflege statt mit gängigen Desinfektionslösungen lieber mit seinem Lieblingsgetränk haben möchte – dann machen wir das auch!“
Wichtige Aspekte rund um die Betreuung Schwerstkranker
Große Diskussionen löste der Vortrag „Rechtliche Dimensionen der Sterbehilfe“ von Rechtsanwältin Heidrun Schinz aus. Selbstverständlich kamen bezüglich dieses heiklen Themas auch viele Fragen aus den Reihen. Letztendlich war aber auch hier die Quintessenz, dass der Wille des Patienten und seine Menschenwürde immer Vorrang haben.
Wie eine enge Zusammenarbeit zwischen den regionalen Pflegediensten, Palliativmedizinern und ?kliniken, Therapeuten und sogar Rechtsanwälten organisiert
werden kann, zeigte Madeleine Magon, Mitglied im Vorstand des „Palliativnetzwerk Region Heidelberg e.V.“. Durch viel Eigeninitiative und Engagement ist es für die Region Heidelberg gelungen, den betroffenen Patienten und ihren Angehörigen damit auch eine Anlaufstelle für ihre Fragen zu bieten.
In der Palliativpflege spielt auch die medikamentöse Schmerztherapie eine große Rolle. Dr. Martin Steins von der Heidelberger Thoraxklinik, ebenfalls engagiert im „Palliativnetzwerk Region Heidelberg e.V.“, berichtete hier von seinen Erfahrungen.
Die moderne Schmerztherapie hat inzwischen viele Möglichkeiten gefunden, Schmerzen zu lindern und damit auch die letzten Wochen und den Abschied lebenswert zu gestalten.
Öffentliche Diskussionen um das Thema Gesundheit belegen, dass die Palliativpflege einen immer breiteren und besser akzeptierten Platz einnehmen wird. Aus diesem Grund bietet die F+U die Weiterbildung „Palliativpflege/Palliative Care“ für Pflegefachkräfte an. Eine Möglichkeit der beruflichen Spezialisierung, die die Chancen auf dem Gesundheitsmarkt weiter steigert. In einem Gespräch mit Klaus Nitsch, stellvertretender Leiter der F+U Akademie, gab dieser folgenden Ausblick: „Ich denke, dass Krankenhäuser und palliative Einrichtungen aus medizinischer und auch aus wirtschaftlicher Sicht immer stärker kooperieren werden und dass spätestens 2010 Gesundheitszentren entstehen, die Palliativmedizin und ?pflege verbinden.“













