(openPR) +++ Capco's Euro Exit Probability Index (CEPIX) kombiniert die Einschätzungen des Marktes (Staatsanleihen-Indizes) und die der Ratingagenturen (wie Moodys) und liefert so ein nachvollziehbares Prognoseinstrument, wie wahrscheinlich eine Staatspleite im Euro-Raum ist
+++ CEPIX zeigt: Wenige Tage vor der Veröffentlichung des Berichts von EU-Währungskommissar Olli Rehn über die Sparmaßnahmen der Euro-Länder bleibt Zypern das absolute Sorgenkind im Euro-Raum – Slowenien und Portugal sind in den Augen des Marktes nicht gefährdet
+++ CEPIX liefert länderspezifische Analysen für alle Eurostaaten: Zahlungsausfallwahrscheinlichkeit von Deutschland auch auf Datenbasis geht gegen null
Frankfurt am Main, 28. Mai 2013.
Enorme Risiken in Sloweniens marodem Bankensektor, weitere Rettungsfonds-Milliarden für Zypern, Griechenland und Portugal und am 29. Mai die Bewertung der aktuellen Spar- und Reformprogramme der Euro-Mitgliedsländer durch EU-Währungskommissar Olli Rehn: die europäische Schuldenkrise schlägt weiterhin hohe Wellen.
Doch offensichtlich ist dies vor allem ein Thema der Politik und der Medien – denn die Märkte zeigen sich aktuell im Vergleich zum öffentlichen Diskurs unbeeindruckt. Dies belegt der neue CEPIX-Index (http://www.capco.com/cepix) der Unternehmensberatung Capco. Der CEPIX-Index dokumentiert anhand konkreter Daten, wie hoch die Märkte die Wahrscheinlichkeit des Zahlungsausfalls eines oder mehrerer Länder des Euroraums bewerten.
- Als Benchmark verwenden die Spezialisten von Capco Staatsanleihen-Indizes der Eurostaaten – für Bundesanleihen ist dies zum Beispiel der Deutsche Rentenindex. Diese Indizes spiegeln wider, wie der Markt das Ausfallrisiko der Staatsanleihen einschätzt.
- Zusätzlich fließen in den CEPIX-Index die Wahrscheinlichkeiten für einen Zahlungsverzug oder -ausfall einzelner Eurostaaten ein, die von Ratingagenturen (bspw. Moody’s) erstellt und veröffentlicht werden.
Die Zahlungsausfallswahrscheinlichkeit eines Mitglieds der Eurozone wird an Hand von Profilen abgebildet. Der niedrigste mögliche Wert ist 0, der höchste 95 Prozent.
„Der CEPIX-Index verbindet damit erstmals die zwei maßgeblichen Informationsquellen zur Vorhersage eines Zahlungsausfalls eines oder mehrerer der 17 Eurostaaten miteinander und hat dadurch eine sehr starke Datenbasis“, sagt Bernd Richter, Partner bei der Unternehmensberatung Capco.
CEPIX-Index zeigt: ein Zahlungsausfall Zyperns weiterhin am wahrscheinlichsten – Märkte sehen die Entwicklungen in Slowenien noch gelassen
CEPIX belegt, wie angespannt die Lage in Zypern nach wie vor ist. Mit großem Abstand vor den weiteren Staaten führt das Land aktuell die Rangfolge der gefährdeten Staaten an (Wert am 27. Mai: 21.722 Prozent). Auf Rang zwei rangiert Griechenland (4.734 Prozent), Platz drei hat aktuell Portugal (3.458 Prozent) inne. „Das politisch und medial immer stärker in den Fokus rückende, neue Sorgenkind Slowenien liegt im CEPIX-Index aktuell mit 2,722 Prozent zwar bereits auf dem vierten Platz. Doch offensichtlich sehen die Finanzmärkte ein Zahlungsausfall von Slowenien noch als vergleichsweise unwahrscheinlich an“, verdeutlicht der Zahlungsverkehrs- und Bankexperte Richter. In Deutschland ist ein Zahlungsausfall hingegen am unwahrscheinlichsten (0,000 Prozent).
Nicht zu unterschätzender Zeitgewinn: Banken und Regierungen weltweit können sich auf Herabstufung oder Zahlungsausfälle von Eurostaaten vorbereiten
„Die Beinahe-Insolvenz von Zypern hat uns noch einmal dramatisch vor Augen geführt, dass mögliche Zahlungsausfälle einzelner Eurostaaten auf lange Sicht eines der Hauptthemen der Eurozone bleiben werden“, sagt Richter. „Mit dem CEPIX-Index können sich Banken und Regierungen auf der ganzen Welt künftig auf einen Ausfall von Staatsschulden oder eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit eines oder mehrerer Eurostaaten vorbereiten. Der Zeitgewinn ist ein Faktor, der nicht zu unterschätzen ist.“
„In Bezug auf die Stabilität des Euroraums im Falle eines Zahlungsausfalls eines der Euro-Staaten ist es von entscheidender Bedeutung, dass sich die europäischen Banken intensiv auf ein solches Szenario vorbereiten“, so Richter weiter. „Heute kann niemand mit letzter Konsequenz vorhersagen, welche Auswirkungen beispielsweise ein Exit von Zypern für den Euro haben würde. Jedoch ist klar, dass der Euroraum im Falle des Falles vorbereitet sein muss.“ Die Unternehmensberatung Capco, die ausschließlich auf die Bank- und Finanzdienstleistungsindustrie spezialisiert ist, berät und unterstützt bereits Banken im Euroraum,um sich für einen solchen Fall vorbereitet zu wissen, und hat zu diesem Thema auch ein White Paper verfasst. Dieses kann hier nach einer kostenfreien Registrierung heruntergeladen werden: http://www.capco.com/capco-institute/research-thoughts/capco-research-thoughts-continued/euro-zone-to-euro-none.
CEPIX-Index verbindet Praxiswissen und wissenschaftliches Know-How
Professor Damiano Brigo, einer der beiden Leiter des Instituts für Finanzmathematik am Imperial College London, hat den CEPIX-Index zusammen mit Capco entwickelt. „Wenn Ratingagenturen die Bewertungen einzelner Eurostaaten verändern, hat dies oft starke Auswirkungen auf den Markt – vor allem dann, wenn die Bonität eines Eurostaates herabgestuft wird. Mit dem CEPIX-Index und seine Kennziffern machen wir diese Veränderungen für die Marktteilnehmer vorhersehbarer“, beschreibt Professor Brigo den Vorteil des CEPIX-Index.



