openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Brandheiße Technologie für verbesserte Biomasse-Nutzung

20.12.200517:34 UhrEnergie & Umwelt

(openPR) Wissenschaftler der Universität Stuttgart und Renninger Firma gründen Unternehmen zur Vermarktung neuer Brenner für Bio-Brennstoffe


Die hohen Mineralöl-Preise geben den entscheidenden Impuls - die Biomasse-Nutzung boomt mehr denn je. Eine Vielzahl neu entwickelter Verfahren wird zur Marktreife gebracht, bestehende Anwendungen werden unter Hochdruck optimiert. Das Institut für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen der Universität Stuttgart (IVD) ist unter den Einrichtungen, die diese Entwicklung vorantreiben. Die Wissenschaftler des IVD liefern entscheidendes Know-how für die effizientere Gestaltung der Biomasse-Prozesse mit Hilfe spezieller Brenner. Jüngste Forschungsergebnisse des IVD mündeten jetzt in Zusammenarbeit mit der Renninger WS Wärmeprozesstechnik GmbH in die Gründung des Unternehmens E-Flox GmbH für die Vermarktung eines hoch innovativen Brennertyps.



Holzhackschnitzel, Schweinegülle, Schnittgut, Chinaschilf: Energieträger von morgen müssen nicht in fernen Ländern aufwändig zu Tage gefördert werden - sie wachsen vor unserer Haustür. Der Landwirt als Energiewirt - damit diese Vision Wirklichkeit werden kann, ist geballtes energietechnisches und verfahrenstechnisches Know-how notwendig. Schließlich müssen sich für die Betreiber hohe Investitionen in dezentrale Anlagen einigermaßen schnell rechnen. Die Arbeit eines stark anwendungsorientierten Stuttgarter Forschungsinstituts, das Technologien entwickelt, die einer großen Vielzahl von Biomasse-Prozessen zu höherer Effizienz und damit zu größerer Wirtschaftlichkeit verhelfen können, ist daher hoch willkommen.
Das Institut für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen der Universität Stuttgart (IVD) forscht in einem Bereich, der für die Biomasse-Nutzung von entscheidender Bedeutung ist: der Optimierung von Verbrennungsprozessen. Denn bei diesem Thema gibt es noch eine Reihe von technischen Schwierigkeiten, die die IVD-Wissenschaftler schnellstens in den Griff bekommen wollen. "Die Ener-giebilanz mancher Biomasse-Prozesse ist noch
‚bedenklich`" sagt Dr. Roland Berger, Leiter der IVD-Abteilung Dezentrale Energieumwandlung. Vielfach sei noch ein hoher Input an fossilen Energieträgern nötig, um die erforderlichen Temperaturen beispielsweise bei der Bioalkohol-Destillation erreichen zu können. Als weiteres Problem gelten Stickstoffoxid-Emissionen sowie Teer-Rückstände in den Brenngasen.

Europaweit einzigartige Versuchsanlagen zur Untersuchung von Verbrennungsprozessen

Unternehmen und Institutionen, die sich im Bereich der Biomasse-Nutzung engagieren, sind eingeladen, das Know-how des IVD ‚anzuzapfen’. Das Stuttgarter Institut mit seinen rund 70 Mitarbeitern in sechs Abteilungen hat längst einen ausgezeichneten Namen als Anlaufstelle und Projektpartner. "Wir arbeiten sehr experimentell und anwendungsorientiert, die Grundlagenforschung spielt bei uns eine weniger zentrale Rolle", sagt Dr. Roland Berger. Die enge Kooperation mit der Industrie spiegelt sich deutlich in der Finanzierung des Instituts wider. "Das Land finanziert die Verwaltung und die Stellen der Abteilungsleiter, alle anderen Mitarbeiter sind über Forschungsprojekte oder Industrieaufträge finanziert", so Dr. Berger. "Bis zu 30 Prozent des Budgets kommt direkt von der Industrie."
Besonders nachgefragt von den Unternehmen ‚draußen’ sind die Versuchsanlagen des IVD, die im alten Block des Heizkraftwerkes der Universität Stuttgart untergebracht sind. "Was Menge und Breite der Versuchsanlagen angeht, gibt es europaweit kein Institut, das hier mit uns konkurrieren kann, das hat sich in der Industrie herum gesprochen", erklärt Dr. Roland Berger das große Interesse an den Testkapazitäten des IVD. "Wenn jemand untersucht haben will, wie etwas brennt, kommt er zu uns."

