(openPR) Sie tanzen, lachen, albern herum. Im Wembley-Stadion, im Supermarkt, in Parks und auf der Straße. Pharrell Williams Ohrwurm HAPPY sorgte in den letzten Wochen in der islamischen Welt für Aufruhr. Muslime auf der Straße sangen, tanzten oder malten zum Song. Das Video HAPPY BRITISH MUSLIMS wurde binnen weniger Tage bereits mehr als eine halbe Million mal angeklickt. Bald darauf gab es den ersten deutschen Nachfolger mit HAPPY GERMAN MUSLIMS Innerhalb der Jugend lösten die Videos wahre Begeisterungsstürme. Denn ob männlich, weiblich, jung, alt, schwarz, weiß, asiatisch, mit Kopftuch und ohne Kopftuch, - all diese Muslime haben eines gemeinsam: Sie sind happy drauf.
Die Macher der Videos wollen zeigen, dass Religiosität auch anders ausgedrückt und verstanden werden kann. Dass Religion auch jenseits der gängigen Moschee-Organisationen, Event-Sälen oder Lehreinrichtungen zum Leben gehört. Dass junge Muslime einfach auch happy sein können.
Happy Muslims sind anders. Sie sind integriert. Sie haben studiert. Sie stehen in der Startrampe. Jetzt wollen sie mit dabei sein. Ob in der Wirtschaft, in der Politik, in der Geschäftswelt, - Happy Muslime wollen ihren Beitrag in der Gesellschaft erfüllen. Doch sie wollen auch religiös sein. Religiosität gehört für sie mit dazu.
Damit gerät der Islam immer mehr in das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Während traditionelle Muslime die Musik im Video als islamisch nicht erlaubt ansehen und das Tanzen im Video als „Sünde“ bezeichnen, befürworten andere die Happy Muslim Bewegung, weil sie die muslimische Community ein Stück weit von den negativen Bildern befreie, von denen sie drangsaliert werde. Auch der bekannte Islamwissenschaftler und einflussreiche Universitätsprofessor an der Cambridge-University, Sheich Abdel Hakim Murad (Timothy Winter) wirkte beim Video mit. Gegenüber der britischen Zeitung THE INDENPENDANT erklärte, dass er happy gewesen ist, in das Projekt eingebunden worden zu sein. Im Video hat er einen Auftritt, wo die Musik kurz unterbricht. Das Bild von Abdel Hakim Murad, das an dieser Stelle eingeblendet wird, wirkt sehr ernst. Dann aber nach kurzer Zeit hält er ein Schild hoch mit der Aufschrift „I‘m Happy!“ Abdel Hakim Murad verzieht sein ernstes Gesicht und lächelt, dann läuft die Musik wieder an.
Bleibt zu hoffen, dass sich das Nachahmer-Projekt in Deutschland realisieren lässt. Im Social Web werden bereits nach Unterstützern für die Idee gesucht.
Smilemuslim, der erst kürzlich online geschaltete Shop für jede Menge islamisches Design, hat die Idee ebenfalls aufgegriffen. „Mit unserer Born2B Happy Muslim T-Shirt Serie werden wir inshaAllah in Kürze an die Öffentlichkeit treten.“
Konvertiten gelten als Brückenbauer, weil sie beide Welten kennen: Die Welt ohne Religion und die Welt mit Religion. Und sie gelten als Brückenbauer, weil sie mit dem hiesigen Rechts- und Kultursystem besser vertraut sind als Muslime mit Migrationshintergrund. Arifa ist Konvertit. Sie ist die Inhaberin von Smilemuslim. Ob auf Wandbildern, T-Shirts oder sonstigen Schreibwaren, Smilemuslim kommt an. Von Beruf ist sie Volljuristin. „Den Rechtsanwaltstitel hängte ich vor 18 Jahren an den Nagel. Ich war ausgebrannt. Ich hatte keine Orientierung und keinen Halt.“ Danach begab sie sich auf spirituelle Suche und landete beim Islam.