(openPR) Der Bundesverband Deutscher Pathologen lädt ein zur Pressekonferenz am 04.09.2013, 11.00 Uhr, Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 4, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin
Es ist eine Grundsatzfrage, die den Bewertungsausschuss von Krankenkassen und Ärzten künftig beschäftigen wird. Wie ist mit der neuen molekularen Medizin umzugehen? Ein interner Streit über die Abrechnungsfähigkeit der Genexpressionsanalyse führt zu einer „Präzisierung“ im EBM und de facto zu Leistungsausschlüssen für gesetzlich versicherte Brustkrebspatientinnen. Ab 01.10.2013 wird im EBM die bislang noch erlaubte Abrechnung von Genexpressionstests nicht mehr möglich sein.
Der mit der molekularen Medizin verbundene Innovationsschub hat im Augenblick eine Geschwindigkeit erreicht, auf die das deutsche Gesundheitssystem nicht vorbereitet ist. Das bedeutet konkret, dass wichtige Entscheidungen nicht gefällt werden können und verschoben werden zum Leidwesen und zu Lasten der betroffenen Patienten und Patientinnen. Insofern hält es der Bundesverband Deutscher Pathologen für dringend erforderlich, die Strukturen dahingehend zu ändern, dass wichtige innovative Ansätze in einem überschaubaren Zeitraum realisiert werden können.
Prof. Dr. med. Werner Schlake appelliert an die Kassenärztliche Bundesvereinigung und auch an die Kassen, entsprechende Voraussetzungen so schnell wie möglich zu schaffen und prognostiziert: „Sollte das nicht geschehen, wird es in diesem Punkt zu einer echten Zwei-Klassen-Medizin kommen.“
Die Rückschrittlichkeit der gesetzlichen Krankenversicherung zeigt sich auch an den zahlreichen Restriktionen für innovative Fachgebiete: die noch erlaubten molekularen Leistungen werden um 30 % abgewertet, die Bedarfsplanung soll das personelle Angebot an diagnostisch tätigen Ärzten einschränken, und die Anpassung von Genehmigungen hinkt um ein Jahrzehnt hinter den Weiterbildungsanforderungen hinterher.
An diesen und ähnlichen Beispielen wird Prof. Schlake gemeinsam mit Eva Schumacher-Wulf von „Mamma Mia“ als Patientenvertreterin die derzeitige Lage im Gesundheitswesen verdeutlichen. „Statt Gesundheit nach Kassenlage brauchen wir mehr Anreize für Qualität und Innovation“, fasst Prof. Schlake seine Forderungen zusammen.