Verwertung von Reststoffen

Strom und Wärme aus Holzpellets, Kunststoffe und Diesel-Kraftstoff aus Stroh - solche Biomasse-Prozesse erscheinen fast schon als "Allheilmittel" in einer Zeit der Rohstoffverknappung. Doch es gibt einen Pferdefuß: Die Energiebilanz der meisten Verfahren ist noch lange nicht optimal. Insbesondere die Nutzung von Reststoffen wie zum Beispiel Abfallgasen oder Gärrückständen steckt noch in den Anfängen. Hier haben die Wissenschaftler des IVD angesetzt und bieten heute umfassendes Know-how zur Verbesserung der Energie- und Stoffbilanz vieler Biomasse-Prozesse.
Ein höchst aktuelles Beispiel ist die so genannte Biomasse-Vergasung. Bei diesem Verfahren wird Biomasse unter Einsatz von hohen Temperaturen mög-lichst vollständig in einen gasförmigen Energieträger, zum Beispiel ‚Brenngas’, umgewandelt. Dabei wird der erhitzten Biomasse ein sauerstoffhaltiges Verga-sungsmittel - in der Regel Luft - zugeführt. Die organischen Stoffe werden in brennbare Verbindungen aufgespalten; das so produzierte Brenngas kann in speziellen Brennern zur Wärmebereitstellung und in Gasmotoren oder -turbinen zur Stromerzeugung oder zur kombinierten Wärme- und Strombereitstellung eingesetzt werden. Sowohl bei der Entwicklung spezieller Brenner, mit denen Reststoffe solcher Biogas-Prozesse thermisch verwertet werden können, als auch bei der Reinigung des Brenngases von problematischen Rückständen gilt das IVD als eine führende Adresse. Die Energiebilanz der Verfahren verbessert sich durch den Einsatz der Brenner entscheidend, da so ein Teil der benötigten Wärme durch die Verbrennung von "Abfallstoffen" bereitgestellt wird und nicht "von außen" dem Prozess zugeführt werden muss.
Auch am Beispiel der Bioalkohol-Herstellung lässt sich der Nutzen solcher Spezialbrenner gut verdeutlichen. Bei der Vergärung von Rohstoffen wie Zuckerrüben, Mais oder Getreide entstehen feste und gasförmige Gärrückstände. Diese können mit Hilfe eines am IVD entwickelten Brenners thermisch verwertet und in den Prozess zurückgeführt werden. Die Energiebilanz des Gesamtprozesses wird dadurch deutlich verbessert. "Zurzeit müssen etwa 70 Prozent der in Form von Alkohol produzierten Energie in Form fossiler Brennstoffe dem Prozess zugeführt werden", sagt Dr. Roland Berger. "Da gibt es noch erhebliche Optimierungspotenziale."

Von der Forschung zur Unternehmensgründung: E-FLOX GmbH

Dass mit dem Fachwissen auf dem Gebiet der Biomasse-Verbrennung Geld
verdient werden kann, zeigen nicht nur die zahlreichen Projektpartnerschaften des IVD mit Industrie-Unternehmen aus der Region. Eine erst wenige Wochen zurück liegende Unternehmensgründung aus dem Institut heraus, spricht eine noch deutlichere Sprache: Die am 17. November 2005 gegründete E-FLOX GmbH widmet sich der Entwicklung und Vermarktung eines Brenners für Energieumwandlungsprozesse nach dem Prinzip der flammenlosen Oxidation (FLOX). Partner der Unternehmensgründer aus dem IVD ist die WS Wärmeprozesstechnik GmbH aus Renningen, die schon seit einiger Zeit ‚herkömmliche’ FLOX-Brenner herstellt und vertreibt. Diese werden bisher hauptsächlich in Hochtemperaturpro-zessen, beispielsweise bei der Stahlverarbeitung und der Keramikindustrie, eingesetzt. Der ‚neue’ Brennertyp wird verstärkt bei der Biomasse-Nutzung zum Einsatz kommen und dort die Effizienz der Verfahren entscheidend steigern. Das Ziel dieser Entwicklung: eine echte Alternative zum ‚Schwarzen Gold’.
zk-rab

Digitale Fotos können angefordert werden bei Zeeb Kommunikation,
Tel. 0711-6070719, E-Mail: E-Mail
oder Download unter www.region-stuttgart.de/sixcms/rs_presse/

