(openPR) Idstein, September 2012. Die Therapieberufe Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie sind traditionell Ausbildungsberufe. Seit Ende der 1990er Jahre besteht in Deutschland die Möglichkeit, die Berufszulassungen auch im Rahmen eines Hochschulstudiums zu erwerben. Aktuell führen beide Bildungswege zur gleichen Berufsqualifikation. Mit dem Voranschreiten der Akademisierung wird verstärkt diskutiert, ob beide Abschlüsse künftig unterschiedlich bewertet werden müssen. Dies führt insbesondere unter den nicht akademisierten Therapeuten zu Verunsicherungen und der Frage, ob es dabei zu einer Abwertung ihrer Qualifikation kommen kann.
Die Akademisierung der Therapieberufe wurde eingeführt, um den zunehmenden Anforderungen der Gesundheitsversorgung gerecht zu werden und die Ausbildungsstandards an das europäische Ausland anzugleichen. Durch die Vermittlung wissenschaftlicher Kompetenzen sollen der Berufsstatus und die Berufsautonomie der Disziplinen gefördert werden. Dennoch gibt es auch kritische Stimmen. Sie befürchten, dass im Rahmen eines Hochschulstudiums die für die therapeutische Berufsausübung notwendigen praktischen Fähigkeiten nicht ausreichend vermittelt werden und dass nicht akademisierte Therapeuten trotz ihrer hohen Praxiskompetenz zu „Hilfstherapeuten“ degradiert werden sollen.
Die Studierenden des Masterstudienganges an der Hochschule Fresenius in Idstein haben sich im Rahmen einer qualitativen Forschungsarbeit mit den Perspektiven der betroffenen Berufsgruppen auseinandergesetzt. Akademisierte sowie schulisch ausgebildete Praktiker, Lernende und Lehrende wurden dazu befragt, welche Gedanken und Gefühle sie mit dem Akademisierungsprozess verbinden und was sie für die Zukunft erwarten bzw. erhoffen.
Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit zum Thema „Therapieberufe - Quo vadis? – Chancen und Risiken einer Berufsgruppe im Wandel“ werden am 15. September im Rahmen eines ganztägigen Symposiums an der Hochschule Fresenius in Idstein präsentiert und mit den Teilnehmern diskutiert. Neben Fachvorträgen stellen die Studierenden mögliche künftige Szenarien der Ausbildungs- und Berufssituation vor. Darüber hinaus werden themenbezogene Workshops angeboten.
Eingeladen sind Therapeuten und interessierte Privatpersonen, die Teilnahme ist kostenfrei.
Nähere Informationen und Anmeldung auf www.therapiewissenschaften.de.
Masterstudiengang Therapiewissenschaften
Der Masterstudiengang Therapiewissenschaften an der Hochschule Fresenius qualifiziert akademisierte Angehörige der Heilmittelberufe in Gesundheitsforschung, -management und -pädagogik. Die angehenden Therapiewissenschaftler sind neben dem Studium als Lehrende oder praktizierende der Logopädie, Physiotherapie oder Ergotherapie tätig.
Studiengangsleitung Master Therapiewissenschaften
Sabine Hammer M.Sc.
Tel: 06126 - 93 52 912
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