(openPR) Wiederentdeckung beim Musikfest Stuttgart: Anima Eterna Brugge und Jos van Immerseel bringen drei Bach-Kantaten in der Bearbeitung von Brahms erstmals seit dessen Lebzeiten wieder zur Aufführung: 6. September 2013
Es ist eine kleine Sensation: Anima Eterna Brugge unter Jos van Immerseel wird am Freitag, 6. September 2013 beim Musikfest Stuttgart um 13.00 Uhr in der Stiftskirche die Brahms-Bearbeitungen der Bach-Kantaten BWV 4, 34 und 50 nach rund 140 Jahren wieder zum Leben erwecken. Seit deren Uraufführung in Wien (Brahms war von 1872 bis 1875 Konzert-Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien), sind sie nicht mehr erklungen und bislang unveröffentlicht. In Stuttgart werden sie in einmaligen Studienaufführungen nach dem noch unveröffentlichten Notentext der Johannes-Brahms-Gesamtausgabe zu hören sein. Dem Dresdner Kammerchor kommt in diesem Konzert neben Anima Eterna Brugge eine bedeutende Rolle zu. Weitere Ausführende sind Sophie Harmsen (Alt), Benjamin Glaubitz (Tenor) und Tobias Berndt (Bass).
Die drei Kantaten „Christ lag in Todesbanden“ (BWV 4), „O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe“ (BWV 34) und „Nun ist das Heil und die Kraft“ (BWV 50) erhielten von Johannes Brahms auf sehr eigenständige Weise eine klangliche Neufassung. Die handschriftlichen Unterlagen befinden sich im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, das von Prof. Dr. Otto Biba geleitet wird. Seit Jahren ein Verfechter der Bedeutung dieser Werke, hat er sich für ihre Aufführung und wissenschaftliche Aufbereitung eingesetzt. Mit Prof. Dr. Robert Pascall (Universität Nottingham), der Brahms-Forschungsstelle an der Universität Kiel und dem Musikfest Stuttgart wurden die idealen Partner gefunden, um dieses Projekt zu realisieren. Nach dem Konzert wird das nochmalig überprüfte Notenmaterial 2015 in der von der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien mitherausgegebenen Johannes-Brahms-Gesamtausgabe im G. Henle-Verlag erscheinen.
Anima Eterna Brugge unter der Leitung von Jos van Immerseel hat sich mit Werken von Brahms immer wieder intensiv auseinandergesetzt. Die Herausforderung wird es sein, ein romantisches Klangidiom – jedoch ohne exzessives Vibrato – zu kultivieren. Mit Anima Eterna Brugge gründete Jos van Immerseel 1987 eines der wichtigsten Originalklang-Ensembles Mitteleuropas, das seitdem international für Furore sorgt. In der frühzeitigen Auseinandersetzung mit Werken des 19. Jahrhunderts unterschied es sich bewusst von der gängigen Herangehensweise an die historische Aufführungspraxis. Die jüngste CD-Einspielung mit Werken von Claude Debussy wurde 2012 von diversen Medien zur Referenzaufnahme gekürt. Weitere Informationen: www.animaeterna.be
Das Musikfest Stuttgart ist 2009 als Weiterentwicklung aus dem Europäischen Musikfest Stuttgart entstanden. Veranstaltet wird es von der 1981 von Helmuth Rilling gegründeten Internationalen Bachakademie Stuttgart. Mit dem diesjährigen Festival erfährt die weltweit renommierte Forschungs- und Aufführungsstätte ihren bisher größten Umbruch: Seit Sommer 2013 lenken Hans-Christoph Rademann als Akademieleiter und Gernot Rehrl als Intendant die künstlerischen Geschicke. Zu den Klangkörpern der Bachakademie gehören die Gächinger Kantorei und das Bach-Collegium Stuttgart. Das Musikfest Stuttgart findet in diesem Jahr von 22. August bis 8. September unter dem Motto „Neugier“ statt. Weiteres auf www.musikfest.de
Musikfest Stuttgart – Sichten auf Bach IV
Freitag, 6. September 2013, 13:00 Uhr, Stiftskirche Stuttgart
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) / Johannes Brahms (1833 – 1897):
Kantate „Christ lag in Todesbanden“ BWV 4
Kantate „O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe“ BWV 34
Kantate „Nun ist das Heil und die Kraft“ BWV 50
Anima Eterna Brugge
Dresdner Kammerchor
Sophie Harmsen, Alt / Benjamin Glaubitz, Tenor / Tobias Berndt, Bass
Jos van Immerseel, Leitung






