(openPR) LIEBENAU/HEGENBERG – Der neue "Creativo" Jahrgang 2012 steht in den Regalen des Liebenauer Landlebens. Vier Euro pro verkaufter Flasche Wein kommen sozialen Projekten in der Stiftung Liebenau zugute. Eine Jury aus Werkstattbeschäftigten und Heimbewohnern entscheidet, welche Projekte unterstützt werden. In diesem Jahr werden mit dem Erlös von 2.930 Euro Schneewanderungen und Boxstunden in der St. Gallus-Hilfe Rosenharz gefördert. Gleichermaßen profitierte das Heim St. Hildegard in Hegenberg von dem Weinprojekt "Creativo". Beim Familientag stellten die Heimbeiräte stolz die neuen Sitzgelegenheiten im Café Klatsch vor.
Arbeiter im Weinberg
"Das Besondere an dem Projekt Creativo ist die Beteiligung von Menschen mit Behinderung", sagte Geschäftsführer Rainer Wöhrle vom Liebenauer Landleben. Im Jahr 2005 hat die Stiftung Liebenau mit dem Erwerb und der Pacht von Weingärten bei Kressbronn am Bodensee ein neues Tätigkeitsfeld für die Menschen geschaffen, die gerne in der Natur arbeiten. Unter Anleitung eines erfahrenen Winzers pflegen sie die Reben und helfen bei der Ernte. Der Creativo wird im Weinkeller des Markgrafen S.K.H. Bernhard Prinz von Baden ausgebaut. Die Beschäftigten sind beim Abfüllen mit dabei und leisten beim Verpacken und im Verkauf wertvolle Arbeit.
Kunst und Soziales
Sinnbildlich für ein gelungenes Miteinander steht auch das Weinetikett, das jedes Jahr neu von Künstlern aus den eigenen Reihen gestaltet wird. Den Creativo 2012 ziert ein fantasievolles Wesen von Marius Tsedee, das von Micheie Multari akribisch ausgemalt wurde. Das Ergebnis ist weder Mensch noch Tier, sondern ein Motiv, das sich in einem spannungsvollen Zwischenraum bewegt. Beide Künstler widmeten sich in der St. Lukas-Klinik dem bildnerischen Dialog. Wöhrle: "Dafür braucht es Mut und die Fähigkeit, dem anderen Raum zu lassen."
Mitspracherecht für alle
Seit Beginn kommt der Erlös in Höhe von vier Euro pro Flasche Creativo den Menschen zugute, die in der Stiftung leben und arbeiten. Zum dritten Mal haben Werkstattbeschäftigte und Heimbewohner aus Liebenau, Hegenberg und Rosenharz entschieden, wie über den Erlös verfügt wird. 18 Vorschläge wurden eingereicht und von der Jury geprüft. Den Zuschlag erhielten Werkstattbeschäftigte aus Rosenharz und Liebenau für Boxprojekte und Schneewanderungen sowie das Café Klatsch. Das Café ist ein öffentlicher Treffpunkt im Heim St. Hildegard mit Tischfußball, Internet-Café und Discoabende für alle.
Creativo und seine Partner
Der Creativo ist ein feiner Spätburgunder, der im Liebenauer Landleben verkauft wird. Im Weinkeller des Markgrafen ausgebaut, bringen noch weitere "Creativo"- Partner ihre Verbundenheit für die Menschen, die von der Stiftung begleitet werden, zum Ausdruck, indem sie die Korken (M. A. Silva), die Flaschen (verallia) und die Etiketten (Carini) sponsern. Heimbeirätin Julia Walzik überreichte Wöhrle im Namen der Hegenberger Bewohner eine Dankeschön-Karte für die großzügige Investition in das Café Klatsch. "Am Ende selbst entscheiden zu können, welches Projekt mit dem Creativo-Erlös unterstützt wird, schärft die Eigenverantwortung und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Autonomie und Selbstbestimmung", sagte Hermann Engbers, Heilpädagoge und Heimleiter vom Haus St. Hildegard.
Weitere Infos zum Projekt Creativo finden Sie unter www.stiftung-liebenau.de/stiftung-liebenau/projekte