(openPR) Langfristig investierende Institutionen in Europa haben es schwer. Immer restriktivere Anlagevorschriften führen dazu, dass Banken und Versicherungen niedrig verzinsliche Staatsanleihen kaufen müssen und im Gegenzug hochrentierliche Anlagen wie Aktien verkaufen. Der Handel mit Aktien konzentriert sich zunehmend auf kurzfristig agierende Hedge Fonds und Hochfrequenzhändler. Immer mehr Kommentatoren ziehen die Schlussfolgerung: „Der langfristige Investor in Europa stirbt aus.“
Wenn aber eine große Anlegergruppe nur noch zwanghaft aufgrund unsinniger Vorschriften agiert und eine andere große Investorengruppe nur noch kurzfristigen Trends hinterherläuft, sind Wertpapiere an den Kapitalmärkten zwangsläufig falsch bewertet. Die Märkte sind also gegenwärtig sehr ineffizient. Dies ist damit nicht das Ende, sondern die große Chance für langfristige Anleger. Wer sich heute mit fundamentalanalytischen Methoden Europas Kapitalmärkte ansieht, kann auf Anhieb viele niedrig bewerte Aktien mit guten Wachstumsperspektiven ausmachen. Auch viele Unternehmensanleihen weisen trotz guter Bonität hohe Risikoprämien zu Staatsanleihen auf.
Große Versicherer wie die Allianz und die Münchner Rück haben vor Kurzem erklärt, ihre Aktienquoten trotz aller regulatorischen Probleme wieder etwas aufstocken zu wollen. Carlos Slim, der durch zielgerichtete Käufe von Unternehmen in Krisenländern zum reichsten Mann der Welt geworden ist, investiert jetzt in Europa. Dies bedeutet noch keine Trendwende, ist aber ein Signal, dass speziell die europäischen Aktienmärkte inzwischen ein Bewertungsniveau erreicht haben, das für langfristige Anleger wieder sehr attraktive Einstiegskurse bietet.






