(openPR) Nach einem ereignisreichen Tag sehnt sich wohl jeder nach erholsamem Schlaf, um wieder neue Kräfte zu tanken. Doch viele Menschen wachen morgens mit Kopf- oder Kieferschmerzen auf und fühlen sich wie gerädert. Oft findet sich die Ursache im sogenannten Bruxismus – nächtlichem Zähneknirschen. „Fehlstellungen oder auch Stress führen dazu, dass Betroffene nachts die Zähne stark zusammenpressen und mahlend hin und her bewegen“, erklärt Milan Michalides, Gründer der Zahnarztpraxis Michalides & Lang in Stuhr bei Bremen. „Unter anderem führt dies zu Verhärtungen der Kiefermuskulatur.“ In einigen Fällen hilft das als Anti-Falten-Mittel bekannte Botox, die Beschwerden zu lindern.
Krafteinwirkung mit Folgen
Neben morgendlichen Schmerzen führt regelmäßiges Zähneknirschen zu allmählichen Veränderungen in Mund und Kiefer. So entstehen durch den starken Druck mit der Zeit Schäden an den Zähnen, die vom Abrieb des Zahnschmelzes bis hin zu Rissen und Absplitterungen reichen können. Im Extremfall brechen Zähne sogar komplett durch, sodass Betroffene Lücken im Gebiss erleiden. Auch der Kaumuskel verändert sich nach und nach. „Wie auch bei anderen Muskeln im Körper regt regelmäßige Krafteinwirkung diesen zum Wachstum an“, erläutert Milan Michalides. „In manchen Fällen führt der ein- oder beidseitig vergrößerte Kiefermuskel sogar zu Veränderungen der Gesichtskontur.“ Bei solchen Entwicklungen helfen herkömmliche Aufbissschienen, die Patienten in der Nacht tragen, oft nicht mehr weiter.
Muskeln ausschalten
Zahnärzte greifen auf das Nervengift Botulinumtoxin – kurz Botox – zurück, sobald es zu einer anhaltenden Überaktivität und infolgedessen zu einer Vergrößerung der Kaumuskeln kommt. Bei gezielter Injektion stoppt es die Reizübertragung und hemmt die Nerven. Dadurch entspannt sich der Kiefer und das nächtliche Zähneknirschen samt unbewussten Anspannungen lässt nach. Kau- und Sprechfunktion bleiben unbeeinträchtigt. „In der folgenden Zeit regeneriert sich die gesamte Kiefermuskulatur und vergrößerte Strukturen bilden sich auf ein normales Maß zurück“, beschreibt Milan Michalides die Wirkung. Gegebenenfalls sind wiederholte Anwendungen nötig, da die Wirkung der Botoxinjektion nach etwa drei bis sechs Monaten nachlässt. „Neben der Botox-Therapie gilt es zudem, mögliche Auslöser wie Stress, Schlafstörungen oder schlecht sitzenden Zahnersatz zu beheben“, ergänzt der Experte abschließend. „Nur in dieser Kombination lässt sich eine langfristige Linderung gewährleisten.“