(openPR) +++ LEE NRW begrüßt Studie zur Verträglichkeit von Windenergieanlagen und Greifvögeln in der Hellwegbörde +++ Ergebnisse zeigen: Ersatz von Altanlagen (Repowering) führt in der Regel zu einer Verringerung der Kollisionsgefahr mit sensiblen Arten +++ Zudem: Aufgrund fehlenden Meideverhaltens entsteht kein nennenswerter Lebensraumverlust für die Tiere +++ Forderung: Jetzt entsprechende planungsrechtliche Konsequenzen ziehen!
Düsseldorf, 16. November 2012: „Die Studienergebnisse machen deutlich, dass das Repowering nicht nur eine wichtige Säule zum Erreichen der Ausbauziele für die Windenergie in NRW darstellt, sondern sie belegen, dass moderne Windenergieanlagen für sensible Vogelarten verträglicher und vorteilhafter sind, so der Kommentar von Jan Dobertin, Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien e.V. (LEE NRW) zur Veröffentlichung des Forschungsberichts „Modellhafte Untersuchungen hinsichtlich der Auswirkungen eines Repowerings von Windkraftanlagen auf die Vogelwelt am Beispiel der Hellwegbörde“. Die Studie wurde vom Verein „Energie – Erneuerbar und Effizient e.V.“ aus Anröchte beauftragt und zeigt, dass moderne höhere Windenergieanlagen in der Regel zu einem niedrigeren Kollisionsrisiko für bestimmte Greifvögelarten führen.
Dabei wurden am Beispiel von acht Windfarmen im Kreis Soest die Kollisionsraten für modellhafte Windparks mit geringer Größe ermittelt. Zum Vergleich wurden zwei Repowering-Szenarien von höheren Windkraftanlagen mit größeren Rotorblättern berechnet. Bei der die Studie begleitenden Fluganalysen wurde beobachtet, dass sich sensible Vogelarten selten bis gar nicht in den Höhen der Rotorfläche moderner Windräder aufhalten. Zudem wurde bei den Beobachtungen der Wiesen- und Rohrweihe, als auch bei Rot- und Schwarzmilanen kein Meideverhalten zu Windenergieanlagen – unabhängig von deren Größe – festgestellt. Damit kommt die Studie auch zu der Annahme, dass mit der Errichtung von Windenergieanlagen kein nennenswerter Lebensraumverlust für die Vögel entsteht.
Der Landesverband Erneuerbare Energien fordert nun, aus den Ergebnissen der Studie die entsprechenden planungsrechtlichen Konsequenzen zu ziehen. „Wir erwarten jetzt, dass die Planungs- und Genehmigungsbehörden die neuen Erkenntnisse berücksichtigen und im Vogelschutzgebiet Hellwegbörde das Repowering verstärkt fördern. Außerdem dürfen landesweit bei der kommunalen Flächennutzungsplanung nicht im Vorfeld durch pauschale Abstandsvorgaben zu einzelnen Vogelvorkommen die im NRW-Windenergieatlas ermittelten Potentiale marginalisiert werden“ so Dobertin. So gäbe es bereits Fälle, in denen sich die im NRW-Windatlas genannten Flächenpotentiale von Gemeinden in der Planung durch kilometerbreite Abstandskreise - beispielsweise zum Rotmilan - auf weniger als ein Viertel der genannten Hektarzahlen reduzierten.