(openPR) Einen besonderen Besuch erhält die Frauenklinik des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) vom 15. bis 17. Oktober 2014: eine Delegation von acht Krebsspezialisten unter der Leitung von Dr. Lene Lundvall, Direktorin der gynäkologischen Klinik des zweitgrößten, zum Universitätsklinikum Kopenhagen gehörenden dänischen Krankenhauses Rigshospitalet („Reichskrankenhaus“). Im Mittelpunkt des mehrtägigen Treffens steht der Austausch über modernste Behandlungsmethoden und funktionale Organisationsstrukturen eines Krebszentrums. Ziel der dänischen Ärzte ist es, die gynäkologische Klinik des Rigshospitalet auf dieser Basis zu einem der Top Ten Zentren für die Behandlung von frauenspezifischen Krankheiten wie Vulva-, Gebärmutter- und Eierstockkrebs sowie fruchtbarkeitserhaltenden Maßnahmen bei Gebärmutterhalskrebs in Europa auszubauen.
Als Vorbilder wählte das Team nach einer intensiven Recherche dazu drei der weltweit führenden Zentren im Bereich der gynäkologischen Krebsbehandlung aus: Neben der Klinik für Frauenheilkunde am UK Essen besucht die Delegation zudem das MD Anderson Cancer Center der Universität Texas, USA, sowie das Istituto Europeo di Oncologia (IEO) in Mailand, Italien. „Wir freuen uns sehr, dass unsere dänischen Kolleginnen und Kollegen unsere Klinik für Frauenheilkunde als eines von drei Zentren weltweit ausgewählt haben, um sich hier Anregungen für den Auf- und Ausbau der eigenen Klinik zu holen. Das zeigt ganz klar, dass die fachliche Expertise unserer Klinik als Teil des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) auch weit über Essen hinaus wahrgenommen wird und wir uns mit anderen Elite-Einrichtungen messen können“, so Prof. Dr. Rainer Kimmig, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und amtierender Vizepräsident der Europäischen Gesellschaft für gynäkologische Onkologie (ESGO), anlässlich des Besuchs der dänischen Delegation in Essen. „Ich bin sicher, dass der geplante fachliche Austausch wichtige Impulse für den Ausbau der Klinik am Rigshospitalet geben kann – schließlich gehört das WTZ seit vielen Jahren zu den führenden Krebsbehandlungszentren in Europa. Und die Klinik für Frauenheilkunde leistet hier mit der Spezialisierung auf die Behandlung von gynäkologischen Krebserkrankungen einen wichtigen Beitrag“, führt Prof. Kimmig aus.
Entsprechend habe man auch das Programm für die drei Besuchstage zusammengestellt: Nach einem Austausch mit Mitgliedern des Vorstands des UK Essen stünden mehrere intensive fachliche Gespräche im Mittelpunkt: „Neben zentralen Fragen der Organisation eines Krebszentrums haben unsere dänischen Kollegen besonderes Interesse an unseren Methoden zur Behandlung des Vulva-Krebses sowie des Eierstockkrebses geäußert. Diesem Wunsch kommen wir natürlich gerne nach. Darüber hinaus ist ein Gespräch zwischen Prof. Claus Høgdall, Professor für gynäkologische Onkologie, und Vertretern des Dekanats der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am UK Essen geplant, in dem eine mögliche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Krebsforschung erörtert werden soll“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Martin Heubner, Koordinator des gynäkologischen Krebszentrums der Klinik für Frauenheilkunde, das geplante Programm. Zudem sei ein Treffen leitender Krankenschwestern vorgesehen, in dem der Erfahrungsaustausch in der Nachbehandlung von Operationen und Pflege von Patienten mit Krebserkrankungen im Mittelpunkt stehe.
Hintergrundinformation zum Westdeutschen Tumorzentrum
Das WTZ ist Deutschlands größtes Tumorzentrum, nahezu alle Kliniken und Institute des UK Essen sind hier beteiligt. Die Bedeutung der Onkologie als einer der drei Schwerpunkte des UK Essen zeigt auch die 2009 verliehene Auszeichnung des WTZ als „Onkologisches Spitzenzentrum", die die Deutsche Krebshilfe im vergangenen Jahr erneuert hat. Das WTZ umfasst 14 spezialisierte Therapieprogramme für Krebserkrankungen unterschiedlicher Organsysteme. Das gynäkologische Krebszentrum und das Brustzentrum bilden eines dieser Therapieprogramme. Rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen bei Frauen werden durch diese Zentren abgedeckt. Beide sind von der Deutschen Krebsgesellschaft nach OnkoZert zertifiziert – das gynäkologische Krebszentrum erhielt diese Auszeichnung bereits 2008, das Brustzentrum 2012.
Hintergrundinformation zum Rigshospitalet
Das Rigshospitalet („Reichskrankenhaus“) ist, gemessen an der Bettenzahl, nach dem Universitätsklinikum Odense das zweitgrößte Krankenhaus Dänemarks und Teil des Universitätsklinikums der Universität Kopenhagen. Das Krankenhaus bietet nahezu alle medizinischen Fachrichtungen. Es verfügt über 1.120 Betten und beschäftigt rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Ärzte behandeln hier jährlich ca. 65.000 Patienten stationär und 420.000 ambulant. Als Teil des Universitätsklinikums der Kopenhagener Universität ist das Krankenhaus zudem in die klinische Ausbildung von Medizinstudierenden eingebunden.