(openPR) Immer neue Meldungen über von der Vogelgrippe infizierte Vögel in Deutschland verunsichern die Bundesbürger. Scheint es laut sensationsgieriger Journalisten doch nur eine Frage der Zeit, wann der erste Deutsche an dieser Krankheit stirbt. Wenngleich auch keine Hysterie ausgebrochen ist, die Verbraucher sind beim Thema Vogelgrippe zu wenig informiert. "Vermeiden Sie den direkten Umgang mit Geflügel", lautet das Statement des Bundesgesundheitsministeriums. "Nach dem Kochen und Braten kann Geflügel ohne Risiko verzehrt werden."
Eine direkte Gefährdung des Menschen besteht nicht. Bisher ist das Virus nur in seltenen Fällen auf den Menschen übergesprungen, was Experten darauf zurückführen, dass der Mensch für das Virus keinen geeigneten Wirt darstellt. Andernfalls hätte es - insbesondere in Asien, wo Mensch und Tier auf engsten Raum zusammen leben - schon mehr Ansteckungsfälle geben müssen.
Doch wie sieht es bei Bettwaren, gefüllt mit Daunen und Federn, aus?
Ca. 60% der Bettwaren sind mit Daunen und Federn gefüllt. Diese natürliche Füllung bietet bei entsprechender Füllqualität höchste Wärmehaltung bei geringstem Gewicht und erzeugt ein wohliges Schlafklima. Eine solchermaßen ausgeprägte Anschmiegsamkeit und Wärmehaltung wird selbst von hochwertigen Synthetikfasern nicht erreicht.
Daunen und Federn werden vornehmlich aus asiatischen, nordamerikanischen und europäischen Ländern nach Deutschland importiert.
Nahezu alle der in Deutschland anbietenden Bettfedernfabriken sind im Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie e.V. organisiert. Die Firmen kennzeichnen ihre Bettwaren nach der DIN 12934, die die Etikettierung der Füllungszusammensetzung (% Daunen, % Federn) genauso regelt wie die Klassifikation von Neuware.
Warum keine Vogelgrippe-Gefahr von daunen- und federgefüllten Bettwaren ausgeht, ist auch im Zusammenhang mit der Aufbereitung der Daunen und Federn als Füllmaterial zu sehen:
Das H5N1 Virus gehört zu den umhüllten Viren; es ist von einer Lipidschicht (Fetthülle) umgeben. Wird diese Hülle zerstört, ist das Virus nicht mehr infektiös. Besonders empfindlich reagiert es auf Trockenheit und Hitze. Lange Phasen der Trockenheit übersteht das Virus genauso wenig wie Hitze. Eine Erhitzung auf 70 Grad Celsius für 10 Minuten tötet den Erreger zuverlässig ab. Je größer die Hitze, desto schneller wird er abgetötet.
Da Federn und Daunen keinen lebenden Wirt darstellen und das Füllmaterial vor der Verarbeitung gründlich gewaschen und bei über 100°C getrocknet wird, besteht überhaupt keine Gefahr einer Übertragung.
Auf welche Kennzeichnung sollten wir beim Federbettenkauf achten, um auf Nummer sicher zu gehen?
Juliane Hedderich (Verband der deutschen Daunen- und Federn-Industrie):
“Durch die Verbreitung der Tierkrankheit „Vogelgrippe“ hat sich für die Verwendung federn- und daunengefüllter Bettwaren nichts geändert. Die industrielle Bearbeitung des Füllmaterials und die Herstellung von Bettwaren unterliegen strengen veterinärpolizeilichen Auflagen, von denen seit jeher Mitarbeiter und Verwender profitieren. Daran hat sich auch jetzt nicht geändert, deshalb nochmals unsere bekannten Tipps:
Achten Sie darauf, dass federn- und daunegefüllte Bettwaren nach DIN EN12934 mit dem Zusatz „Neu … Klasse I“ versehen sind und das Zeichen „Nomite - für Hausstauballergiker geeignet“ (www.nomite.de) tragen. Nützlich ist darüber hinaus auch noch die Herstellerkonformitätserklärung „Traumpass“ (www.traumpass.de).“
Einzige potentielle Gefahr: Knappheit und Preissteigerung
Um die Virus-Verbreitung durch Geflügel einzudämmen, wird Geflügel auch ohne erfolgter Erkrankung sicherheitshalber getötet. Im Jahre 2003 waren ca. 30 Mio. Vögel betroffen. Eine Tötung der Geflügel könnte zur Knappheit des Rohmaterials Daune und Federn führen und somit zur Verteuerung der damit gefüllten Decken führen. Aber viel wichtiger: Eine Erkrankung durch Daunen und Federn in Bettwaren halten selbst Wissenschaftler für ausgeschlossen.
Weitere Informationen zum Thema Bettwaren und Vogelgrippe unter www.vdfi.de und www.textile-wohnwelt.de