(openPR) Nürnberg, 9. April 2013: Ein Highlight auf der ALTENPFLEGE 2013 in Nürnberg ist die weltweit erstmalig öffentlich durchgeführte Zukunftsreise.
In drei Tagen wird mit zwölf mitreisenden Entscheidern und Experten der Pflegewirtschaft, sowie gesellschaftlich gestaltender Kräfte, eine „Reise in die Zukunft der Pflege – 2053“ im speziell konzipierten Zukunftsreise-Parcours in Halle 1 der Nürnberg Messe durchgeführt und durch die Unterstützung des Veranstalters der ALTENPFLEGE 2013, Vincentz Network, auf der Messe für Messebesucher und Aussteller erfahrbar.
In der Zukunftsreise wird nicht das fortgeplant, was heute bereits besteht oder geplant ist. Stattdessen werden auf der Basis gesellschaftlicher Zielvorstellungen sowie wirtschaftlicher und technischer Projektionen Szenarien der Pflege für das Jahr 2053 entworfen und dann bereits heute notwendige Handlungsoptionen zu ihrer Erreichung abgeleitet. Aus den Ergebnissen der Zukunftsreise werden so neue Orientierungen und Handlungsoptionen für eine langfristige, zukunftsorientierte Ausrichtung der Pflege entwickelt.
Der IT-Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Staatssekretär Frans Josef Pschierer, hat als Schirmherr den Start dieser Zukunftsreise zur Eröffnung der ALTENPFLEGE 2013 in Nürnberg in Abstimmung mit Staatssekretär Markus Sackmann verkündet. Laut Pschierer „soll insbesondere die Informations- und Kommunikationstechnik helfen, mehr Zeit und Raum für die Pflege am Menschen zu schaffen“.
Die wissenschaftlichen Vorarbeiten zur Zukunftsreise in Zusammenarbeit mit der Universität Osnabrück, unter der Leitung von Prof. Remmers, haben mit vielen, im Zukunftsreise-Parcours aufgezeigten Schlaglichtern eindringlich verdeutlicht, „dass die Pflege heute auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft ist“, wie die Geschäftsführer der Initiatoren und Durchführer der Zukunftsreise, Dr. Bernd Wiemann (deep Innovation GmbH, München) und Jens-Rainer Jänig (mc-quadrat, Berlin) betonen, „sich aber keine langfristige tragende Perspektive abzeichnet.“
Aus diesem Grund soll die Zukunftsreise Impulse und Orientierung für zukunftsweisendes, neues Denken und Gestalten auslösen.
Dafür haben sich als Förderer der IT-Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung im Bayerischen Finanzministerium, Staatssekretär Franz Josef Pschierer, und die Hans-Sauer Stiftung, München, zusammengefunden, um dieses Projekt auf der ALTENPFLEGE 2013 gemeinsam mit dem Veranstalter der ALTENPFLEGE 2013, Vincentz Network, vom 9.-11. April in Nürnberg zu ermöglichen.
Im Einzelnen:
Das Konzept
An zentraler Stelle, in der Mitte der Halle 1 der ALTENPFLEGE 2013 in Nürnberg und in direkter Nachbarschaft zur Sonderschau „aveneo – Raum für Innovation“, wird einem neuen Messe-Highlight Raum gegeben. Es wird weltweit erstmals eine Zukunftsreise öffentlich inszeniert: „Reise in die Zukunft der Pflege – 2053“.
Mit der Zukunftsreise, die alle drei Messetage beansprucht, wollen die Veranstalter bewusst die Aktivitäten für einen Wandel in diesem gesellschaftlich hochrelevanten Themenfeld verstärken, ganzheitliche Sichten und Herausforderungen identifizieren sowie länger tragende Ansätze zur Lösung fördern. Denn demografischer Wandel, Veränderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, moderne Lebensentwürfe, neue Bedürfnisse und Fragen der Finanzierung stellen die bestehenden Konzepte immer deutlicher infrage. Es bedarf eines neuen Denkens und neuer Impulse für die Gestaltung zukunftsfähiger Systementwürfe.
Die Realisierung dieses Projektes ist durch die Unterstützung der Bayerischen Landesregierung sowie der Hans Sauer Stiftung, München, und dem Veranstalter der ALTENPFLEGE 2013, Vincentz Network GmbH, ermöglicht worden. Initiatoren und verantwortlich für die Konzeption und Realisierung der Zukunftsreise sind die deep innovation GmbH, München, und mc-quadrat, Berlin. Partnerschaftlich begleitet wurde das Projekt von der Universal Design GmbH, München.
Die Zukunftsreise wagt nach einer intensiven methodischen Vorbereitung im Vorfeld einen „Sprung“ in die Pflege des Jahres 2053 und will mit „Erinnerungen“ an mögliche Zukünfte, nach der Rückkehr, Denkanstöße für neue Handlungsoptionen mit nachhaltiger Wirksamkeit für die Pflege im Heute, für Wirtschaft, Technologie, Gesellschaft und Mensch identifizieren.
Bei dieser industriell und politisch erprobten Methode werden Entscheider aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in einer Zukunftsreisegruppe unter methodischer Anleitung zusammengeführt. Diese Rolle hat die weltweit erfahrene Zukunftsreiseleiterin, Frau von Reibnitz (Szenarios & Visions, Vence) übernommen. Die Entscheider und Experten aus der Pflegewirtschaft und damit verbundener Kräfte der Gesellschaft, wie Gesundheitssystem, öffentliche Verwaltung, Politik, Technologie, Soziologie bis hin zur Kunst, werden unter ihrer Anleitung transdisziplinär zusammenwirken. Während der dreitägigen Reise werden bei den Akteuren gemeinsame Einschätzungen wie auch Potenziale für das individuelle Agieren stimuliert.