Herausgeber:
Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH
Helmuth Haag
Friedrichstraße 10,
70174 Stuttgart
Tel. 0711-22835-13, Fax 0711-22835-888
E-Mail E-Mail

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 72892
 2197

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Brandheiße Technologie für verbesserte Biomasse-Nutzung“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Zeeb Kommunikation

DELMIA stellt den Process Engineer Rapid vor
DELMIA stellt den Process Engineer Rapid vor
"Schlüsselfertige" Lösung für die Fertigungsprozess- und Ressourcenplanung (Fellbach) - Eine "schlüsselfertige" Softwarelösung für die Fertigungsprozessplanung in kleinen und mittelständischen Fertigungsunternehmen hat DELMIA jetzt vorgestellt. Der DELMIA Process Engineer (DPE) Rapid ermöglicht eine standardisierte Prozessplanungs-methodik, die ohne eine unternehmensspezifische Anpassprogrammierung auskommt. Damit ist DPE Rapid eine unmittelbar einsetzbare Lösung, die Unternehmen bei der Bestimmung der für die Markteinführung eines Produktes…
Bild: Neue Ingenics-Studie von Roland Berger Market Research: Effizienz in der VerwaltungBild: Neue Ingenics-Studie von Roland Berger Market Research: Effizienz in der Verwaltung
Neue Ingenics-Studie von Roland Berger Market Research: Effizienz in der Verwaltung
Mit mehr Effizienz in der Verwaltung könnten viele Unternehmen auch am Standort Deutschland sehr viel profitabler sein - und bleiben (Ulm) - Hier der globale Wettbewerb, unter dessen Druck deutsche Unternehmen ächzen - dort gigantische Effizienzsteigerungspotenziale, die kaum ausgeschöpft werden. Das passt nicht zusammen? Offenbar doch. Denn während viele Unternehmen alles geben, um Produktivitätsprobleme in den Griff zu bekommen, lassen sie Einsparmöglichkeiten in der Verwaltung außer Acht. Mit einer neuen Studie belegen die Ingenics AG und…

Das könnte Sie auch interessieren:

KLIMAHOUSE Bozen 2014: GruenEnergy und ENTRADE AG punkten mit Strom aus Holz
KLIMAHOUSE Bozen 2014: GruenEnergy und ENTRADE AG punkten mit Strom aus Holz
… Strom und Wärme aus fester Biomasse im Leistungsbereich von über 400 kW ausgerichtet. In Auer/Südtirol ist seit 2013 eine Doppelanlage mit der innovativen agnion-Technologie in Betrieb. Diese Anlage hat eine Leistung von 850 kW (elektrisch) und kann nach Rücksprache besichtigt werden. Südtirol hat optimale Voraussetzungen, den Energiebedarf verstärkt …
Brandenburg und Niedersachsen vereinbaren Zusammenarbeit mit Volkswagen
Brandenburg und Niedersachsen vereinbaren Zusammenarbeit mit Volkswagen
Gemeinsame Entwicklung von nachhaltigen Energieressourcen Wolfsburg, den 15. Juli 2003 - Die Einführung von Technologien zur Herstellung von Kraftstoffen aus Biomasse Wolfsburg. Heute trafen sich Vertreter der Bundesländer Brandenburg, Niedersachsen sowie der Volkswagen AG um eine Vereinbarung über die wissenschaftliche technische Zusammenarbeit zur …
Bild: Immer mehr chemische Produkte aus BiomasseBild: Immer mehr chemische Produkte aus Biomasse
Immer mehr chemische Produkte aus Biomasse
… Inwieweit Biomasse und ihre möglichst vollständige Nutzung in Bioraffinerien traditionelle erdölbasierte Herstellungsweisen ablösen wird, analysiert die aktuelle Studie von Zukünftige Technologien Consulting der VDI Technologiezentrum GmbH. Die Studie „Biomasse – Rohstoff der Zukunft für die chemische Industrie“ untersucht biobasierte Herstellungsverfahren …
Bild: Heizen mit Biomasse – umweltfreundlich und wirtschaftlich sinnvollBild: Heizen mit Biomasse – umweltfreundlich und wirtschaftlich sinnvoll
Heizen mit Biomasse – umweltfreundlich und wirtschaftlich sinnvoll
… Transportkosten und die Gefahr von Umweltkatastrophen wie Öltankerunglücken, sondern schafft Arbeitsplätze im Bereich der Forstwirtschaft und der Altholzverwertung und hält das Geld in der Region.Technologie zur Erzeugung von Energie aus Biomasse hat sich, z.B. in Österreich schon seit vielen Jahren bewährt hat. Das Heizen mit endlos nachwachsender Biomasse hat …
Biométhodes: Erste Schlüsseltechnologie zur vollständigen Verwertung von Biomasse entwickelt
Biométhodes: Erste Schlüsseltechnologie zur vollständigen Verwertung von Biomasse entwickelt
Das französische Biotech-Unternehmen Biométhodes hat die erste Technologie entwickelt, die alle Bestandteile der Biomasse verwertet. Dies ist ein Durchbruch in der zweiten Generation von Bioraffinerien. Die Technologie soll dazu beitragen, eine nachhaltige Biomasse-Industrie voranzutreiben, die sowohl effizient als auch sozial- und umweltverträglich …
Bild: Auftaktsitzung des Netzwerks: Erneuerbare Energien - Technologien für die effiziente Nutzung von BiomasseBild: Auftaktsitzung des Netzwerks: Erneuerbare Energien - Technologien für die effiziente Nutzung von Biomasse
Auftaktsitzung des Netzwerks: Erneuerbare Energien - Technologien für die effiziente Nutzung von Biomasse
Startsitzung des Technologie-Netzwerkes „biomastec“ am 8. Dezember 2011 bei der EnBW ODR in Ellwangen ELLWANGEN Die Innovationsberatung EurA Consult GmbH aus Ellwangen hat ein neues Technologie-Cluster ins Leben gerufen. Ziel des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Kompetenz-Netzwerkes „Erneuerbare Energien – Technologien …
TURBODEN STELLT NEUE MODELLE „HRS“ VOR
TURBODEN STELLT NEUE MODELLE „HRS“ VOR
… seit rund 30 Jahren Turbogeneratoren, basierend auf den Organic Rankine Cycle (ORC,) entwickelt, herstellt, installiert und wartet. Es handelt sich um eine innovative Technologie, die aus erneuerbaren Quellen elektrische Energie und Wärme gleichzeitig bereitstellt. Seit der Gründung der Firma ist die Herstellung der ORC-Technologie das Kernelement der …
Bild: Auftaktsitzung für Phase II des Kompetenznetzwerkes „biomastec“Bild: Auftaktsitzung für Phase II des Kompetenznetzwerkes „biomastec“
Auftaktsitzung für Phase II des Kompetenznetzwerkes „biomastec“
Jetzt geht’s an die praktische Umsetzung ELLWANGEN Im Oktober 2012 wird das Kompetenznetzwerk „"Erneuerbare Energien - Technologien für die effiziente Nutzung von Biomasse“, kurz „biomastec“, ein Jahr alt. Ziel des von der EurA Consult AG aufgebauten und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Technologieclusters "Erneuerbare …
Bild: Flugbenzin bald aus Bioabfällen?Bild: Flugbenzin bald aus Bioabfällen?
Flugbenzin bald aus Bioabfällen?
… Gärresten, Ernteabfällen oder sonstigen Bioresten um die Welt fliegen? Utopie, Fiktion? Nicht für die Forscher und Entwickler, die am 8. Dezember zur Auftaktveranstaltung des Technologie-Netzwerkes „biomastec“ bei der EnBW ODR AG in Ellwangen zusammen kamen. Im Zeichen der Energiewende reichen Solar-, Wind- und Wasserkraft nicht aus, um den gesamtdeutschen …
Bild: Energiewende in Europa: Großes Potenzial für verschiedenartige Biomasse und regenerative BrennstoffeBild: Energiewende in Europa: Großes Potenzial für verschiedenartige Biomasse und regenerative Brennstoffe
Energiewende in Europa: Großes Potenzial für verschiedenartige Biomasse und regenerative Brennstoffe
… Verwendung von Biomasse einen wichtigen Baustein in der Versorgung Europas mit regenerativer Energie. Grassau, 15.10.2012 – Mehr als 100 Teilnehmer folgten der Einladung der agnion Technologies GmbH und der Biomassehof Achental GmbH & Co. KG zur ersten Konferenz über Energiegewinnung aus Biomasse in den oberbayerischen Chiemgau. Der wachsenden Kritik an …
Sie lesen gerade: Brandheiße Technologie für verbesserte Biomasse-Nutzung