(openPR) Der nichterholsame Schlaf oder "Wenn Schlaf und Wachen ihr Maß überschreiten, sind beide böse" (Hippokrates)
Bad Berka, 12. April 2013 --- Der nichterholsame Schlaf, verbunden mit einer Einschränkung der Tagesbefindlichkeit, gehört zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen in den westlichen Industrienationen. Patienten werden unter bestimmten Voraussetzungen in Schlaflabore eingewiesen, damit der Schlaf genau untersucht und die Schlafstörungen diagnostiziert und ggf. therapiert werden können. Dazu sind zahlreiche Untersuchungen in der Nacht, aber auch am Tag erforderlich. Die Schlaflabore werden von den medizinischen Fachgesellschaften regelmäßig im Rahmen der Qualitätssicherung begutachtet und die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen bewertet.
Vor wenigen Tagen wurde nun das Schlaflabor der Zentralklinik Bad Berka erneut begutachtet und durch die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) akkreditiert. Chefarzt Professor Dr. Reiner Bonnet, Psychologin Anna Gromova sowie die Leitende Ärztin Dr. Irmhild Mäder zeigten sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen des Akkreditierungsverfahrens. „Wir haben uns gefreut, dass unser Labor die Prüfung im Rahmen der Qualitätssicherung mit sehr gutem Erfolg erneut bestanden hat. Dies bestätigt unsere langfristige, patientenorientierte Arbeit mit erfahrenem Personal sowie modernen Überwachungsgeräten“, so Schlaflaborleiter Dr. Mäder.
Für die Akkreditierung war eine Vielzahl von Qualitätsstandards der DGSM zu erfüllen. Das Schlaflabor bietet optimale Bedingungen für die Untersuchung der Patienten. Zu den Richtlinien der DGSM zählt unter anderem die Unterbringung der Patienten in Einzelzimmern mit Videoüberwachung. Es erfolgt eine Onlineüberwachung von Schlaf, Atmung, Sauerstoffsättigung, des EKG, Puls, Beinbewegungen etc. Das Schlaflabor in der Zentralklinik ist mit elf sogenannten Polysomnographieplätzen ausgestattet und auch am Wochenende geöffnet. Zum ausgebildeten Team gehören erfahrene Schwestern, MTAs, eine Psychologin, die gleichzeitig Schlafexpertin ist, sowie die Schlafmediziner Professor Bonnet und Dr. Mäder. Im Schlaflabor werden zudem auch Assistenzärzte in der Schlafmedizin ausgebildet.
In der aktuell gültigen Klassifikation von Schlafstörungen gibt es acht Hauptgruppen. Ein akkreditiertes Schlaflabor muss in der Lage sein, alle Störungen zu erkennen und zu behandeln bzw. Therapieempfehlungen zu geben.
"Der Schlaf ist doch die köstlichste Erfindung!" (Heinrich Heine)
Zu den häufigsten Störungen gehören die schlafbezogenen Atmungsstörungen. Es gäbe, so Dr. Mäder, wichtige Symptome wie Schnarchen mit Atempausen, morgendliche Kopfschmerzen, aber auch Tagesmüdigkeit bzw. Tagesschläfrigkeit bis zum Sekundenschlaf am Steuer. Für die medizinische Behandlung von Atmungsstörungen würden je nach Art und Schweregrad unterschiedliche apparative Therapiemöglichkeiten eingesetzt und überprüft.
Nicht weniger wichtig sind die akut oder chronisch auftretenden Ein- und Durchschlafstörungen bzw. die Schlaflosigkeit. Lt. Schlafexpertin und Psychologin Anna Gromova, die seit gut einem Jahr dem Schlaflaborteam angehört, gibt es über zehn verschiedene Formen der Insomnie, die in einem ausführlichen Gespräch mit dem Patienten differenziert und deren Auswirkungen auf das Befinden am Tag festgestellt werden müssen. Die Psychologin erstellt dabei das individuelle Behandlungsprogramm nach dem genauen Schlafverhalten des Patienten, bestimmt die Richtung, in der es verändert werden muss und bespricht dies detailliert mit dem Patienten.
Professor Bonnet führt weiter aus, dass die Hypersomnie (die Tagesschläfrigkeit) eine andere weit verbreitete Schlafstörung darstelle, deren Ursache im Schlaflabor nach Ausschluss nicht schlafbedingter Erkrankungen abgeklärt werden müsse. Zudem weist er daraufhin, dass auch Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen wichtig sind, allen voran das Schichtabeitersyndrom. Hier könnten die Schlafmediziner bzw. Schlafexperten meist in Form einer sogenannten Chronotherapie helfen. Auch das Syndrom der unruhigen Beine sei Einweisungsgrund zur Polysomnographie.
Das Schlaflabor der Klinik für Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin der zum Verbund der RHÖN-KLINIKUM AG gehörenden Zentralklinik Bad Berka existiert sein 1990 und ist bereits seit 1995 durch die DGSM offiziell akkreditiert. Das Schlaflaborpersonal um Chefarzt Professor Bonnet hat sich in den vergangenen Jahren wiederholt der Auditierung durch die Fachgesellschaft unterzogen, um auch zukünftig eine dauerhafte Sicherung der Qualitätsstandards zu gewährleisten.