Messebesucher und Aussteller können sich auf vielfältige Form mit der Zukunftsreise auseinandersetzen, die Methode kennenlernen, beobachten, informieren, vertiefen, intervenieren, Zwischenergebnisse wahrnehmen und nachfolgend die Analysen nutzen.
Eingebettet wird die öffentliche Zukunftsreise auf der ALTENPFLEGE 2013 in eine umfassende Aufbereitung und Ausstellung zur Vergangenheit, Gegenwart und zu vorliegenden Zukunftsperspektiven der Altenpflege. Diese wurde wissenschaftlich vom Team um Prof. habil. Remmers, Universität Osnabrück, betreut.
Die Methodik der Zukunftsreise
Das Instrument Zukunftsreise ist eine vielfach erprobte und bewährte, strukturierte Methode, um mit einer bestimmten Anzahl an Reiseteilnehmern auf Entscheider-Ebene in einem mehrtägigen Prozess konkrete bedarfs- und zukunftsorientierte Handlungsoptionen für die Zukunft zu erarbeiten.
Der Reise gehen in diesem Fall Vergangenheits- und Gegenwartsanalysen voraus. Diese können dann von der Reisegruppe als Erfahrungswissen in den Zukunftsgestaltungsprozess einfließen. Die Reise erfolgt in 3 Tagen = 3 Etappen der Zukunftsreise.
• Etappe 1: Begriffsklarheit, Definition von Einflussfaktoren, Bewertung der Sensitivitätsmatrix und Identifizierung der treibenden Kräfte.
Die Zukunftsreisenden streben zuerst eine transdisziplinäre begriffliche Klarheit an, die hilft, Missverständnisse zu umgehen, um dann die treibenden und bremsenden Kräfte sowie deren Veränderungen oder Verschiebungen zu erkennen.
• Etappe 2: Projektionen und Reise-Sprung in die Zukunft mit Bildung von Zukunftsszenarien und „Leben in der Zukunft“.
Mit dem Sprung in die Zukunft, über den üblicherweise planbaren Handlungszeitraum hinaus, wird dem linearen, heute-orientierten Fortschreibungsdenken ein aus der Zukunft gerichtetes Denken – auf Basis eigener „Reiseerinnerungen“ – gegenübergestellt.
• Etappe 3: Rückreise aus der Zukunft, Orientierungen für Handeln im Heute ableiten.
Befreit von den gegenwärtigen Beschränkungen können neue, disruptive Möglichkeiten leichter erkannt und Handlungsoptionen im Heute aufgezeigt werden. Einem zentralen Zukunftsthema unserer Gesellschaft wird so eine neue und unbedingt nötige Gestaltungsqualität erschlossen.
Der Reiseablauf sowie Impressionen eines jeden Tages werden multimedial aufbereitet und vorgestellt. Zudem ist geplant, die gesamte Zukunftsreise und ihre Erarbeitungen in unterschiedlicher Form zu vertiefen und zu veröffentlichen.
Raum für Entdeckung, Information und Inspiration für Experten und interessierte Laien
Die räumliche Installation der Zukunftsreise schließt sich an die Sonderschau aveneo – „Raum für Innovation“ an. Von hier erfolgt der Eingang in das „Reisebüro für Reisen in die Zukunft“. Durch dieses Reisebüro gelangen die Besucher in einen begehbaren Parcours über die Vergangenheit zur Gegenwart der Altenpflege.
Im Parcours ist die Vergangenheit der Pflege von der Antike bis in die Gegenwart in drei Phasen abgebildet. Es wird aufgezeigt, wie sich Leitbilder, Wertesysteme, öffentliche Wahrnehmung, Organisation, Gegenstand und Wissen der Altenpflege über die Zeit verändert haben.
Die Gegenwart erschließt sich durch 21 kontradiktierende Aussagen, welche die aktuellen Entwicklungen zuspitzen und den Besucher sensibilisieren.
Im Zukunftsbereich des Parcours erlauben „unscharfe“ Skizzen und Thesen einen Ausblick in eine mögliche, denkbare Zukunft der Pflege. Die Besucher sind hier aufgefordert, ihre Vorstellungen von der Zukunft der Pflege in Deutschland zu formulieren und in den Diskurs einzubringen.
Messebesucher können sich als Reisebeobachter interaktiv in die Zukunftsreise einbringen. Sie sehen nicht nur an jedem Tag die Ergebnisse, sondern können hierzu ihre Gedanken, Impulse, Vorschläge und Vorbehalte am Stand einbringen. Die Zukunftsreise ist bewusst als Startpunkt eines offenen Dialogs konzipiert, der über die Messe in Nürnberg hinaus und ab dem ersten Messetag auch im Internet geführt werden soll (www.zukunftsreise-pflege.de).
Im Mittelpunkt des Parcours befindet sich das Reiseabteil der Zukunftsreisenden. Hier kann man die Zeitreise beobachten, findet Informationen über die Zukunftsreisenden, die Methode und kann sich mit seinen Ideen und Anregungen einbringen.
Erste Eindrücke werden als Reiseimpressionen auf Informationsmonitoren, in der Messezeitung auf der Messe und auf der Homepage der Zukunftsreise verbreitet. Messeaussteller und Messebesucher können so als Reisebeobachter ihre Ideen und Vorschläge in den Prozess mit einbringen, direkt auf der Messe oder via Internet.
Aussteller können während der Messe mit ihren Kunden und ihren Partnern geführte Einblicke in das Projekt und den Reiseverlauf erhalten. An den drei Messetagen besteht die Möglichkeit für Projekt-Führungen und Dialogangebote am Stand der Zukunftsreise.
Nähere Informationen zur Zukunftsreise unter: http://www.zukunftsreise-pflege.de/











